Tommy Emmanuel...

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Großmutter
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Tommy Emmanuel...

Beitragvon Großmutter » Di 22. Mär 2011, 13:50

...gestern (21. März) im Münchener Prinzregententheater gesehen. Hmmm, möglicherweise tatsächlich der fitteste Gitarrenallrounder around, aber aus irgendeinem Grund berührt mich das (immer noch) nicht (mehr). Lustig aber die anderen (meist mittelalten) ambitionierten (Hobby-)Klampfer, die während des Gigs immer wieder von ihren Freundinnen getröstet werden mussten und der Alt-Hippie hinter mir, der ständig was von "Tonkultur" faselte und am Schluss "Imagine" mitsummte...wegen sowas haben wir damals den Punk erfunden...

buttrock

Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon buttrock » Di 22. Mär 2011, 14:01

achtung achtung!

Hier wird gerade Musik mit intimer Bedeutung zerfleddert!








und das natuerlich vollkommen zurecht

Han Solo

Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon Han Solo » Di 22. Mär 2011, 15:33

Großmutter hat geschrieben:wegen sowas haben wir damals den Punk erfunden...


Du hast den Punk miterfunden? :foot4: :foot4: :foot4:

raana3800+

Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon raana3800+ » Di 22. Mär 2011, 15:35

Han Solo hat geschrieben:
Großmutter hat geschrieben:wegen sowas haben wir damals den Punk erfunden...


Du hast den Punk miterfunden? :foot4: :foot4: :foot4:



Das ist bestimmt so wie mit Madonna. Dier erfindet sich ja bekanntlich auch immer wie .... ..... :zzz:

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Großmutter
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Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon Großmutter » Mi 23. Mär 2011, 11:25


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Matt 66
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Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon Matt 66 » Mi 23. Mär 2011, 12:00

Ich habe ihn vor ein paar Jahren mal live gesehen (in Gernlinden!). Muss ich mir nicht noch mal anschauen.
Mir ist das auf Dauer zu einseitig. Immer dieser Quarten/Quinten-Wechselbass geht mir nach spätestens 30 Minuten auf den Zeiger. Und dieses "bester Gitarrist der Welt"-Ding ist sowieso Quatsch. Das was er macht, macht er gut, keine Frage, und er ist auch ein prima Entertainer. Aber im Grunde hat er nur Chet Atkins kopiert und die Virtuosität etwas weiter vorangetrieben.
Wenn ich akustische Gitarrenmusik hören möchte, bevorzuge ich Leute wie Jacques Stotzem. Da ist mehr Persönlichkeit drin und es ist viel abwechslungsreicher.

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Reinhardt
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Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon Reinhardt » Mi 23. Mär 2011, 12:49

Matt 66 hat geschrieben:Ich habe ihn vor ein paar Jahren mal live gesehen (in Gernlinden!). Muss ich mir nicht noch mal anschauen.
Mir ist das auf Dauer zu einseitig. Immer dieser Quarten/Quinten-Wechselbass geht mir nach spätestens 30 Minuten auf den Zeiger. Und dieses "bester Gitarrist der Welt"-Ding ist sowieso Quatsch. Das was er macht, macht er gut, keine Frage, und er ist auch ein prima Entertainer. Aber im Grunde hat er nur Chet Atkins kopiert und die Virtuosität etwas weiter vorangetrieben.
Wenn ich akustische Gitarrenmusik hören möchte, bevorzuge ich Leute wie Jacques Stotzem. Da ist mehr Persönlichkeit drin und es ist viel abwechslungsreicher.


Es gibt unglaubliche Fingerpicker auf dieer Welt (Stotzem z. B.) und auch unfassbare Plektrumakustiker (Joscho Stephan z. B.), aber kaum welche, die in beiden Techniken absolute Spitze sind. Und Emmanuel ist das, was oft übersehen wird; von daher hat er schon allein diesbezüglich, wie ich finde, eine Bandbreite wie kaum ein anderer (die elektrische Seite von ihm jetzt mal noch gar nicht berücksichtigt, ebenso wie seine Singer-Songwriter-Sachen). Ihn daher nur auf die Atkins-Kopisten-Schiene zu setzen, wird ihm nicht gerecht. Ich finde ihn daher sehr faszinierend, wenn auch manches von ihm (eben auch z.B. das Gesangliche) geschmacklich an mir vorbeigeht.

