Geschichten aus dem Musikerleben

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Bassfuss
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Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Bassfuss » Mi 22. Mai 2019, 11:49

Moin,

jeder von uns hat sicherlich ein paar Geschichten auf Lager, die ihm passiert sind. Ich sag einfachmal: was man Gigs dabei haben sollte, wenn andere die grundsätzliche Backline stellen. Oder aber was man dem jeweils anderen sagen sollte, wenn man seinen Kram zur Verfügung stellt.

So die Geschichte eines Gigs, bei der ein Kollege seine Marshall-Box zur Verfügung stellte, dann zum Essen ging aber vergessen hat, den anderen Herren Gitarristen zu sagen, daß die eine Buchse nicht angeklemmt ist.
Der verwendete Dual Rectifier fand das gar nicht gut - ebensowenig wie dessen Besitzer.

Grüße, Frank

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Bassfuss
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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Bassfuss » Mi 22. Mai 2019, 11:58

...eine weitere Geschichte: was sollte ich selbst dabei haben?

Seit verschiedener Vorfälle immer sowieso dabei: Snare, Fußmaschine, Becken, Stickbag

aber zusätzlich eben auch: Ersatzfelle (auch wenn ich nicht mein Set dabei habe), Drumhocker, Ersatzteile wie Federn, Gaffer, Falam Slam oder ähnliches (Aufkleber für das Bassdrumfell).

Da kam nun also dieses Set - ein Mapex, grundsätzlich sehr ordentlich. Aber an dem Set klemmte JEDE Schraube, die Felle waren absolut heruntergespielt. Das Bassdrumfell sollte vier Bands durchhalten. Das hätte es niemals geschafft. Und Jung hatte einen kaum verstellbaren Hocker dabei, den man an der fettigen Drehspirale bewegen mußte, weil auch der Hocker im Arsche war. Erstmal von meinen Ersatzfellen die kleinen Verstärkungsaufkleber abgekratzt und auf das Bassdrumfell geklebt. Den Rest des Sets so gelassen und damit klargekommen. Aber stellt Euch eine höhere Saitenlage oder Ähnliches bei einem geliehenen und zur Verfügung gestellten Instrument vor, dann trifft es das ungefähr.

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Keef
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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Keef » Mi 22. Mai 2019, 14:00

Ma 'ne Kleinigkeit, irgendwas fällt mir bestimmt noch ein…

Gig in ferner Stadt. Alles aufgebaut, Soundcheck - wo ist mein Gurt??? :aah:
Gesucht wie'n Bekloppter - NIX.
Ok, mach ich mir einen aus der Schnur vom Banner. (SACKSCHWERE Les Paul dabei) Hab mich schon vor Schmerzen gefürchtet, kommt unser Mitgitarrero - Gottfried ich hab noch gefunden…
Da er dünner ist als meinereiner, hab ich fast wie'n Jazzer Brust-Gitarre gespielt. Aber besser wie Schnur war's schon…

Von der Band meiner Ex möcht ich erst gar nicht anfangen. Was ich da mitgemacht hab als Begleiter geht auf fast keine Kuhhaut…
Von angeblich gestellten Boxen, Streitereien nach Gigs, vergessenen Drumhockern über liegengebliebene Gitarren und ähnlichem.

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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Läster Paul » Mi 22. Mai 2019, 17:27

Keef hat geschrieben:Von der Band meiner Ex möcht ich erst gar nicht anfangen. Was ich da mitgemacht hab als Begleiter geht auf fast keine Kuhhaut…
Von angeblich gestellten Boxen, Streitereien nach Gigs, vergessenen Drumhockern über liegengebliebene Gitarren und ähnlichem.

Jetzt wissen wir schon mal, warum es deine Ex ist. :laughter:

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Großmutter
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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Großmutter » Mi 22. Mai 2019, 19:25

...ich glaube, ich hab das schon mal gepostet, aber ich habe tatsächlich mal einen Gig gespielt, bei dem unser damaliger Sänger AUF DER BÜHNE von einer Harley angefahren wurde - kein Scheiß!!! Unvergesslich auch dieser Open Air-Gig bei Regensburg, bei dem ich meine Strat (krass stoned) ins (sehr tief hängende) Licht-Rig geschmissen habe und sie tatsächlich zwischen zwei Lampen hängen geblieben ist - One In A Million und die Schramme im Hals zeugt noch heute davon. Und dann noch dieser Support-Gig für GBH damals 1987 im nicht endend wollenden Bierregen und gleich anschließend dieses Ding mit Lepra, dem damals berühmt/berüchtigsten Punk in ganz München ...aber das lässt sich auf die Schnelle hier nicht erzählen. Ich vermisse dieses Element des Chaos ...man nannte es mal Rock'n'Roll ...

