Das Musiker-Forum

Spanish Tony hat geschrieben:Falsch!!!

Nein, Physik für Versicherungsagenten.
Vorausgesetzt natürlich, wir reden hier nur über Röhrenendstufen, nicht über bestimmte Tweedschaltungen und es handelt sich nicht um einen Boxen-Mix mit unterschiedlichen Impedanzen. Aber das hatte ich mal angenommen.
Stellt er den Impedanzschalter auf 4 Ohm, laufen darüber zwei Boxen mit je 8 Ohm wie vorgesehen (analog 8 Ohm für zwei Boxen 16 Ohm).
Selbst wenn er es nicht täte, wäre das eine Unteranpassung von einer Impedanzabstufung, was für die Schaltung überhaupt kein Problem wäre.
Abgesehen von Amp- und Speakerexoten mit 2 Ohm, die man notgedungen auch oft mit handelsüblichem Gegenpart mit unpassender Impedanzzahl betreiben muss und es passiert nichts, sprechen wir hier über Wechselstromkreise. Die Impedanz ist kein Widerstand. Daher messen wir ja mit einem Ohmmeter auch etwa 12 Ohm an einer 16-Ohm-Box. Der Wert ist ein AC-Referenzwert bei einem Signal von 400 Hz. Aus einer Gitarre kommen aber immer munter im Millisekundentakt alle möglichen Grundfrequenzen zwischen 82 und 1300 Hz raus, von den Obertönen ganz abgesehen. Es ändert sich also ständig zusätzlich Phasenwinkel, Konduktivität, Kapazität und "Widerstand"; die Impedanz ist in den meisten Fällen deutlich über dem angegebenen 400-Hz-Referenzwert. Und das ist für die Endstufe auch kein Problem, da sie dieser Last immer nur punktuell ausgesetzt ist.

Eine "falsche" Box kann die Endstufe/Trafo/Röhren anders belasten, was im Laufe einer gewissen Zeit Konsequenzen haben könnte bezüglich Verschleiß und Wärmestress. (Vom Klang und Zerrcharakter mal abgesehen.)
Keine Box am Ausgang zerstört die Endstufenseite aber unmittelbar. Das ist viel, viel entscheidender. Ich kenne niemanden, der jemals einen Amp mit einer falschen Box zerstört hat, aber ohne Box (bzw. ohne oder mit defektem Boxenkabel) schon zur Genüge.

Zugegeben würde ich aber tatsächlich auch nicht den ganzen Abend eine 16-Ohm-Box am 4-Ohm-Eingang betreiben, wenn alle Regler auf 11 stehen und ich nur Djent-Songs auf der tiefen A-Saite speedpicke.

Wir reden hier schon über den JTM mit Plexifront und den beiden unbezeichneten Ausgängen und den beiden Blitzen dran?
Oder über den alten stoffbespannten mit Phonomöbeloptik und dem alten Marshall-Logo? Denn der hat, wenn ich mich recht erinnere, zwei unterschiedliche Einzelausgänge mit 8 und 16 Ohm, manchmal sogar unbezeichnet. Da gilt das natürlich NICHT! Da darf nur eine Box am Amp hängen.

Wenn zwei 8 Ohm - Boxen dranhängen, sind 4 Ohm die richtige Position !

Andere Versuche führen gerne zum Abrauchen des Ausgangstrafos ( oder
beeindruckendes Flackern der Endstufenröhren - die danach Restmüll sind ) und
werden als teures Lehrgeld verbucht...!

spanking the plank hat geschrieben:Hätte ich zwei 16 Ohm Cabinets, müsste ich den Ohmwahlschalter entsprechend bei Parallelschaltung, also 2 Boxen an Amp anschließen, auf 8 Ohm setzen, right?

Richtig. Wenn es einen Wahlschalter gibt, dann sind die Ausgangs-Buchsen miteinander verkabelt. Generell ist es beim Röhrenverstärker so, das die Ohmzahl der Boxen niedriger sein kann als die auf dem Wahlschalter, bis zum Kurzschluss, da passiert nicht viel.
Gefährlich für den Verstärker ist ein höherer Widerstand als am Ausgang eingestellt, wobei das von der abgegebenen Leistung abhängig ist, also ein 16 Ohm Lautsprecher an einem 8 Ohm Ausgang bei Zimmerlautstärke in der Mietwohnung macht da auch nichts.
Nur wenn man voll aufdreht sollte man aufpassen das nicht eine höhere Last am Ausgang hängt als die Einstellung auf dem Wahlschalter. Vor allen Dingen, wenn gar nix dranhängt. Früher war das ja nicht unüblich, Amp und Box auch schon mal mit einem Gitarrenkabel zu verbinden und dann richtig Gas zu geben. Erst ist das Gitarrenkabel durchgeschmolzen und dann der Verstärker.

