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Kemper, POD und Co

Verfasst: Mo 3. Apr 2023, 14:39
von Matt 66
Ich weiss, ich weiss, hier sind ja fast nur Röhrenpuristen unterwegs, aber mag vielleicht mal jemand was zum POD HD500x sagen? Womöglich sogar im Vergleich zum Behringer V-Amp Pro?

Mir geht es in erster Line darum, inwieweit die angestöpselten Gitarren in ihrem Charakter rüberkommen. Früher war es ja fast egal, was man da spielte, es klang alles gleich. Nun ist der HD500x auch schon in Tage gekommen, klar, aber wäre der in der Qualität der Sounds dem V-Amp Pro überlegen? Den V-Amp Pro habe ich nämlich, aber ich finde v.a. die Reverbsounds unterirdisch, außerdem neigt er zum Gleichmachen. Da aber der HD500x einem inzwischen hinterhergeschmissen wird, überlege ich, ob ich mir das Upgrade gönnen soll und den V-Amp verbanne. Ich will damit gar nicht auf die Bühne, sondern nur a) über Abhörmonitore bei Zimmerlautstärke ein bisschen drüberdudeln und evtl. aufnehmen und b) mit deaktivierter Boxen-Sim über 1x12er Gitarrenboxen Stereo-Delay-Orgien feiern.

Oder doch lieber ein altes Axe-FX? Ein Kemper scheidet für mich aus Imagegründen aus.

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Mo 3. Apr 2023, 16:41
von spanking the plank
Warum muss es unbedingt Line 6 oder Axe-FX sein??

Es gibt heute für Deine Zwecke neu wesentlich preisgünstigere Geräte aus China: NUX, Mooer, Flamma und wie diese Firmen aus Shenzen ggü von Hong Kong alle heißen. Die haben IR-Loader und alle "amtlichen" Ampmodulationen an Bord. Marshall Plexi, JCM 800, Friedman, Bogner, EWVH 5150, Mesa Boogie, alles was Du willst. Und die kannst Du über Dein Smartphone oder Deinen PC oder LapTop steuern und alle Parameter wie beim Verstärker steuern (EQ) Bass, Treble, Presence, Cut, Gain. Whatever You Want. Und gefühlt 2000 Tretminen (Zerrer, EQ, Delay, Reverb, Flanger, Chorus usw. sinbd auch dabei. Du kannst die Effektkette wählen, ob Du Hall, Echo und Schwurbeleffekte in den FX Loop gibst oder nicht.

Also dagegen ist Line 6, mit Verlaub Model of Yesteryear :mrgreen:

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Mo 3. Apr 2023, 17:34
von Spanish Tony
Kauf dir die erste Line6 Bohne! Da schlägst du 3 Fliegen mit einer Klappe. Billig! Vintage! Und deine Alba klingt wie eine 59er Les Paul :thumbup:

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Mo 3. Apr 2023, 18:05
von spanking the plank
Spanish Tony hat geschrieben:Kauf dir die erste Line6 Bohne! Da schlägst du 3 Fliegen mit einer Klappe. Billig! Vintage! Und deine Alba klingt wie eine 59er Les Paul :thumbup:


Die hab ich noch :laughter: Ich glaube 1996er Baujahr. Wieviel zahlt man mir für diesen Vintage SCHATZ (wie bei Herr der Ringe :laughter: )

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Mo 3. Apr 2023, 18:24
von Markus
Matt macht sich Sorgen um sein Image :laughter:

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Mo 3. Apr 2023, 19:00
von Matt 66
Na hörensema, Herr Markus. Hätte ich sonst so nen Schlag bei den Frauen?

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Mo 3. Apr 2023, 19:33
von Spanish Tony
Erzähl mal!

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Mo 3. Apr 2023, 19:35
von Matt 66
Was interessiert Dich denn?
Haarfarbe, Oberweite, Häufigkeit...?

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Mo 3. Apr 2023, 19:40
von Spanish Tony
Alles?

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Mi 5. Apr 2023, 12:25
von Reinhardt
Der Behringer war kacke. Der alte POD war kacke.
Alles kacke, kacke. Die Boss- und Korg-Sachen fand ich schon damals besser. Und die Sachen von Tech21/SansAmp sowieso.
War aber immer alles zu kompliziert.
Was ich den Hammer finde, ist das Strymon Iridium.
Es gibt ja zwischenzeitlich einige Fußboden-Multi-Amps, die recht einfach zu bedienen sind, von Blackstar, den Franzosen, deren Namen ich immer vergesse, und vom Blugi sogar! ;-)

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Mi 5. Apr 2023, 13:12
von Spanish Tony
Stimmt! Die pragmatischen Lösungen! :mrgreen:

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Mi 5. Apr 2023, 13:37
von Läster Paul
Dieser ganze Digitalkrams ist Teufelszeugs! Mehr als zwei Knöppe an einem Verstärker sollte man verbieten.
Matt 66 hat geschrieben:Schwermetaller spielen nur noch Kemper oder Line 6!

Liegt vermutlich daran, das beim Line6 Pod der Heavy Sound brauchbar ist, im Gegensatz zum Rest. Die Röhrenvorstufe hörte sich auch recht gut an, vielleicht klingt in Verbindung mit einer Röhrenendstufe, das habe ich leider nicht ausprobiert.

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Mi 5. Apr 2023, 15:33
von Matt 66
Was die Metaller ja gerne machen: zwei verschiedene (!) Ampmodels parallel (!) innerhalb eines Rigs laufen lassen. Das klingt dann schon mächtig, wenn man weiss, wie es geht. Und jetzt stelle man sich vor, in der Band sind zwei Gitarristen, die beide so verfahren. Vier "Spuren" live, das hätte wohl schon was. Je eine Spur bekommt ein 100% wet Mini-Delay und ein kleines Panning drauf, fertig ist der Breitwandsound. Und das alles live! Ich finde, diese Fraktion ist da halt herrlich - Achtung - pragmatisch. Die nutzen die neuen Technologien einfach für ihre ganz eigene Musik. So gesehen unterstütze ich das durchaus. Leider macht mich die Musik selbst meistens nicht an.