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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Han Solo » Mi 22. Mai 2019, 19:44

Großmutter hat geschrieben:...ich glaube, ich hab das schon mal gepostet, aber ich habe tatsächlich mal einen Gig gespielt, bei dem unser damaliger Sänger AUF DER BÜHNE von einer Harley angefahren wurde - kein Scheiß!!!

Rob Halford war's.

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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Großmutter » Mi 22. Mai 2019, 19:56

...nicht wirklich.

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Markus
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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Markus » Mi 22. Mai 2019, 22:13

Ha, da gibt es echt viele Geschichten. Als ich so um die 18 war - also vor ziemlich genau 40 Jahren -, habe ich mit meiner damaligen Band einen Gig in so einer Art Jugendzentrum gespielt. Wir haben uns den Arsch abgerockt und natürlich waren wir sensationell ;-) Von dem Auftritt gibt es eine vollständige Aufnahme auf einer ollen Chrom-Cassette. Nach jedem Song passierte - nix, gar nix! Kein Applaus, keine Pfiffe, nur Stille. Es waren wirklich viele Leute im Saal, aber die Herrschaften haben keinerlei akustisches Lebenszeichen von sich gegeben. Es war gespenstisch und für uns als junge Musiker eine sehr spezielle Erfahrung, die ich nicht vergessen habe! :dizzy:

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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Bassfuss » Mi 22. Mai 2019, 22:23

...mehr davon. Ich habe diese Geschichten auch schon mal im Zusammenhang geschruben.

Gig etwa 1988 in Delmenhorst: Bühne und darauf ein Podest - hohl. BUMMMMMMMM von der Bassdrum. Mikro: ok, weil AKG D112, aber ein Sound, der gelinde gesagt unvorteilhaft war. Hab mich mit dem FOH Mischer besprochen und habe ihm ein MD 421 von Sennheiser vorgeschlagen. Nicht, weil ich ein begnadeter Frequenzenkenner war oder ein mißverstandener Mischer. Sondern weil es damals im Schulbetrieb ganz gut funktioniert hatte. Er hatte ein MD 521, also wohl den Nachfolger. Hat funktioniert.

Wer das Mikro kennt, weiß um die spezielle Mikrohalterung. Aber ein Klassiker schlechthin. Eigentlich für alles, wie auch das MD 441.

Was ist mit Mythen? JEDER Drummer glaubt anfangs, er muß die Feder der Fußmaschine möglichst hart spannen, damit es ordentlich rummst. Das Gegenteil ist der Fall. Die Feder soll nur den Klöppel zurückholen. Sonst NICHTS! Du spielst also quasi gegen die Federspannung an - und irgendwann kapierst Du es dann. Wenn Du nun noch mit dem Abstand des Klöppels zum Fell variierst - Bingo.

Haben die Gitarristen immer jedes Kabel dabei? Oder jedes Verbindungskabel?

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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Bassfuss » Mi 22. Mai 2019, 22:26

Markus hat geschrieben:Ha, da gibt es echt viele Geschichten. Als ich so um die 18 war - also vor ziemlich genau 40 Jahren -, habe ich mit meiner damaligen Band einen Gig in so einer Art Jugendzentrum gespielt. Wir haben uns den Arsch abgerockt und natürlich waren wir sensationell ;-) Von dem Auftritt gibt es eine vollständige Aufnahme auf einer ollen Chrom-Cassette. Nach jedem Song passierte - nix, gar nix! Kein Applaus, keine Pfiffe, nur Stille. Es waren wirklich viele Leute im Saal, aber die Herrschaften haben keinerlei akustisches Lebenszeichen von sich gegeben. Es war gespenstisch und für uns als junge Musiker eine sehr spezielle Erfahrung, die ich nicht vergessen habe! :dizzy:


...und hast Du herausgefunden, woran es lag?

Hab Ähnliches erlebt. Bei dem Gig haben einige Wenige die anderen Zuhörer voll im Griff gehabt. Da standen auf einmal ein paar Leute bei denen, die geklatscht hatten. Und die waren nicht nett.

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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Bassfuss » Mi 22. Mai 2019, 22:27

Großmutter hat geschrieben:...nicht wirklich.


...obwohl, wenn sein Ledermantel in die Speichen geraten ist? ;-)

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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Bassfuss » Mi 22. Mai 2019, 22:29

Großmutter hat geschrieben:...ich ...aber das lässt sich auf die Schnelle hier nicht erzählen. Ich vermisse dieses Element des Chaos ...man nannte es mal Rock'n'Roll ...