Mir würde es aber auch schon reichen, "nur" so spielen zu können wie Chet Atkins. ;-)

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Großmutter
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Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon Großmutter » Mi 23. Mär 2011, 13:49

Multitone hat geschrieben:
Matt 66 hat geschrieben:Ich habe ihn vor ein paar Jahren mal live gesehen (in Gernlinden!). Muss ich mir nicht noch mal anschauen.
Mir ist das auf Dauer zu einseitig. Immer dieser Quarten/Quinten-Wechselbass geht mir nach spätestens 30 Minuten auf den Zeiger. Und dieses "bester Gitarrist der Welt"-Ding ist sowieso Quatsch. Das was er macht, macht er gut, keine Frage, und er ist auch ein prima Entertainer. Aber im Grunde hat er nur Chet Atkins kopiert und die Virtuosität etwas weiter vorangetrieben.
Wenn ich akustische Gitarrenmusik hören möchte, bevorzuge ich Leute wie Jacques Stotzem. Da ist mehr Persönlichkeit drin und es ist viel abwechslungsreicher.


Es gibt unglaubliche Fingerpicker auf dieer Welt (Stotzem z. B.) und auch unfassbare Plektrumakustiker (Joscho Stephan z. B.), aber kaum welche, die in beiden Techniken absolute Spitze sind. Und Emmanuel ist das, was oft übersehen wird; von daher hat er schon allein diesbezüglich, wie ich finde, eine Bandbreite wie kaum ein anderer (die elektrische Seite von ihm jetzt mal noch gar nicht berücksichtigt, ebenso wie seine Singer-Songwriter-Sachen). Ihn daher nur auf die Atkins-Kopisten-Schiene zu setzen, wird ihm nicht gerecht. Ich finde ihn daher sehr faszinierend, wenn auch manches von ihm (eben auch z.B. das Gesangliche) geschmacklich an mir vorbeigeht.

Mir würde es aber auch schon reichen, "nur" so spielen zu können wie Chet Atkins. ;-)


...gerade die "elektrische Seite" war am Montag recht präsent und das geht dann schwer in Richtung 70er- und 80er-Jahre-Westcoast-Fusion-Mucke, und er macht dann auch ganz locker mal den Graydon, den Carlton, den Lukather, den Benson oder sogar den Beck, aber auf dieses Zeugs stand ich eh noch nie und zweitens ist da außer Eklektizismus nix gewesen...

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Reinhardt
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Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon Reinhardt » Mi 23. Mär 2011, 15:00

Großmutter hat geschrieben:...gerade die "elektrische Seite" war am Montag recht präsent und das geht dann schwer in Richtung 70er- und 80er-Jahre-Westcoast-Fusion-Mucke, und er macht dann auch ganz locker mal den Graydon, den Carlton, den Lukather, den Benson oder sogar den Beck, aber auf dieses Zeugs stand ich eh noch nie und zweitens ist da außer Eklektizismus nix gewesen...


mir würde die akustische Seite ohne Singen völlig genügen. Perfekt wäre das.

Man hat ja Gregor Hilden auch öfters gefragt, wieso er denn nicht singt, obwohl das doch in etwa Blues ist, was er macht.
Weil er's nicht kann und das weiß, sagte er glaube ich ...

Nicknack

Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon Nicknack » Mi 23. Mär 2011, 15:12

Meint ihr diesen Tommy Emmanuel?

Also den?

Naja, der Mann kann defintiv sehr gut Gitarre spielen, aber also, ... hier wäre ich dann wohl gegangen.
Das ist für mich sehr gehobene, aber letztlich langweilige Fahrstuhl- oder Nachtprogramm-Mucke.

Cheers,

N.

tortitch

Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon tortitch » Mi 23. Mär 2011, 18:29

Großmutter hat geschrieben:, und er macht dann auch ganz locker mal den Graydon, den Carlton, den Lukather, den Benson oder sogar den Beck, aber auf dieses Zeugs stand ich eh noch nie und zweitens ist da außer Eklektizismus nix gewesen...