Ich komme gerade von einem Techniker, der mir ein paar Potis austauschen soll. Seiner Meinung nach liegt das typische Röhrenfeeling fast ausschließlich am Übertrager, gar nicht so sehr an den Röhren selbst. Wollte ich nur mal gleich unreflektiert so weitergeben.

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Mi 5. Apr 2023, 16:13
von spanking the plank
Ich finde ja Josh Smith von JHS Pedals herrlich. Seine Episoden sind unterhaltsam, ironisch-zynisch und damit ziemlich "unamerikanisch".
Er hatte vor ca. 1 Jahr eine YouTube Episode über den ersten 1998er Line 6 Pod. Und natürlich war der Titel The Pod sucks because digital Sounds suck. Pure Ironie, Er hat den alten Pod vor seinen weißen JHS Röhrenamp (Fender Clean Layout) geklemmt und mit dem Pod super Klangergebnisse erzielt. Er meinte die damaligen Entwickler des Pod bei Line 6 seien Genies gewesen, weil sie diese Sounds erstmals digital erzeugt haben und dies auch gut klingt, wenn man das Ding, also Amps, Boxen - Simulation etc. ordentlich einstellt

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Mi 5. Apr 2023, 18:41
von Reinhardt
Der Mann mit der Übertragermeinung hat Ahnung!

Und das ist auch genau der Grund, weshalb man bei leisen Settings mit einem Modeler immer leckere Ergebnisse erzielen kann, die sich auch vom Spielgefühl viel angenehmer bearbeiten lassen als ein leiser Röhren-Amp, aber wenn's deftiger wird, fühlt es sich an wie eine Rennsimulation statt eines echten Autos.
Das mag bei Metal eine ganz andere Geschichte sein, hier haben ja schon früher bei den Dreikanalboliden der 90er die 256 Vorstufenröhren die Zerrarbeit erledigt und die Endstufe musste es irgendwie stabil ausgeben. Da war der Schritt zu Modelern und Class-D-Stufen nur konsequent.

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: Sa 8. Apr 2023, 21:53
von Läster Paul
Matt 66 hat geschrieben:Was die Metaller ja gerne machen: zwei verschiedene (!) Ampmodels parallel (!) innerhalb eines Rigs laufen lassen. Das klingt dann schon mächtig, wenn man weiss, wie es geht. Und jetzt stelle man sich vor, in der Band sind zwei Gitarristen, die beide so verfahren. Vier "Spuren" live, das hätte wohl schon was. Je eine Spur bekommt ein 100% wet Mini-Delay und ein kleines Panning drauf, fertig ist der Breitwandsound.

Das habe ich dem Klausi auch schon vorgeschlagen- anstatt 2x12" Box mit einem Verstärker zwei 1x12" mit zwei Verstärkern zu nehmen.
Brian May benutzt drei Verstärker, wovon zwei mit Echo belegt sind, das ergibt dann wohl einen bombastischen Sound. Ich hab das mal ausprobiert, aber nicht hinbekommen. Aber mit einem kurzen Echo wars gut, das klingt schon in Richtung fett.
Matt 66 hat geschrieben:Ich komme gerade von einem Techniker, der mir ein paar Potis austauschen soll. Seiner Meinung nach liegt das typische Röhrenfeeling fast ausschließlich am Übertrager, gar nicht so sehr an den Röhren selbst. Wollte ich nur mal gleich unreflektiert so weitergeben.

Schön wärs, wenn so wäre, brauchte man ja nur eine Transistorendstufe mit einem Ausgangstrafo versehen und schon hätten wir das Problem gelöst.
Ein Trafo ist auch kein Geheimnis, das kannst du ja alles herausfinden und nachbauen. Sound hat auch eine Menge mit den Vorstellungen im Kopf zu tun. Wenn ein Reissueamp nicht genau wie das Original klingt, kann es daran liegen, das die Entwickler einfach eine andere Klangvorstellung im Kopf haben als die Leute früher. Einen grossen Anteil haben die Lautsprecher, die moderen klingen gerne fetter und runder als die alten Originale. Angeblich liegt es am Papier. Kann ich mir nicht vorstellen. Vorstellbar ist es eher, das sich Lautsprecher mit dem alten Klang nicht so gut verkaufen lassen, weil die meisten Gitarristen einen fetten Klang lieber mögen als einen dünnen.

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: So 9. Apr 2023, 10:27
von Reinhardt
Wenn Du den Schaltplan für eine Transistorendstufe mit Ausgangstrafo fertig entwickelt hast, dann schick ihn mir, ich sorge dafür, dass er nach Stockholm kommt.
;-)

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: So 9. Apr 2023, 11:32
von Spanish Tony
Wodim hat doch die Pläne für einen Transistoramp mit Röhrensound noch in der Schublade :-)

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: So 9. Apr 2023, 17:20
von Reinhardt
;-)

Re: Kemper, POD und Co

Verfasst: So 9. Apr 2023, 23:33
von Läster Paul
Reinhardt hat geschrieben:Wenn Du den Schaltplan für eine Transistorendstufe mit Ausgangstrafo fertig entwickelt hast, dann schick ihn mir, ich sorge dafür, dass er nach Stockholm kommt.
;-)

https://i0.wp.com/slowbean.net/wp-conte ... ?strip=all
https://i1.wp.com/sites.google.com/site ... ?strip=all
Noch Fragen, Hauser?