Gechamberte Les Paul

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Markus
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Gechamberte Les Paul

Beitragvon Markus » Mi 16. Mai 2012, 10:22

Nur mal so eine Frage, die mich (technisch) interessiert: Neulich habe mich mal irgendwo gelesen, dass jemand seine Les Paul nachträglich gechambert hat. Weiß irgendwer von Euch, wie das praktisch funktioniert? Wird da einfach die Decke der Klampfe runter gedengelt und dann der Korpus an einigen Stellen ausgefräst. Und gibt es definierte Formen für die Ausfräsungen? Ich mache dann schon mal Holzwerkzeuge klar und warte auf Antwort.
Bedankt

Markus

Dregen

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Dregen » Mi 16. Mai 2012, 10:27

Würde ma so geraderaus aus'm Bauch sagen: Let it be :nono:

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Markus
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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Markus » Mi 16. Mai 2012, 10:36

Nur damit wir uns richtig verstehen: Ich würde da nie selbst Hand anlegen! Ich wollte nur mal wissen, wie der Fachmann so was überhaupt macht...

Darthie

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Darthie » Mi 16. Mai 2012, 11:13

Ich würde vermuten, und tue es auch, von den Pickup-Fräsungen seitliche Stollen zu graben...

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Markus
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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Markus » Mi 16. Mai 2012, 11:21

Meinste echt? so eine Art Bergbau unter der Klampfendecke :dontknow:

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Keef
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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Keef » Mi 16. Mai 2012, 11:29

Ich denke das kommt - wie immer - drauf an.
Kleinere vielleicht wirklich nur "Stollengraberei", größere Sachen vielleicht eher nach dem Prinzip "Decke runter" und dann Bohren und dann Decke wieder drauf.
Frag doch mal Unicut, der sollte es wissen.

Keef

cataboozeta

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon cataboozeta » Mi 16. Mai 2012, 11:35

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Ich stell' mir das doch arg schwierig vor, sowas nachträglich zu machen... da muss ja die Ahorndecke runter und das geht wohl kaum ohne sie zu zerstören...
'Ne Custom ohne Ahorndecke kannste vielleicht so ausfräsen und dann 'ne Fabrikneue Decke drüberleimen ;)

Ansonsten empfehle ich einen Blick in die Kleinanzeigen, um den Kostenfaktor noch mit in's Spiel zu bringen :Geheimtipp:

LG

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Aldaron
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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Aldaron » Mi 16. Mai 2012, 11:41

Warum tut man das einer Gitarre an, die man ja schließlich einmal so gekauft hat wie sie nunmal ist?

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Markus
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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Markus » Mi 16. Mai 2012, 11:47

Jetzt heul doch nicht! Ich wollte doch nur mal wissen, wie so was geht - und es dann doch nicht machen :nono:

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Aldaron
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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Aldaron » Mi 16. Mai 2012, 12:02

Na und ich will wissen warum das Leute tatsächlich machen. :mrgreen:

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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Markus » Mi 16. Mai 2012, 12:04

Das wäre aber Thema eine ganz anderen Threads - psychotische Störungen im Bereich der Amateurmusik!

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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Aldaron » Mi 16. Mai 2012, 12:06

Hehehe... Ja wohl wahr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei einer Gitarre die Decke ablösen kann ohne etwas zu zerstören. Mit Hitze kann man vielleicht den Leim wieder flüssig kriegen. Hab ich mal bei einem Griffbrett selbst machen müssen. Danach war aber das Griffbrett im Popo!

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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Markus » Mi 16. Mai 2012, 12:17

Tja, aber irgendeine Methode scheint es zu geben. Und als Sohn eines alten (Stahl-) Handwerkers würde ich gerne mal wissen, welche....

