Gibson ES 335
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Re: Gibson ES 335
80% vom Klang macht der Hals, 20% der Korpus, und davon der Teil zwischen Brücke und Hals.
Für den Rest bleibt dann wieviel?
0,1%; 0,001% oder 0,0001% ??
Die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt.
Für den Rest bleibt dann wieviel?
0,1%; 0,001% oder 0,0001% ??
Die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt.
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Re: Gibson ES 335
Weisst du eigentlich, das Gibson in den 50- und 60ern Plastiksättel und Plastikreiter verwendet hat? 

- Reinhardt
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Re: Gibson ES 335
Es ga sogar so komische goldene, die hatten nicht mal einen Steg. 

- Spanish Tony
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Re: Gibson ES 335
Du meinst Nylon. Die Reiter aus diesem Material können in der Tat scheisse klingen
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Re: Gibson ES 335
Und die Nylon-Reiter ( aka "Böckchen" ) waren ein Irrweg der 60er !!
- Keef
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Re: Gibson ES 335

- Spanish Tony
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Re: Gibson ES 335
Letzte Woche war ein Kumpel mit seiner Gitarre da. Er hat auch eine 335 VOS aus Memphis von 2016. Allerdings hat er ein 63er Modell. Bedeutet der Hals ist schlanker, keine Dots und die Reiter sind aus Nylon. Ist auch eine gute Gitarre. Im Vergleich hat Meine mehr Tone, Seine ist da perkussiver. Was ihn aber massiv an seiner Gitarre stört, ist so eine spezielle Ausprägung in den oberen Mitten. Konnte ich auch hören und hat tatsächlich ziemlich genervt, weil sehr dominant. Diese Frequenz hat man auch durch die Klangreglung des Amps nicht weg kriegen können. Wir haben dann mal testweise meine neue Brücke auf seine Gitarre gepackt. Und zur großen Überraschung war plötzlich genau dieser Mittenhonk weg!!! Ich kann jetzt nicht sagen, ob das durch meine Brücke mit dem speziellen Material und Specs passiert ist oder ob das auch mit einer stinknormalen ABR1 mit Reitern aus Messing passiert wäre. Jedenfalls hat dieser Test gezeigt, dass eine Brücke u.U. einen enormen Einfluss nehmen kann (nicht muss). Mein Kumpel war auf jeden Fall sehr erleichtert, weil er mit dieser Brücke wieder Bock auf seine Gitarre gekriegt hat. Er hat natürlich sofort diese Brücke bestellt
Ein weiterer Punkt ist mir in den letzten Tagen auch noch aufgefallen. Kleinste Veränderungen am Setting werden sofort deutlich hörbar. Ich habe mit der Höhe des STP, der PUs und der Polepieces experimentiert. Und auf kleinste Änderungen reagiert die Gitarre total sensibel. Beispielsweise hat das Rausdrehen der Studs nur um wenige Millimeter gleich eine deutliche Auswirkung auf das Höhenspektrum. Das habe ich in so einem Maße noch nicht erlebt und führe das tasächlich auf die neue Brücke zurück. Das ist total geil, macht mich gleichzeitig auch wieder kribbelig und neugierig was wohl passiert, wenn ich noch mit ein paar anderen Komponenten experimentiere. Dabei dachte ich an einen Austausch dieser Fake Bumblebee Kondensatoren oder vielleicht sogar an andere PUs.
Der Nerd unten in dem Video hat mich auch über längere Studs und Posts aus Messing nachdenken lassen. Um ehrlich zu sein, habe ich die schon bestellt-) Kosten ja nicht die Welt und ist schnell gemacht. Dazu werde ich dann demnächst berichten.
Ein weiterer Punkt ist mir in den letzten Tagen auch noch aufgefallen. Kleinste Veränderungen am Setting werden sofort deutlich hörbar. Ich habe mit der Höhe des STP, der PUs und der Polepieces experimentiert. Und auf kleinste Änderungen reagiert die Gitarre total sensibel. Beispielsweise hat das Rausdrehen der Studs nur um wenige Millimeter gleich eine deutliche Auswirkung auf das Höhenspektrum. Das habe ich in so einem Maße noch nicht erlebt und führe das tasächlich auf die neue Brücke zurück. Das ist total geil, macht mich gleichzeitig auch wieder kribbelig und neugierig was wohl passiert, wenn ich noch mit ein paar anderen Komponenten experimentiere. Dabei dachte ich an einen Austausch dieser Fake Bumblebee Kondensatoren oder vielleicht sogar an andere PUs.
Der Nerd unten in dem Video hat mich auch über längere Studs und Posts aus Messing nachdenken lassen. Um ehrlich zu sein, habe ich die schon bestellt-) Kosten ja nicht die Welt und ist schnell gemacht. Dazu werde ich dann demnächst berichten.
- Spanish Tony
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Re: Gibson ES 335
