Betreuungsgeld

KennyXXL

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon KennyXXL » Fr 20. Apr 2012, 12:54

Gamma hat geschrieben:Und Josef's Betrachtungen zum Selbstwertgefühl haben meiner Erfahrung nach was für sich!


Möchte ich auch gar nicht in Frage stellen, aber was man daraus für die Familienpolitik ableitet, ist wieder eine andere Geschichte. Und hier stimme ich mit Josef entschieden nicht überein.

pipilotta

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon pipilotta » Fr 20. Apr 2012, 12:57

Josef K hat geschrieben:Ein Letztes noch: Ich bin für die Einführung des 'Elternführerscheins' nach Hurrelmann!!!!!

Genau! Und Zwangssterilisation sowohl vom Männlein und Weiblein, die dessen Kriterien nicht entsprechen....

Ach so Ja: Atomkraft nein Danke!
Und : Rettet die Bäume, esst mehr Biber!

:facepalm:

pipilotta

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon pipilotta » Fr 20. Apr 2012, 12:59

Supernanny for Bundespräsi und Weltherrschaft!

Gamma

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon Gamma » Fr 20. Apr 2012, 13:03

@ buttrock
Die Rechtschreibfehler waren doch Absicht, oder?

buttrock

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon buttrock » Fr 20. Apr 2012, 13:10

:dontknow:

Josef K

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon Josef K » Fr 20. Apr 2012, 14:31

Mr Knowitall hat geschrieben:Ich bin ja kein Psychoanalytiker, aber der Kernberg vertritt schon sehr eigenartige Ansichten. Psychoanalyse ist ja auch ein Gutteil Scharlatanerie, nicht falsifizierbares Gauklergewäsch, wo oft Ursache und Wirkung durcheinandergeraten. Bisweilen ist das ein geradezu sektenartiges System.


Ah, geh! Das ist Psychanalyse-Kritik aus der Mottenkiste! Es gibt mehrere tiefenpsychologische Ansätze, die sich gut kombinieren lassen und gute Erfolgsquoten haben. Nur 2 Beispiele: Die Selbstmordrate bei Depressionserkrankten und die Rückfallrate bei Sexualstraftätern sind beide gesunken, was eben an den erfolgreichen Therapiekonzepten liegt.....

Ich kann nicht zu Allem, was Kernberg geschrieben hat etwas sagen, aber die Kind-Objekt-Theorie finde ich schlüssig und vertrete sie.

Josef K

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon Josef K » Fr 20. Apr 2012, 14:34

KennyXXL hat geschrieben: Das hat Schneid!


Danke ;-)

Um auf die Frage zurückzukommen: Nein, ich habe keine eigenen Kinder. Warum wolltest Du das wissen?
Zuletzt geändert von Josef K am Fr 20. Apr 2012, 14:37, insgesamt 1-mal geändert.

Josef K

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon Josef K » Fr 20. Apr 2012, 14:36

KennyXXL hat geschrieben:aber was man daraus für die Familienpolitik ableitet, ist wieder eine andere Geschichte. Und hier stimme ich mit Josef entschieden nicht überein.


Zur Politik habe ich meines Wissens nur gesagt, dass ich das gegenwärtige Modell schlecht gemacht finde. :dontknow:

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Re: Betreuungsgeld

Beitragvon Mr Knowitall » Fr 20. Apr 2012, 15:10

Josef K hat geschrieben:
Mr Knowitall hat geschrieben:Ich bin ja kein Psychoanalytiker, aber der Kernberg vertritt schon sehr eigenartige Ansichten. Psychoanalyse ist ja auch ein Gutteil Scharlatanerie, nicht falsifizierbares Gauklergewäsch, wo oft Ursache und Wirkung durcheinandergeraten. Bisweilen ist das ein geradezu sektenartiges System.


Ah, geh! Das ist Psychanalyse-Kritik aus der Mottenkiste! Es gibt mehrere tiefenpsychologische Ansätze, die sich gut kombinieren lassen und gute Erfolgsquoten haben. Nur 2 Beispiele: Die Selbstmordrate bei Depressionserkrankten und die Rückfallrate bei Sexualstraftätern sind beide gesunken, was eben an den erfolgreichen Therapiekonzepten liegt.....

Ich kann nicht zu Allem, was Kernberg geschrieben hat etwas sagen, aber die Kind-Objekt-Theorie finde ich schlüssig und vertrete sie.