UniCut

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon UniCut » Mi 16. Mai 2012, 13:17

hi markus,

die einfachste art und wahrscheinlich auch kostengünstigste lösung wäre, das teil von hinten her auszufräsen und dann einen "deckel" draufleimen. dessen stärke man vorher natürlich abgehobelt hat. im falle einer lp reine handarbeit.
bei guter holzauswahl und einem händchen für die farbe, sieht man das kaum noch nach dem lackieren. natürlich muss man den ganzen body ausser die decke lackieren. nicht nur den "deckel".
die decke runterhobeln und dann neu machen, halte ich für unverhältnismäßig. dann doch lieber das teil verkaufen und ne gechamberte kaufen.
generell würde ich aber abraten!

gruß, flo

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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Capridriver » Mi 16. Mai 2012, 13:23

Bei Flos Lösung könnte man den "Deckel" natürlich auch noch schön mit einem (Fake-)Binding versehen :up: !

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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Keef » Mi 16. Mai 2012, 13:37

UniCut hat geschrieben:hi markus, die einfachste art und wahrscheinlich auch kostengünstigste lösung wäre, das teil von hinten her auszufräsen und dann einen "deckel" draufleimen. dessen stärke man vorher natürlich abgehobelt hat. im falle einer lp reine handarbeit.....

Das is mir auch noch eingefallen, aber muss das wirklich per Hand abgehobelt werden?
Ich stell mir da so Art "umgedrehte Parkettschleifmaschine" vor, in die dann die Klampfe eingespannt wird.

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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Markus » Mi 16. Mai 2012, 14:00

Es scheint jedenfalls eine ziemlich komplizierte Aktion zu sein. Und dann ist ja auch die Frage, was es soundmäßig bringt (bringen würde..:). Da fällt mir ein: Man könnte vielleicht auch mit einem aufgesetzten Schuss aus einer Schrotflinte einen fetten Klampfendurchschuss fabrizieren - nur mal so als Idee :laughter:

UniCut

Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon UniCut » Mi 16. Mai 2012, 14:15

Keef hat geschrieben:aber muss das wirklich per Hand abgehobelt werden?


ja, denn durch die gewölbte decke liegt das teil ja nicht plan auf einem maschinentisch.
und bevor einen ganzen tag lang eine konstruktion baue (die ich wahrscheinlich danach nie wieder brauche), in die ich die gitarre einspannen kann, um sie z.b. durch eine breitbandschleifmaschine zu jagen, da hobel ich das teil lieber mit der hand runter. das dauert vielleicht 2 stunden.
dazu kommt, dass viele gitarren verzogen sind, d.h. der body liegt nicht mehr plan auf. er schüsselt wie man so schön sagt. meine custom lp macht das auch. die differenz von bodymitte zum rand beträgt 5mm. auf jeder seite!!!
mit dem handhobel kann ich die rückseite analog zum verzug abhobeln. d.h. der korpus ist nach dem verdeckeln wiedr überall genauso dick.
jage ich das teil durch eine maschine, so nimm die maschine bei einem verzogenen body an manchen stellen mehr, an manchen stellen weniger weg. dann ist der body nicht mehr gleichmäßig dick.

HUGH, ich habe gesprochen!

gruß, flo

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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Läster Paul » Mi 16. Mai 2012, 14:29

Ist so, wie Unicut sagt: Von hinten Löcher reinbohren und dann den Boden mit einem Stück Holz wieder verschliessen. Dient nur zur Gewichtsersparnis, Soundmässig ändert sich nichts, solls auch gar nicht. Stand in G&B drinne, wo das von Matthias Schindehütte bei einer 70er LP gemacht wurde.

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Re: Gechamberte Les Paul

Beitragvon Keef » Mi 16. Mai 2012, 14:40

UniCut hat geschrieben:...
dazu kommt, dass viele gitarren verzogen sind, d.h. der body liegt nicht mehr plan auf. er schüsselt wie man so schön sagt. ....

:shock: 5 mm bei deiner LP? Sowas hab ich nich NIE gesehn bei 'ner LP. Auch meine, die jetzt 20 Jahre alt ist, hat noch einen "gelichmässigen" Body. Sprich sie liegt plan auf der Rückseite auf.

Wenn Du das mit per Hand abhoblst, wie legst Du dann die Gitarre an/auf?

Gruß
Gottfried


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