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Schiefe Töne

Verfasst: Do 21. Mär 2013, 15:33
von Markus
Hier mal ein interessanter Link zu einer schwedischen Firma, die sich substanzielle Gedanken über das Thema Bundierung gemacht hat:

http://www.truetemperament.com/site/ind ... go=0&sgo=0

Echt schräg - in wahrsten Sinne des Wortes!

Schönen Gruß

Markus

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Do 21. Mär 2013, 16:49
von Markusaldrich
Gibt es schon eine ganze Weile, ob ich damit klarkommen würde,bezweifel ich.

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Do 21. Mär 2013, 21:55
von Imij
Vom Aussehen her ungewöhnlich, aber bekannt.

Theoretisch sorgt die Art der Bundierung für eine streng hölzerne Spielweise :mrgreen:

Interessant und unbekannt ist, wie sich darauf ein Bending in traditioneller Spielweise tatsächlich anhört.
Wird das hörbar sein?

Irgendwie hölzern formuliert, gell! :-)

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Sa 23. Mär 2013, 00:02
von Proxmax
schwer zu glauben, aber das fällt beim spielen kaum auf.

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Sa 23. Mär 2013, 09:52
von Aldaron
Moin,

das gibts schon seit Jahren. Ein Upgrade für meine Caparison würde ca 1000€ kosten. Teuer ohne Ende, aber irgendwann will ich's ausprobieren. Vielleicht auf der Messe.

Grüße!

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Sa 23. Mär 2013, 10:48
von Plaintop
Und rate mal was eine Neubundierung kostet? ;)

Tacheles! Wer braucht sowas?
Ein Saiteninstrument war noch nie Rein oder Thermisch gestimmt! Daran sind weder unsere Ohren noch unsere Mitmusiker/Instrumente gewöhnt. Auch mit der gewohnten Spieltechnik mit Bendings, Vibrato Doublestops etc ist dann Essig!

Wohl eher was für Analytisch spielende Jazzer ;-)

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Sa 23. Mär 2013, 12:44
von Matt 66
Alter Hut, in der Tat.

Aber bei der Gelegenheit erwähne ich immer wieder gerne, dass ich Anders Thidell damals bei seinem (und meinem) ersten Musikmesse Besuch kennengelernt habe. Das muss so 1999 oder 2000 gewesen sein. Wir hatten danach auch noch eine Weile per E-Mail Kontakt. Hab ihm ein paar Literatur-Tipps gegeben und darüber diskutiert, wie sinnvoll sein Unterfangen ist (Muss ich noch erwähnen, dass Intonation eines meiner Lieblingsthemen ist?). Damals war es noch die Gitarre mit 58 Bünden oder was weiss ich wievielen. Kam ja keiner mit zurecht. Außer ihm...

Ich finde es interessant, wie konsequent er sein Geschäftsmodell und seine Ideen durchgezogen hat. Damals wurde er nur bestaunt oder belächelt, heute hat u.a. Steve Vai eine Gitarre mit seinem Griffbrett. Wenn ich bedenke, mit welch holprigem Englisch und einer gewissen Einsamkeit er damals in Frankfurt seinen Stand betrieben hatte. Nicht schlecht!

Und es füllt mich mit Stolz, ihm bei seinem Weg ein hilfreicher Begleiter gewesen zu sein. :mrgreen: 8-) :roll: :out:

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Sa 23. Mär 2013, 13:52
von Läster Paul
Plaintop hat geschrieben:Tacheles! Wer braucht sowas?
Ein Saiteninstrument war noch nie Rein oder Thermisch gestimmt! Daran sind weder unsere Ohren noch unsere Mitmusiker/Instrumente gewöhnt. Auch mit der gewohnten Spieltechnik mit Bendings, Vibrato Doublestops etc ist dann Essig!

Wohl eher was für Analytisch spielende Jazzer ;-)


Da ist was dran, die meisten werden auch ohne auskommen. Angeblich sollen Bendings kein Problem darstellen, schwer vorzustellen, würde ich gerne mal hören.
Für Metal macht das aber Sinn, weil die unreine Stimmung in Verbindung mit Verzerrung schlecht klingt. Da klingt das mit TT Bünden besser.

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Sa 23. Mär 2013, 14:41
von Han Solo
Läster Paul hat geschrieben:Für Metal macht das aber Sinn, weil die unreine Stimmung in Verbindung mit Verzerrung schlecht klingt. Da klingt das mit TT Bünden besser.


Das lässt sich durch Spieltechnik ausgleichen.

Hab neulich wieder ein paar sündteure Gitarren und Verstärker ausprobiert und bin mal wieder zu dem Schluss gekommen, dass ich nicht noch mehr Zeug brauche. Auch diese Bünde gehören sicher dazu. Machen Sie mich zu einem besseren Gitarristen: nein. Hat die Welt sehnsüchtig darauf gewartet: nein. Kann man auch gute Musik ohne Dekadenz machen: ja. Warum klingen dann 90% der Hobbymusiker scheiße? Weil sie nix können. Die Realität kann hart sein, würde aber bei konsequenter Einsicht so manches verändern.

