Mediziner und Chemiker vor! Fingernägel kochen

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Matt 66
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Mediziner und Chemiker vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Matt 66 » Mi 20. Nov 2013, 18:30

N`Abend!

Mal ne Frage: kann man Fingernägel, also abgeschnittene..., eigentlich an- oder zerkochen, so dass sie quasi "schmelzen" und dadurch, ähnlich wie Knetmasse, zusammengeklumpt und geformt werden können? Gibt`s da etwas zu beachten?

Ich bin bereits am Sammeln... :roll: :facepalm: , aber vielleicht kann mir ja jemand a priori ein paar Hinweise geben.

Na? Was hat der Hias wohl im Sinn? ;-)

Josef K

Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Josef K » Mi 20. Nov 2013, 21:13

Wenn Du einen Flamenco-Daumennagel modellieren willst, nimm Sekundenkleber. Macht mein Cousin seit 20 Jahren so......

Dregen

Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Dregen » Mi 20. Nov 2013, 22:40

Das ist KRANK! :vomit:
Keine Ahnung, was Du im Sinn hast... :dontknow:

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Reinhardt
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Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Reinhardt » Do 21. Nov 2013, 09:58

Horn ist kein Thermoplast.
Probier es also in einem alten Topf aus. ;-)

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Matt 66
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Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Matt 66 » Do 21. Nov 2013, 10:08

Wie meinst Du das genau?
Bin da ja nicht so bewandert mit Chemie und so...

Ich finde ja Fingernägel ohnehin ein seltsames Überbleibsel der Evolution. Besagt die Theorie nicht, dass das Rückstände von (früheren) Krallen sind? Und das ist Horn?

Sind unsere Fingernägel also quasi aus dem gleichen Material wie z.B. eine Tigerkralle? Nur dünner?

Bild

Meinst Du, dass das sich also nicht richtig durch Hitze "zermatschen" lässt? Sollte man es vielleicht besser zermalmen? Und dann mit einem geeigneten Klebstoff vermischen, so dass man Klumpen kriegt, die man formen und zurechtfeilen kann?

Basslümmel

Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Basslümmel » Do 21. Nov 2013, 10:22

Zu viel Dittsche geguckt? :scratch: :-)

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Reinhardt
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Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Reinhardt » Do 21. Nov 2013, 10:48

als Mehl in Epoxidharz o.Ä. ginge und würde ich für sinnvoller halten, als das Horn zu verkoken. ;-)

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Markus
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Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Markus » Do 21. Nov 2013, 11:18

Ich habe mal irgendwo gelesen, man soll abgeschnittene Finger- und Fußnägel in die Kübel der heimischen Topfpflanzen werfen. Die Hornstückchen sind wohl ein erstklassiger Blumendünger! Also: An Pflanzen denken, Nägel schenken!! :flower:

UniCut

Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon UniCut » Do 21. Nov 2013, 12:25

hallo beisammen,

also erstmal ist horn thermoplastisch. macht man es warm/heiß, dann kann man es verbiegen. und wird wieder hart nach dem erkalten.
es gibt so kleine hornlöffelchen und kämme. wie glaubt ihr, sind die so schön gerade geworden?
schmelzen geht meineswissens nicht. ausserdem ist das dann nahe einer verbrennung und die ist bei allen hornmaterialien sehr giftig. hierbei entstehen, wie auch bei der verbrennung von wolle, federn, haaren, etc., HCN-Gase, also Blausäuregase (Cyanwasserstoff)! war im dritten reich sehr beliebt!
zum düngen sind hornspäne natürlich wegen des hohen stickstoffgehaltes super!

gruß, flo

Aristoteles

Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Aristoteles » Do 21. Nov 2013, 23:16

:facepalm:

Sonst ist aber Alle im Lot, oder?

In dem Zusammehang ist natürlich die Frage von äußerster Wichtigkeit, ob die Fußnägel lackiert sein müssen und wenn ja, in welcher Farbe...

Würg... :vomit:

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Matt 66
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Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Matt 66 » Fr 22. Nov 2013, 10:28

UniCut hat geschrieben:also erstmal ist horn thermoplastisch. macht man es warm/heiß, dann kann man es verbiegen. und wird wieder hart nach dem erkalten.