Das ist doch Kritik an der Psychoanalysekritik aus Omas Strumpfhalterschublade. Diese "Beispiele" belegen jetzt konkret auch :out: nicht sooo viel. Aber das ist in der Psychoanalyse auch nicht so wichtig! :roll:

Josef K

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon Josef K » Fr 20. Apr 2012, 15:18

:angry:

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Aldaron
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Re: Betreuungsgeld

Beitragvon Aldaron » Fr 20. Apr 2012, 15:46

@Flo: ne, ich meinte nicht generell. Ich finde aber, dass das Kind einen Bezug zu den Eltern aufbauen kann, wenn es von beiden auch was hat. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte jetzt noch nen kleinen Racker daheim, der mich voll in Anspruch nehmen will... Da hätte ich lieber die Arbeit zeitweise weggekürzt. Ist schwierig, klar.

Dieses Argument in solchen Diskussionen "Krieg du erstmal selbst Kinder" hat ja seine Berechtigung. Allerdings war ich selbst mal Kind. Und ich bin 7facher Onkel und kann dabei von außen 3 grundverschiedene Erziehungsmodelle beobachten. ;) Nicht das Gleiche wie eigene Kinder, aber trotzdem darf ich was doof finden.


Grüße!

KennyXXL

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon KennyXXL » Fr 20. Apr 2012, 16:46

Josef hat geschrieben:Zur Politik habe ich meines Wissens nur gesagt, dass ich das gegenwärtige Modell schlecht gemacht finde. :dontknow:


Naja:

Josef hat geschrieben:Eine wünschenswerte Gesellschaft würde es den Müttern ermöglichen, sich die ersten 3 Jahre dem Kind zu widmen...


Erstmal ist es grundsätzlich auch heute bereits möglich, drei Jahre Elternzeit zur Betreuung seines Kindes wahrzunehmen. Das Problem ist bekanntermaßen, dass das Elterngeld für maximal 14 Monate bei Beiteiligung beider Elternteile ausgezahlt wird. Ich kenne einige Paare, die diese Spanne dennoch ausgenutzt haben (in einem Fall durch den Vater). Aber das nur am Rande....

M.E. ignoriert Deine Empfehlung sowohl, dass vielleicht auch Väter gerne die Rolle des zu Hause Hütenden übernehmen möchten, zum anderen, dass Mütter vielleicht auch gerne arbeiten gehen möchten oder müssen. Meine Frau ist richtig aufgeblüht, als ein Jahr Elternzeit vorbei war! Ebenso mein Sohn, seit er 2,5 Tage in der Woche bei einer (sorgfältig ausgewählten) Tagesmutter ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass Kinder den Kontakt zu anderen Kindern brauchen, und das regelmäßig. Es ist faszinierend, wie unterschiedlich Kinder mit unterschiedlichen Kindern umgehen, wie sich gegenüber fremden Kindern verhalten und wie sie auf Unvorhergesehenes reagieren. Ich glaube, dass diese Reize und Herausforderungen zum Aufwachsen dazugehören und den Erwerb von Sprache und Sozialverhalten begünstigen. Das dafür erforderliche Umfeld könnten wir Tom nur zu Hause nicht bieten. Er verlangt am Wochenende nach den beiden Kindern bei der Tagesmutter, nach seinen Cousins, und nach den Ex-Pekip-Kindern. Und er freut sich Montagmorgens, wenn ich ihn auf dem Weg ins Büro bei der Tagesmutter abliefere. Die Grundlage hierfür ist m.E., dass er sich der Fürsorge seiner Eltern sicher ist (so hoffe ich zumindest); bei extrem klammernden Kindern habe ich manchmal den Eindruck, dass sie vielleicht einen Grund für Verlustängste haben. Dann liegt die Ursache aber nicht zwingend in der Kinderbetreuung, sondern vielleicht auch darin, dass die Eltern zu Hause nicht genug "da sind". Aber das ist nur meine laienhafte Analyse.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine Vernachlässigung im frühkindlichen Alter sowohl durch mangelnde Präsenz der Eltern als auch durch Vernachlässigung in einer Betreuungsstätte Spuren hinterlassen kann. Das sage ich auch, weil ich mich selber für einen Betroffenen halte. Ich bin in Kinderkrippen in der DDR und in West-Berliner Trabantenstädten Ende der 70er gewesen und so wie dort möchte ich mein Kind nicht betreut wissen. Ich bin mir aber auch sehr sicher, dass die dortigen Zustände nicht für eine Beurteilung heutiger frühkindlicher Betreuung geeignet sind. Und ohne diese Betreuung hätten meine Eltern viele weitere bestimmende Schritte in ihrem Leben nicht so gestalten können (Studienabschluss etc.).
Wenn in einer U3-Betreuung eine Betreuerin auf 9 Kinder aufpassen muss, die teilweise noch nicht mal laufen können, teile ich Deine Bedenken. Aber das ist eine Frage der Umsetzung und die Antwort kann für mich keinesfalls lauten, dass Mama 3 Jahre zu Hause bleiben sollte. Das ist für mich einfach realitätsfremd.

Mit alldem habe ich mich vor meinem Sohn noch nie auseinandergesetzt und bin mir sicher, dass meine Bewertung ohne die persönlichen Erfahrungen und auf rein "theoretischer" Grundlage anders ausfallen würde (Nicht unbedingt, was die Rolle von Mutter & Vater betrifft, da wäre Deine Empfehlung auch vorher für mich schon sexistisch gewesen, aber sicherlich hinsichtlich der Fürs & Widers einer U3-Betreuung), daher meine Frage nach Deinen Kindern.....

orben

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon orben » Fr 20. Apr 2012, 19:36

ich schreibe jeden tag mehr als genug text. ich nehme mir tatsächlich die freiheit heraus, in meinem privaten umfeld so zu schreiben, wie ich es denn gern hätte. zu mehr habe ich jetzt keine zeit.

Josef K

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon Josef K » Fr 20. Apr 2012, 23:44

KennyXXL hat geschrieben:
Naja:

Josef hat geschrieben:Eine wünschenswerte Gesellschaft würde es den Müttern ermöglichen, sich die ersten 3 Jahre dem Kind zu widmen...



KennyXXL hat geschrieben:M.E. ignoriert Deine Empfehlung sowohl, dass vielleicht auch Väter gerne die Rolle des zu Hause Hütenden übernehmen möchten...


Also immer unter der Voraussetzung das wir von Kindern unter 3 Jahren reden, geht mein bevorzugtes Model davon aus, dass das Kind (Forscher und Entdecker) zwei unterschiedliche Mütter wahrnimmt: Die gute Mutter, die da ist, und die andere, die nicht da ist. Letzteres ist eine elementar lebensbedrohende Situation. Das Kind nimmt die beiden Erscheinungsformen der Mutter als zwei unterschiedliche Personen wahr. Erst langsam versteht das Kind, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt. Bei Borderline geht z.B. genau hier etwas schief... Der Vater spielt hier (noch) eine weniger wichtige Rolle.



KennyXXL hat geschrieben: zum anderen, dass Mütter vielleicht auch gerne arbeiten gehen möchten oder müssen. Meine Frau ist richtig aufgeblüht, als ein Jahr Elternzeit vorbei war! Ebenso mein Sohn, seit er 2,5 Tage in der Woche bei einer (sorgfältig ausgewählten) Tagesmutter ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass Kinder den Kontakt zu anderen Kindern brauchen, und das regelmäßig. Es ist faszinierend, wie unterschiedlich Kinder mit unterschiedlichen Kindern umgehen, wie sich gegenüber fremden Kindern verhalten und wie sie auf Unvorhergesehenes reagieren. Ich glaube, dass diese Reize und Herausforderungen zum Aufwachsen dazugehören und den Erwerb von Sprache und Sozialverhalten begünstigen. Das dafür erforderliche Umfeld könnten wir Tom nur zu Hause nicht bieten. Er verlangt am Wochenende nach den beiden Kindern bei der Tagesmutter, nach seinen Cousins, und nach den Ex-Pekip-Kindern. Und er freut sich Montagmorgens, wenn ich ihn auf dem Weg ins Büro bei der Tagesmutter abliefere. Die Grundlage hierfür ist m.E., dass er sich der Fürsorge seiner Eltern sicher ist (so hoffe ich zumindest);


Finde ich gut und richtig.


KennyXXL hat geschrieben: bei extrem klammernden Kindern habe ich manchmal den Eindruck, dass sie vielleicht einen Grund für Verlustängste haben. Dann liegt die Ursache aber nicht zwingend in der Kinderbetreuung, sondern vielleicht auch darin, dass die Eltern zu Hause nicht genug "da sind". Aber das ist nur meine laienhafte Analyse.


Das empfinde ich ganz und gar nicht als laienhaft. Hier liegt m.M.n. eine Chance von KITAs und der ärztlichen Vorsorge, hier hellhörig zu werden.

KennyXXL hat geschrieben:Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine Vernachlässigung im frühkindlichen Alter sowohl durch mangelnde Präsenz der Eltern als auch durch Vernachlässigung in einer Betreuungsstätte Spuren hinterlassen kann.


Es scheint allerdings so zu sein, das die Formen von Überbehütung die selben fatalen Folgen für die Seele haben. Die "böse" Mutter, die nicht da ist, ist eben nicht böse, sie kann nur nicht immer da sein. Wichtiger Punkt, wo jetzt auch der Vater zunehmend eine Rolle spielt.

KennyXXL hat geschrieben:Nicht unbedingt, was die Rolle von Mutter & Vater betrifft, da wäre Deine Empfehlung auch vorher für mich schon sexistisch gewesen, aber sicherlich hinsichtlich der Fürs & Widers einer U3-Betreuung), daher meine Frage nach Deinen Kindern.....


Natürlich wollte ich, meiner narzisstisch gefärbten Persönlichkeit entsprechend, eine Botschaft hier einweben. Der mir weniger geneigte Leser darf mir aber natürlich eine antiemanzipative Persönlichkeitsstruktur unterstellen, auch wenn mir diese - so hoffe ich jedenfalls - ausgesprochen fremd ist.

;)

Tom

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon Tom » Sa 21. Apr 2012, 08:08

Mr Knowitall hat geschrieben:Psychoanalyse ist ja auch ein Gutteil Scharlatanerie, nicht falsifizierbares Gauklergewäsch, wo oft Ursache und Wirkung durcheinandergeraten. Bisweilen ist das ein geradezu sektenartiges System.


Das ist alles deine Abwehr, weil du so in der Übertragung bist. :twisted:

pipilotta

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon pipilotta » Sa 21. Apr 2012, 09:34

Na ja... aber der Herr "Allwissen" hat da nicht so gaaaaaaaaaaanz unrecht, finde ich.
Man sollte es nur nich so verallgemeinern....

buttrock

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon buttrock » Sa 21. Apr 2012, 10:56

Der Psychokram ist ja nicht falsifizierbar: Jede kritische Äusserung kann als psychologischer Effekt erklärt werden, siehe oben. Man sollte nur aufpassen, dass denen die Deutungshoheit nicht restlos in die Hände fällt. Hier handelt es sich also um eine Debatte des Kulturkampfes und nicht der Wissenschaft.

Tom

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon Tom » Sa 21. Apr 2012, 11:31

Ich persönlich möchte Kulturkampf, Wissenschaft, Religion, die Deutung der Wahrnehmung und die Wahrnehmung u.v.m selber nicht mehr so deutlich voneinander abgrenzen.
Ich persönlich finde es im Alter spannender, die Fragen, die sich mir so stellen durch mehrere scheinbar getrennten Deutungshoheiten durchzupermutieren.

Und zur Psychoanalyse: die klassische, ob Freud oder Jung gibts doch schon soooooo lange nicht mehr.
Und Leute wie Adler oder Reich sind doch echt dufte.

Mir persönlich gefällt das Bild, das die Psychoanalyse vom Menschen hat sehr gut. Ich muss sagen, ich orientiere mich immer noch danach.

Tom

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon Tom » Sa 21. Apr 2012, 11:33

pipilotta hat geschrieben:Na ja... aber der Herr "Allwissen" hat da nicht so gaaaaaaaaaaanz unrecht, finde ich.
Man sollte es nur nich so verallgemeinern....


Schauen Sie junge Frau, der wollte vor allem MICH provozieren.
So wie sich das ganze Forum im Grunde nur um MICH dreht.
Schliesslich bezahlt Euch meine Mutter dafür, daß ihr hier mit mir REDET.

Josef K

Re: Betreuungsgeld

Beitragvon Josef K » Sa 21. Apr 2012, 11:38

@Buttrock: Jaja, schon klar. So denkt man über psychisch Kranke: Menschen, die nicht wirklich krank sind werden behandelt von Menschen, die nicht wirklich Ärzte sind.


Depression bekommen Memmen, aber hat man einen Burnout (kein psychiatrischer Begriff übrigens), dann klingt das nach einem Helden der Arbeit, der sich für seine Kollegen totgeschuftet hat! Super.....

Die Wirksamkeit von Therapien wird, wie in anderen Disziplinen auch, mit Doppel-Blind-Studien überprüft... :roll:


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