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Sa 23. Mär 2013, 15:21
von Aldaron
Jo, das stimmt schon alles.

Die Bünde machen auch keinen Sinn, solange Bassist und Mitgitarrist das nicht auch haben. Damit ist die Sache wohl eh wieder gestorben.

Innovativ is es trotzdem. Und würden mehr Hersteller darauf anspringen, könnte man vielleicht auch an günstigeren Verfahren arbeiten.

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Sa 23. Mär 2013, 15:33
von Matt 66
Naja, so ganz sinnlos finde ich es eigentlich nicht. Für Studioarbeit, und zwar von Gitarristen, die ein syntonisches Komma auch wirklich hören können, kann ich mir das ganz nützlich vorstellen. Im Live-Einsatz wird es hinfällig.

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Sa 23. Mär 2013, 17:03
von Plaintop
Aldaron hat geschrieben:..die Bünde machen auch keinen Sinn, solange Bassist und Mitgitarrist das nicht auch haben. Damit ist die Sache wohl eh wieder gestorben.



Oder noch besser der Bassist spielt eine ähnliche Idee mit anderem Ansatz z.B. Dingwall mit der Fächerbundierung.
Dann klingts erst richtig "spannend"! :D

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Sa 23. Mär 2013, 18:36
von Capridriver
...oder der Basser spielt mit limitiertem Talent Fretless - dann wird's RICHTIG spannend ;)...(und klingt immer so, als wenn die Gitarre verstimmt wäre - spreche aus Erfahrung!).

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Sa 23. Mär 2013, 19:11
von Schnabelrock
Ich frag mich, wie von Ritchie Blackmore über Earl Slick bis K. K. Downing das gemacht haben.

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Sa 23. Mär 2013, 19:19
von Han Solo
Schnabelrock hat geschrieben:Ich frag mich, wie von Ritchie Blackmore über Earl Slick bis K. K. Downing das gemacht haben.


Die klangen eben wie Anfänger. Stell Dir die unbegrenzten Möglichkeiten mit so einem Griffbrett vor... ;-)

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Sa 23. Mär 2013, 19:37
von Plaintop
Capridriver hat geschrieben:...oder der Basser spielt mit limitiertem Talent Fretless - dann wird's RICHTIG spannend ;)...(und klingt immer so, als wenn die Gitarre verstimmt wäre - spreche aus Erfahrung!).



Dann kannst Du dabei gleich Linkshändig, besoffen, hinter dem Kopf Slide dazu spielen. Das macht dann auch nichts mehr... :D

Re: Schiefe Töne

Verfasst: So 24. Mär 2013, 11:57
von Capridriver
Genau - das klänge im Gegenteil dazu sogar noch besser :tongue: ...

Re: Schiefe Töne

Verfasst: So 24. Mär 2013, 13:21
von UniCut
Oder noch besser der Bassist spielt eine ähnliche Idee mit anderem Ansatz z.B. Dingwall mit der Fächerbundierung.
Dann klingts erst richtig "spannend"! :D[/quote]

NÖ, stimmt nicht.
bei den fanned frets werden nur zwei mensuren statt einer verwendet. für die tiefen saiten eine längere und für die hohen eine kürzere. die tiefen töne/saiten klingen bei einer längeren mensur einfach akzentuierter. die h-saite einer 7-saiter gitarre mit fendermensur klingt immer matschig. die mensur ist hier für die h-saite zu kurz um gut zu klingen.
die unzulänglichkeiten ud ungenauigkeiten in der tonhöhe einer normalen, nicht temperierten mensur bleiben erhalten.

gruß, flo

Re: Schiefe Töne

Verfasst: So 24. Mär 2013, 13:38
von Capridriver
Ah, danke für die Aufklärung Flo :up: . Ich wollte bei Gelegenheit mal bei Dir vorstellig werden wg.eines Halses, David hat so Werbung für Dich gemacht (aber mit "normalen" Eckdaten und nur einer Mensur). Ich pme Dich zeitnah mal!

Re: Schiefe Töne

Verfasst: Mo 25. Mär 2013, 00:34
von Honk04
Der eine Matt (IA Eklundh) spielt auch solche Klampfen.
Der andere Matt (66) erklärte mir, wieso. Und auch, warum es eigentlich nicht nötig sei und was er stattdessen raten würde (Saitenaufhängung statt Bünde modifizieren oder so). Aber das war bei der sechsten Halben und dann fing Fußball an und ich war/bin musiktheoretisch sowieso unterbelichtet, also habe ich es vergessen ... :oops: