linus hat geschrieben:Aber Zakk, das ist doch sowieso klar: keiner wird es auf diese Art schaffen, das Original herauszuhören, selbst wenn man so ein Teil (hier alte Strat/Les Paul) besitzt.
Es ging in dem "Gitarrenversuch" darum herauszufinden, warum Gitarristen verschiedene Gitarren so unterschiedlich bewerten (alt vs. neu, ungespielt vs. gespielt). Nur wenn ich als Musiker das Instrument selbst (!) spiele, komme ich zu der Bewertung, weil ich dann durch meinen Anschlag feststelle, wie das Instrument reagiert/klingt.
D.h. das in dem Violinentest das Ergebnis völlig anders ausgefallen wäre , wenn die Probanten das Instrument selbst gespielt hätten: dann hätte der Besitzer/Spieler einer Stradivari diese sofort am Klang (den er selbst darauf erzeugt !) wiedererkannt. Ein Musiker, der den Klang noch nie gehört hat, kann diesen natürlich auch nicht wiedererkennen.
Das verstehe ich nun gar nicht. In dem Spiegel-Artikel geht es doch nicht einfach um das Wiedererkennen, sondern um die angebliche Klanggüte der alten Instrumente (wobei ich davon ausgehe, dass die Geiger sich - wenigstens auf der verbalen Ebenen - einig sind, was eine gute Geige ausmacht: Ansprache, Tonentfaltung, Obertonreichtum, Ausgewogenheit, Sauberkeit des Tons). Hinzu kommt das Theme "Eingespieltsein". Somit verstehe ich das Zakks Posting des Spiegelartikels so:
"Die Annahme, dass eingespielte Instrumente besser klingen als uneingespielte, lässt sich durch den durchgeführten Violinen-Test nicht bestätigen."