Du nennst da mal eben fünf verschiedene Gitarristen, deren Stile du identifiziert hast. Wenn das Publikum über ein so differenziertes Wahrnehmungsvermögen verfügt, dann ist wohl JEDER Musiker Eklektizist, es sei denn, es gelänge ihm, außerhalb jeder Tradition zu stehen. Dann aber wäre fraglich, ob man das, was er produziert, allgemein noch als Musik wahrgenommen wird.
Gruß
Tortitch

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Reinhardt
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Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon Reinhardt » Do 24. Mär 2011, 09:17

Nicknack hat geschrieben:Meint ihr diesen Tommy Emmanuel?

Also den?

Naja, der Mann kann defintiv sehr gut Gitarre spielen, aber also, ... hier wäre ich dann wohl gegangen.
Das ist für mich sehr gehobene, aber letztlich langweilige Fahrstuhl- oder Nachtprogramm-Mucke.

Cheers,

N.


dann mal schön besser und unlangweiliger nachmachen. ;-) Zum Aufwärmen vielleicht dann das:
http://www.youtube.com/watch?v=dOMr2B1wGTc

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Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon Reinhardt » Do 24. Mär 2011, 09:25

tortitch hat geschrieben:
Großmutter hat geschrieben:, und er macht dann auch ganz locker mal den Graydon, den Carlton, den Lukather, den Benson oder sogar den Beck, aber auf dieses Zeugs stand ich eh noch nie und zweitens ist da außer Eklektizismus nix gewesen...


Du nennst da mal eben fünf verschiedene Gitarristen, deren Stile du identifiziert hast. Wenn das Publikum über ein so differenziertes Wahrnehmungsvermögen verfügt, dann ist wohl JEDER Musiker Eklektizist, es sei denn, es gelänge ihm, außerhalb jeder Tradition zu stehen. Dann aber wäre fraglich, ob man das, was er produziert, allgemein noch als Musik wahrgenommen wird.
Gruß
Tortitch


Beck? Meint Ihr das? Blug & Emmanuel?
http://www.youtube.com/watch?v=uWcewKFZ ... re=related

Han Solo

Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon Han Solo » Do 24. Mär 2011, 14:04

Nicknack hat geschrieben:Meint ihr diesen Tommy Emmanuel?

Also den?

Naja, der Mann kann defintiv sehr gut Gitarre spielen, aber also, ... hier wäre ich dann wohl gegangen.
Das ist für mich sehr gehobene, aber letztlich langweilige Fahrstuhl- oder Nachtprogramm-Mucke.

Cheers,

N.


Ich dachte, das zeichnet Akuustikgitarrenmusik gerade aus.

Nicknack

Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon Nicknack » Do 24. Mär 2011, 15:45

Multitone hat geschrieben:dann mal schön besser und unlangweiliger nachmachen. ;-) Zum Aufwärmen vielleicht dann das:
http://www.youtube.com/watch?v=dOMr2B1wGTc


[Meinung bzw. Geschmacksfrage]
"Imagine" ist Agit-Prop, "a song with a message".
Besser und weniger langweilig machen kann den fast jeder.
Dazu muss man einfach nur den Text singen.

Ansonsten dachte ich bei dem ersten Filmchen, dass der Emmanuel ein Hammer für ein Pop/Rock'n'Roll/R&B-Quartett wäre - Drums, Bass, Voc und seine Gitarre.
Sicher ein cooler Partyabend.
Aber so, wie er die Sache aufzieht, muten mich seine Darbeitungen wie reine Zurschaustellungen von (in der Tat beachtlicher) Fingerfertigkeit an.
Die Materialauswahl ist wenig inspiriert, die Transkriptionen (annehmend, die sind ebenfalls von ihm) sind gut, aber auch nichts, wo ich staunen oder lächeln oder gar lachen muss (nicht auslachen, sondern Lachen über witzige Einfälle).
Als Hauptaugenmerk finde ich sowas vielleicht 10 Minuten spannend (auf der Strasse würde ich sowas cool finden).
Dann wird's für mich langweilig.
Entweder es gibt dann gute Backgroundmucke für eine Party, ein Abendessen o.ä. ab oder es nervt.

Die Gypsie-Nummer mit Josho Stephan - sie offenbart das ganze Drama des modernen "Zigeuner-Swing":
Gitarrespielen als Jagd nach Töne-pro-Sekunde-Rekorden, artistisches Uptempo ohne Rücksicht auf die Komposition.
Mutet mich an wie Schwanzlängen-Vergleich, öde Macho-Kacke.
Django Reinhard war schnell, sicher, aber er war eben nicht nur schnell.