Interessant, Danke! Und was schlägst Du vor, um verschiedene, kleinere Fingernagelreste zu einem größeren Klumpen zu verbinden? (Den man dann wieder heißmachen und zurechtbiegen könnte)

UniCut

Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon UniCut » Fr 22. Nov 2013, 10:37

hi,

horn lässt sich meineswissens unter wärmeeinwirkung nur verformen, aber nicht verflüssigen, damit es sich verbindet.
horn besteht ja aus lauter einzelnen fasern. ich denke da liegt der hund begraben.

gruß, flo

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Reinhardt
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Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Reinhardt » Fr 22. Nov 2013, 10:38

UniCut hat geschrieben:hallo beisammen,

also erstmal ist horn thermoplastisch. macht man es warm/heiß, dann kann man es verbiegen. und wird wieder hart nach dem erkalten.
es gibt so kleine hornlöffelchen und kämme. wie glaubt ihr, sind die so schön gerade geworden?
schmelzen geht meineswissens nicht. ausserdem ist das dann nahe einer verbrennung und die ist bei allen hornmaterialien sehr giftig. hierbei entstehen, wie auch bei der verbrennung von wolle, federn, haaren, etc., HCN-Gase, also Blausäuregase (Cyanwasserstoff)! war im dritten reich sehr beliebt!
zum düngen sind hornspäne natürlich wegen des hohen stickstoffgehaltes super!

gruß, flo


Dein berechtigter Einwand hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe mal ein paar Seiten Literatur über Keratin gewälzt.
In der Tat kann man mit zugedrücktem Auge tatsächlich von thermoplastischen Eigenschaften sprechen, allerdings lässt sich Keratin nicht reversibel bis in den Schmelzbereich thermisch aufweichen, da deutlich vorher Denaturierungserscheinungen eintreten. (Die Keratinvariante, die Haar bildet, klammern wir hier mal ohnehin aus).
Es dürfte somit auch im Spritzgussverfahren nicht etrudierbar sein wie ein reinrassiger Thermoplast. Wie man dann Hornkämme etc. herstellt, habe ich noch nicht rausgefunden. Ich ging vorher davon aus, dass es sich um Hornpulver in Trägermasse handelt, das Ganze also eher so eine Art Marketinggag ist.
Es könnte sich mit Lösemittelverfahren machen lassen, dann allerdings geht ja die alles entscheidende räumliche Struktur der Proteine verloren, die ja z.B. schon die Keratinvarianten von Haar und Horn unterscheidet, geschweige denn die zu anderen x-beliebigen ähnlichen Proteinen.
Insgesamt also mehr Fragen als Antworten. Allerdings war auch Technische Chemie nie mein Spezialgebiet, vielleicht gibt es Chemieingenieure, die da mehr zu sagen können.
Aber wohl nicht hier ... vielleicht stolpere ich noch über ein paar ergänzende Infos, wie man das großtechnisch bewerkstelligt.

Jedenfalls sind wir uns einig: Finger weg von Hitze und Horn! ;-)

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Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Markus » Fr 22. Nov 2013, 10:45

UniCut hat geschrieben:hi,
ich denke da liegt der hund begraben.




Hunde lassen sich übrigens statt sie zu begraben auch auskochen :out:

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Matt 66
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Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Matt 66 » Fr 22. Nov 2013, 10:57

Oha, Danke Multi!
Das könnte ja noch ein spannender Thread werden...

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Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Reinhardt » Fr 22. Nov 2013, 12:32

Matt 66 hat geschrieben:Oha, Danke Multi!
Das könnte ja noch ein spannender Thread werden...


Ich habe ja demnächst genug Zeit, mich damit zu beschäftigen ... :roll:

KennyXXL

Re: Mediziner vor! Fingernägel kochen

Beitragvon KennyXXL » Fr 22. Nov 2013, 13:28

Multitone hat geschrieben:Wie man dann Hornkämme etc. herstellt, habe ich noch nicht rausgefunden.
.....vielleicht gibt es Chemieingenieure, die da mehr zu sagen können.


Bin zwar Chemieingenieur und mit Extrusion beschäftigt, aber bzgl. Horn weiss ich auch nicht viel, ausser: in der handwerklichen Fertigung werden Rinderhörner aufgeschnitten und zu Platten plattgepresst. Aus denen werden dann Kämme gesägt, Löffel usw. werden nach Erwärmung in Form gebracht.

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Matt 66
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Re: Mediziner und Chemiker vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Matt 66 » Fr 22. Nov 2013, 13:30

Schön, aber wie verklebe ich jetzt meine Fingernagelbrösel? Ich will sie ja nicht 3 Jahre wachsen lassen...

Basslümmel

Re: Mediziner und Chemiker vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Basslümmel » Fr 22. Nov 2013, 14:01

Vielleicht mithilfe eines Zweikomponentenacryls, einer Flüssigkeit (Liquid) und einem sehr feinen Acrylpulver? Die Nägel am besten in einer Salzmühle zerkleinern und vielleicht auch noch etwas von den Fußnägeln dazu tun. da hast Du schon mal mehr Masse zur Verügung.

Ob sich die Nägel in Aceton auflösen, weiss ich nicht, aber die Ladys benutzen es doch oft wenn sie an ihren Nägeln rumschleifen und feilen u.s.w.

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Re: Mediziner und Chemiker vor! Fingernägel kochen

Beitragvon Bassfuss » Fr 22. Nov 2013, 14:14

...was ist mit falschen Nägeln? Kannst Du Dir auch ´ne Alba-Gitarre draufmalen lassen ;-)


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