Soll ich jetzt schließen oder nicht...?
Also gut, ernste Antwort:
eine spannende Frage, und ich hätte da einiges zu sagen. Allein mir fehlt die Muße und Zeit, denn da müßte man tierisch weit ausholen, um erst einmal zu klären, was Popmusik überhaupt ist. Selbst in musikwissenschaftlichen Publikationen wird darüber gestritten. Schon von der Terminologie her: Popular Music - > populäre Musik -> Popmusik
So einfach ist das gar nicht. Einer meiner ehemaligen Profs hat mal geschrieben, dass man den Begriff gar nicht genau definieren könne, denn „...er lebt nachgerade von den Spannungen und Widersprüchen des wissenschafts-theoretischen Diskurses...“ (Originalzitat).
Wie sieht`s aus mit dem Begriff "Unterhaltungsmusik"? Als Gegenstück zur ernsten Kunstmusik gab`s das praktisch schon im Mittelalter. Minnesänger und so. Mündliche Überlieferung, etc.
Popmusik ist für mich an die Entwicklung der Schallaufzeichnung gekoppelt. (Wie gesagt, das kann man auch anders sehen.)
Sprich, seit dem Grammophon und den ersten runden Scheiben ging`s los. Massenverbreitung!
Gibt`s also unpopuläre Popmusik?
Nach meinem Dafürhalten hat Popmusik (mindestens) zwei Ebenen, über die sie definiert werden kann:
1. stilistisch: d.h. Eingängigkeit, einfache, klar strukturierte Liedformen, usw.
2. ökonomisch: Abzielen auf Massentauglichkeit (im Gegensatz zur Veröffentlichung von mongolischem Obertongesang...)
Da für den zweiten Punkt die Entwicklung der Radiolandschaft eine wesentliche Rolle spielt (eigentlich sogar DIE Rolle), muss man das Wechselspiel bzw. die gegenseitige Abhängigkeit von Medien und Plattenfirmen berücksichtigen.
So gesehen bewegen wir uns entweder schon immer im Kreis, also von Anfang an, ODER Popmusik bringt per definitionem permanent immer wieder etwas neues.
So oder so: die Frage ist nicht zu beantworten.