Versuche es doch bitte :flower:

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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Großmutter » Mi 22. Mai 2019, 22:48

...also Laberflash: Februar 1987 ...GBH-Support ...in der TU-Mensa/München ...die Band hieß The Red Notes ...spieli spieli ...Bierdusche ...trotzdem tapfer durchgehalten ...irgendwann lief es dann auch ...ich war bei dem Gig allerdings wirklich angeschlagen ...Grippe ...hohes Fieber ...aber das Adrenalin hat mich auf den Beinen gehalten ...nach ca. 40 Minuten war's dann gelaufen ...ich hab mich mit letzter Kraft in den Backstageraum geschleppt und bin auf einer Couch zusammengebrochen ...dann kam Lepra ...hat da Security gemacht ...Lepra war damals ca. zwei Meter groß/breit/tief ...Lepra packt mich am Kragen und zieht mich direkt vor sein Gesicht ...ich hab mich nur gefragt "was um Himmelswillen hab ich ihm denn getan?" und mit meinem Leben abgeschlossen ...dann spricht er zu mir diese unsterblichen Worte: "Hey, I glaub ihr spuilts no Oans!" ...die Punkmeute wollte tatsächlich eine Zugabe! ...Lepra hebt mich aus dem Sofa als wäre ich ein kleines Kind und trägt mich unter dem Applaus des Publikums auf die Bühne, stellt mich ab und hängt mir noch meine Gitarre um ...wir spielen noch eine Zugabe ...danach bin ich endgültig kollabiert ...wahrscheinlich der beste Moment meiner "Musikerkarriere" ...

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Spanish Tony
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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Spanish Tony » Mi 22. Mai 2019, 22:54

:thumbup: :thumbup: :thumbup:

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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Bassfuss » Do 23. Mai 2019, 09:51

...das ist auch heute noch Roggnroll :up:

Wer oder was ist GBH? Oder steh ich auf der Leitung?

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Keef
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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Keef » Do 23. Mai 2019, 10:39

Sehr geil Oma :laughter:

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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Zakk_Wylde » Do 23. Mai 2019, 11:37

Eine kurze Story von einer befreundeten Band, dessen Basser mittlerweile bei uns spielt. Aber die Story ist lustig.... Und zwar hatte der Gitarrist die Idee alá Rammstein Pyro-Elemente in die Show einzubauen... Er hat einen Kursus belegt und eine Bescheinigung für Pyrotechnik bekommen. Dann stand ein Auftritt in einem mittelgroßen Club hier in der Nähe an. Der Club hatte eine recht hohe Decke. Von der Decke hingen große Elemente herab. Irgendwelche Dekogeschichten. So wie bei unseren Eltern das Fischernetz im Partykeller. Auf irgendwelchen Säulen waren auch noch Deko-Elemente. Eine Palme aus Plastik, ein farbig angemalter Gartenstuhl usw. Auf diesen Elementen hatte sich der Staub von Jahren abgesetzt... Dann wurde ein Pyroblitz oder sowas gezündet und WUMM einen Feuerball in luftiger Höhe dazu.. eine sog. Staubexplosion.... die Verpuffung blieb ohne Folgen, aber das Publikum hat sich ganz schön die Augen gerieben...

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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Bassfuss » Do 23. Mai 2019, 12:11

...Schwede....oha, das kann ins Auge gehen - je nach Staubmenge.

Als ich klein war, ist in Bremen die Roland-Mühle explodiert. Mehlstaub. Meine Güte - wir regulieren uns zwar insgesamt halb zu Tode, aber so manche Sicherheitsvorschrift hat da schon ihre Vorzüge.

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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Großmutter » Do 23. Mai 2019, 18:53

Bassfuss hat geschrieben:...das ist auch heute noch Roggnroll :up:

Wer oder was ist GBH? Oder steh ich auf der Leitung?


https://de.wikipedia.org/wiki/GBH_(Punkband)

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Re: Geschichten aus dem Musikerleben

Beitragvon Bassfuss » Do 23. Mai 2019, 20:48

...okay, danke. Bei Punk hab ich nur Halbwissen. Und gemocht habe ich ehrlich gesagt nur einige wenige Songs. Wenngleich man dem ersten Iron Maiden Album eine Punk-Attitüde nachsagt, was sicher auch nicht ganz falsch ist, wogegen sich der Band Chef Steve Harris aber verwehrt. Aber gerade von den Drums her ist da etwas - Clive Burr spielte sogar 16tel mit einer Hand, was dem Ganzen wirklich eine besondere Note verlieh.

Ich bin in der Zeit wohl gerade anderweitig unterwegs gewesen.

Dennoch denke ich, daß mein Musikgeschmack stilistisch SEHR weit gefächert ist.

Hattest Du die Story über DIE WÄNDE verfolgt? Höre doch mal da hinein.


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