So, die Posts aus Messing und die Studs (Vintage korrekte Länge) sind angekommen und in einer Marathon session haben mein Kumpel und ich die Dinger in unsere Es 335er eingebaut und nebenher noch schnell einen Kondensator in meiner Strat gewechselt. Wir haben uns da wirklich Mühe gemacht, wollten der Sache wirklich auf den Grund gehen und uns wirklich ganz sicher über Veränderungen sein. Daher immer wieder verglichen, umgebaut, gehört wieder verglichen, Pause zum Auffrischen der Ohren und wieder von vorne. Die ganze Aktion hat satte 8(sic) Stunden gedauert. Mit folgendem Fazit: die Studs kann man getrost vergessen. In unseren Gitarren von 2016 und 2017 sind lange Studs (Vintage korrekt). Dadurch ist bei einem Tausch absolut kein Unterschied auszumachen. Ich weiß nicht wann Gibson das geändert hat. In meiner alten Les Paul habe ich vor langer Zeit die Studs getauscht und da waren tatsächlich kürzere drin. Den Unterschied hat man da schon wahrgenommen. Nämlich mehr Schwingung des Bodies.
Bei den Posts sieht die Sache schon anders aus. Hier hat das andere Material tatsächlich deutliche Auswirkungen auf den Klang. Mehr als ich erwartet hätte. Tendenziell wird der Klang weicher ohne Transparenz zu verlieren. Mitten kommen etwas nach vorne. Insgesamt wird der Sound geschmeidiger, smoother ohne indirekt zu werden. Für mich geht das eindeutig Richtung Vintage. Interessant ist, dass die Ergebnisse bei den beiden Gitarren etwas unterschiedlich sind. Die Gitarre meines Kumpels wurde etwas fetter. Meine nicht. Beide Gitarren haben sich verbessert. Allerdings hat seine ES mehr profitiert als Meine. OK! Man kennt das ja, dass jede Gitarre auf Tunings anders reagieren kann. Jedenfalls ist der Tausch der Posts ein empfehlenswertes Tuning, wenn man einen weicheren, entspannten Vintage sound favorisiert-) Die Dinger kosten bei Crazyparts 3 Euro. Also nicht die Welt.
Bei den Posts sieht die Sache schon anders aus. Hier hat das andere Material tatsächlich deutliche Auswirkungen auf den Klang. Mehr als ich erwartet hätte. Tendenziell wird der Klang weicher ohne Transparenz zu verlieren. Mitten kommen etwas nach vorne. Insgesamt wird der Sound geschmeidiger, smoother ohne indirekt zu werden. Für mich geht das eindeutig Richtung Vintage. Interessant ist, dass die Ergebnisse bei den beiden Gitarren etwas unterschiedlich sind. Die Gitarre meines Kumpels wurde etwas fetter. Meine nicht. Beide Gitarren haben sich verbessert. Allerdings hat seine ES mehr profitiert als Meine. OK! Man kennt das ja, dass jede Gitarre auf Tunings anders reagieren kann. Jedenfalls ist der Tausch der Posts ein empfehlenswertes Tuning, wenn man einen weicheren, entspannten Vintage sound favorisiert-) Die Dinger kosten bei Crazyparts 3 Euro. Also nicht die Welt.
- Matt 66
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Re: Gibson ES 335
Passt jetzt nicht zu ES Modellen, aber hast Du mal bei einer Strat das Vibrato mit einem Holzklötzchen festgesetzt?
Welten!!!
Und was ich jetzt bei meinen Akustischen machen werde: die Saiten zwischen Sattel und Mechanik mit einem Gummiband o.ä. dämpfen. Da schwingt mir zu viel mit.
Welten!!!
Und was ich jetzt bei meinen Akustischen machen werde: die Saiten zwischen Sattel und Mechanik mit einem Gummiband o.ä. dämpfen. Da schwingt mir zu viel mit.
- Spanish Tony
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Re: Gibson ES 335
Welten ja! Aber nicht unbedingt besser. Geschmacksache
- Matt 66
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Re: Gibson ES 335
Wenn man instabilen, flatterigen Ton mag... 

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Re: Gibson ES 335
Matt 66 hat geschrieben:Wenn man instabilen, flatterigen Ton mag...
Wer den Sound einer Klötzchen - fixierten Strat mag, sollte lieber gleich 'ne Tele
spielen

- spanking the plank
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Re: Gibson ES 335
Ganz früher bis 1965 bei den Yardbirds hat Clapton ja Telecaster gespielt. Aber auch eine Strat, wo mit Holzblock das Trem blockiert ist, klingt immer noch nach Stratocaster und nicht nach Tele! Gilt auch für die Hard-Tail Strat, die es von Fender mal gab (wird die noch produziert?)
Der Wesensunterschied sind Brücke, PU und die Tele hat kein Tremolo.
Der Wesensunterschied sind Brücke, PU und die Tele hat kein Tremolo.
- spanking the plank
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Re: Gibson ES 335
Ganz interessant ist, dass alle drei Gitarristen der Yardbirds, also in historischer Reihenfolge Eric Clapton, Jeff Beck und Jimmy Page, dort weit überwiegend Telecaster spielten, Ist ja auch ne geile Gitarre 