Aber ich bin da eh schwierig, Musik ohne guten Gesang gefällt mir meistens nicht.
Und an Instrumental-Solisten mag ich Leute, die Soli spielen, als würden sie singen.

Nur meine Meinung - und natürlich soll der Emmanuel machen, was er mag und was sein Publikum antörnt. Ich gehöre da eben nicht zur Zielgruppe.
[/Meinung bzw. Geschmacksfrage]

Cheers,

Nick

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Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon Reinhardt » Mo 28. Mär 2011, 11:28

Nicknack hat geschrieben:
Multitone hat geschrieben:
Die Gypsie-Nummer mit Josho Stephan - sie offenbart das ganze Drama des modernen "Zigeuner-Swing":
Gitarrespielen als Jagd nach Töne-pro-Sekunde-Rekorden, artistisches Uptempo ohne Rücksicht auf die Komposition.
Mutet mich an wie Schwanzlängen-Vergleich, öde Macho-Kacke.
Django Reinhard war schnell, sicher, aber er war eben nicht nur schnell.

Aber ich bin da eh schwierig, Musik ohne guten Gesang gefällt mir meistens nicht.
Und an Instrumental-Solisten mag ich Leute, die Soli spielen, als würden sie singen.

Nur meine Meinung - und natürlich soll der Emmanuel machen, was er mag und was sein Publikum antörnt. Ich gehöre da eben nicht zur Zielgruppe.
[/Meinung bzw. Geschmacksfrage]

Cheers,

Nick


Was das Bewahren der Asche und den aktuellen Zustand des Gipsyswing angeht, gebe ich Dir da grundsätzlich völlig Recht, es ist schon ein Grauen mit diesem von mir eigentlich heißgeliebten Genre;
allerdings ist diese Diskussion im Zusammenhang mit Joscho wohl dort am denkbar unplatziertesten. Wenn es irgendeinen gibt in diesem Genre, der da über die üblichen Bloß-nicht-anders-spielen-als-es-unsere-Vorväter-auch-taten-Dogmen deutlich hinausgeht, mit Humor, famoser melodiöser Phrasierung, Originalität und trotzdem technisch auf Höchstlevel spielt, dann wohl dieser Mann.
Da wird ja gern mal in einem Solo Black Sabbath zitiert oder werden mal ein paar Nummern eingeflochten, die eigentlich nicht zur Sintipolizei-Setlist gehören. Was wohl auch erklärt, weshalb er von der Hardcore-Szene systematisch geschnitten wird (diesen Eindruck habe ich), und das liegt wohl hoffentlich eher an seiner "Besudelung" des Erbes und seinem Background als Rockgitarrist, der erst in später Jugend auf Swinggitarre umstieg, als daran, dass er kein Sinti ist (wobei ja wohl sogar ein Urgroßvater/-onkel oder so ähnlich Sinti oder Roma gewesen sein soll). Hoffe ich zumindest.

Insgesamt finde ich es aber erstaunlich, wie negativ man es sehen kann, wenn ein paar Leute auf der Bühne offensichtlich ihren Spaß haben, auch wenn dazu gehört, sich gegenseitig in immer höhere Virtuosität zu treiben. Das hat für mich wenig mit Macho-Kacke zu tun.
Die Schublade geht bei mir eher auf, wenn ich Dream Theater oder Alter Bridge ertragen soll. Was vielleicht mit der genreerforderlichen Abwesenheit von Humor zu tun haben muss. ;-)

Nicknack

Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon Nicknack » Mo 28. Mär 2011, 15:28

Ich hatte nicht im Sinn, Joscho Stephan zu bashen, dazu kenne ich seine Musik nicht gut genug.

Ansonsten: De gustibus non est disputandum.

Cheers,

Nick

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Re: Tommy Emmanuel...

Beitragvon Reinhardt » Di 29. Mär 2011, 08:51

Nicknack hat geschrieben:Ich hatte nicht im Sinn, Joscho Stephan zu bashen, dazu kenne ich seine Musik nicht gut genug.

Ansonsten: De gustibus non est disputandum.

Cheers,

Nick


wollt ich auch nicht unterstellen, aber bevor groß drauf eingesteigen wird. ;-)
Ja die Geschmäcker. Zum Glück, deshalb gibt es ja so viel unterschiedliche Musik.


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