Praxis gegen graue Versicherungstheorie würde ich sagen.

Fakten vs Verschwörungstheorie.

Mit nem Modeler direkt ins Pult und man hat all diese Sorgen nicht.

Läster Paul hat geschrieben:Fakten vs Verschwörungstheorie.

In den letzten Tagen frage ich mich, ob die, die was posten, das was vorher geschrieben wurde, überhaupt vollständig gelesen und das Gelesene auch verstanden haben.
Gilt für so einige Threads.

Damit Spanky nicht dumm stirbt:

1 / R1 + 1 / R2 + ... + 1 / Rn = 1/R Gesamt
also in Deinem Beispiel
1 / 8 Ohm + 1 / 8 Ohm = 1 / 4 Ohm
sprich zwei 8 Ohm-Lautsprecher parallel geschaltet ergeben eine Gesamtimpendanz von 4 Ohm,
zwei mal 16 Ohm = 8 Ohm Gesamtimpendanz etc.

soll heißen: Ja

Wenn das ein Running Gag ist, ist er nicht schlecht.
Nur er zieht sich etwas.

Das "sich ziehen" ist man ja bei Versicherungen im Schadensfall gewohnt

Ich könnte Dir und auch Kinski ein Angebot machen, das Ihr nicht ausschlagen könnt!
58 Euro im Jahr inklusive Steuer für eine Gitarrenkabel-als-Boxenkabelversicherung. Gegen Brand und Totalschaden. Voraussetzung ist nur eine Haarprobe!

Reinhardt hat geschrieben:

Spanish Tony hat geschrieben:Falsch!!!

Nein, Physik für Versicherungsagenten. …

Reini da mag ja alles okay sein was du schreibst - aaaber:
Die Rechnung 2x 8 Öhmer auf 4 bzw. 2x 16 Öhmer auf 8 Ohm stellen is schon korrekt.
Das "bewusste" Fehlanpassungen nach unten nicht unbedigt was kaputt machen steht halt auch ausser Frage… so what.

Es sei noch erwähnenswert, dass der Paralellbetrieb durchaus Vorteile für den Sound bringen kann. In diesem Fall beeinflussen sich die Speaker nämlich nicht gegenseitig. Mehr Klarheit und individueller Charakter der einzelnen Speaker bleibt erhalten. Dies betrifft vor allen Dingen natürlich Mischkombinationen. Habe ich selbst erst kürzlich erfahren (müssen).

Reinhardt hat geschrieben:Ich könnte Dir und auch Kinski ein Angebot machen, das Ihr nicht ausschlagen könnt!
58 Euro im Jahr inklusive Steuer für eine Gitarrenkabel-als-Boxenkabelversicherung. Gegen Brand und Totalschaden. Voraussetzung ist nur eine Haarprobe!

Da bist Du viel zu teuer: die neue Jahresrechnung beträgt Euro 41,31 ! Incl. Steuer

Keef hat geschrieben:

Reinhardt hat geschrieben:
Nein, Physik für Versicherungsagenten. …

Reini da mag ja alles okay sein was du schreibst - aaaber:
Die Rechnung 2x 8 Öhmer auf 4 bzw. 2x 16 Öhmer auf 8 Ohm stellen is schon korrekt.
Das "bewusste" Fehlanpassungen nach unten nicht unbedigt was kaputt machen steht halt auch ausser Frage… so what.

Ja, das ist korrekt mit den 2x8 = 4 usw. und genau das schrieb ich auch.
Und dass es, wie Du mir bestätigst, im Prinzip auch wurscht ist, ist auch korrekt.
Daher eine schöne Zusammenfassung meiner Aussagen und im Prinzip jetzt so kurz, dass sie niemanden mehr beim Lesen überfordert oder ermüdet und wir das Thema also endlich beenden können.
Mein Popcorn geht nämlich langsam aus.

Dann sag‘s doch gleich so
Un hier haste noch - bedien dich