- Spanish Tony
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Re: Gibson ES 335

So, nun sind auch die Pus und die Caps getauscht. Vorher waren Gibson MHS Humbucker und Fake Bumblebees drin. Nun werkeln Throbak SLE 101 und Bumblebee Repros von Luxe in der Gitarre. Zunächst mal was zu den PUs: Die Unterschiede sind nicht gewaltig, aber schon sehr hörbar. Das beweist mir vor allen Dingen, dass die MHS echt gut und nah am PAF Vorbild sind. Die Throbaks haben aber von allem etwas mehr. Mehr Obertöne, mehr Dicke und noch etwas weicher. Die MHS klingen im Direktvergleich etwas aggressiver und sperriger. Die Throbaks kommen im positiven Sinne glatter und damit eleganter. Dazu kommt dieser spezielle Vintage Faktor. U. Pipper nennt das rauchig und musikalisch. Ich höre, was er meint! Für den Preis der Throbaks kaufen Leute ganze Gitarren und sind zufrieden. Also ist das Ganze eine sehr subjektive Angelegenheit und man kann entscheiden, ob es das wert ist. Obwohl der Tausch der Brücken einen größeren Sprung nach vorne gebracht hat, hat der Tausch der PU in dieser Gitarre Sinn für mich gemacht und ich würde es wieder tun. Allerdings würde ich diesen Tausch nicht bei jeder Gitarre machen. Diese Gitarre hat eine sehr gute Basis und ich war überhaupt nicht unzufrieden. Diese ganze Tauscherei war eher Neugier, Interesse und Spaß. Ich hätte nicht gezögert, wieder was rückgängig zu machen. Im Gegenteil. Das war schon einkalkuliert. Aber so hat es sich gelohnt und in der Summe ist diese Gitarre nun absolut überragend. In jeder Einstellung klingt es für mich perfekt. Resonant, holzig, mittig-weich und trotzdem transparent und klar. So wie ich das auf alten Aufnahmen mag.
Noch kurz was zu den Caps: Die Wirkungsweise der Potis hat sich sehr deutlich verändert. Es sind nun viel mehr praxistaugliche Nuancen einstellbar. Beispiel: Wenn ich Tone auf 8 stelle, wird es weicher, aber nicht in dem Sinne dass Höhen verloren gehen. Der Sound wird eher etwas glatter und verliert an Knall. Erst wenn ich weiter zurück regel, werden die Höhen allmählich bedämpft. Sehr praxistauglich! Die Stock Potis haben übrigens 550kohm. Kann ich durchaus empfehlen, wenn die Gitarre nicht zu schrille Höhen hat.
Zum Sound (uiuiui) kann ich leider nichts sagen, weil die Caps ja zeitgleich mit den Pus getauscht wurden. Aber ich möchte erwähnen, dass ich diesbezüglich ein Gespräch mit Andreas Kloppmann hatte. Der sagt, dass ein Kondensator auch bei aufgedrehten Potis hörbar ist. Im Fall der originalen Bumblebees spricht er von mehr schmatzigen Mitten. Die Dipl. Ings werden mir bestimmt das Gegenteil beweisen. Egal! Folgendes habe ICH festgestellt: Ich habe bei meiner Strat den Wax/Paper Cap gegen einen Ceramic getauscht und der Unterschied ist mehr als deutlich. Die Gitarre hat in den Mitten Mulm verloren und klingt dort nun wesentlich klarer und aufgeräumter. Wax/Paper war eigentlich nur in den 50ies Fender. Meine hat allerdings 60ies Pus. Vielleicht macht das den Unterschied.
Mein Fazit: viel Geld ausgegeben! Viel gelernt! Viel Spaß gehabt! Bessere Sounds bekommen! Alles cool!!!
Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass hier der Name Udo Pipper gefallen ist! Und NEIN, ich bin nicht Udo Pipper!!!
- Reinhardt
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Re: Gibson ES 335
Pippi Uder?
- Keef
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Re: Gibson ES 335
Aufdrehn is da abber nit - odder?
Sonst dotzt dir das Blumedippe runter
Passiert mir in der Neil-Young-Band-Probe des öfteren mit Geträndosen…
Habe den Les Lius davor - das kommt sehr gut
Sonst dotzt dir das Blumedippe runter

Passiert mir in der Neil-Young-Band-Probe des öfteren mit Geträndosen…
Habe den Les Lius davor - das kommt sehr gut

- Spanish Tony
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Re: Gibson ES 335
Klar! Ich spiele schon relativ laut. (wundert mich immer, dass die Nachbarn sich nicht beschweren) Aber der Amp bleibt clean. Ich mag diesen Cleansound aber auch besonders gern