UniCut hat geschrieben:hallo beisammen,
also erstmal ist horn thermoplastisch. macht man es warm/heiß, dann kann man es verbiegen. und wird wieder hart nach dem erkalten.
es gibt so kleine hornlöffelchen und kämme. wie glaubt ihr, sind die so schön gerade geworden?
schmelzen geht meineswissens nicht. ausserdem ist das dann nahe einer verbrennung und die ist bei allen hornmaterialien sehr giftig. hierbei entstehen, wie auch bei der verbrennung von wolle, federn, haaren, etc., HCN-Gase, also Blausäuregase (Cyanwasserstoff)! war im dritten reich sehr beliebt!
zum düngen sind hornspäne natürlich wegen des hohen stickstoffgehaltes super!
gruß, flo
Dein berechtigter Einwand hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe mal ein paar Seiten Literatur über Keratin gewälzt.
In der Tat kann man mit zugedrücktem Auge tatsächlich von thermoplastischen Eigenschaften sprechen, allerdings lässt sich Keratin nicht reversibel bis in den Schmelzbereich thermisch aufweichen, da deutlich vorher Denaturierungserscheinungen eintreten. (Die Keratinvariante, die Haar bildet, klammern wir hier mal ohnehin aus).
Es dürfte somit auch im Spritzgussverfahren nicht etrudierbar sein wie ein reinrassiger Thermoplast. Wie man dann Hornkämme etc. herstellt, habe ich noch nicht rausgefunden. Ich ging vorher davon aus, dass es sich um Hornpulver in Trägermasse handelt, das Ganze also eher so eine Art Marketinggag ist.
Es könnte sich mit Lösemittelverfahren machen lassen, dann allerdings geht ja die alles entscheidende räumliche Struktur der Proteine verloren, die ja z.B. schon die Keratinvarianten von Haar und Horn unterscheidet, geschweige denn die zu anderen x-beliebigen ähnlichen Proteinen.
Insgesamt also mehr Fragen als Antworten. Allerdings war auch Technische Chemie nie mein Spezialgebiet, vielleicht gibt es Chemieingenieure, die da mehr zu sagen können.
Aber wohl nicht hier ... vielleicht stolpere ich noch über ein paar ergänzende Infos, wie man das großtechnisch bewerkstelligt.
Jedenfalls sind wir uns einig: Finger weg von Hitze und Horn!
