Teil 2
Vor einiger Zeit meldete sich meine Nichte aus Berlin mit der Anfrage, ob eine befreundete Band im Haus unserer Eltern Aufnahmen für eine kommende CD/Platte machen könne. Ich habe im letzten Jahr meine Eltern für einige Monate zu Hause gepflegt (längere Geschichte), bis klar wurde, daß beide zu Hause nicht mehr wohnen können. Das ist für einen Menschen eine sehr bittere Entscheidung, ins Pflegeheim zu ziehen. Und das ist natürlich nur die Kurzform der Geschichte, die ich hier nicht weiter ausbreiten möchte.
Meine Schwester und ich waren sofort dafür, die Band machen zu lassen. Annähernd leer ist es mittlerweile im Haus, aber Teppiche, Küche u.s.w. sind noch drin. Also rückte die Band an, drei Bandmitglieder plus zwei Aufnahmespezialisten.
Ich wußte sofort, welchen Raum sie für die Liveeinspielung der Songs nehmen würden: das Wohnzimmer, ein z. T. über 5 m hoher Raum in der ersten Etage, der ganz einfach wunderschön ist und gute Soundeigenschaften mitbringt - obwohl er dafür ganz sicher nie gebaut worden ist. Dort oben stehen und hinausblicken ist ganz einfach wunderschön. Der Blick geht nämlich auf die Weide, die bei Facebook auf dem Foto zu sehen ist - und natürlich weiter über flaches Land und Wälder. Es fällt uns auch nicht gerade leicht, dieses Haus verkaufen zu müssen.
8 Tage lang waren die Jungs von girlie (ja, wie klingt das denn...

) da und haben wirklich gute Aufnahmen gemacht, die sie nun weiter bearbeiten werden. Es wurde alles im Haus aufgenommen, was man eben nicht einfach so im Probenraum hinbekommt, also alle Basics und Overdubs (zweite Gitarren u.s.w.).
Gitarrenanlage: Stereo = 2x Fender Twin Reverb unterschiedlichen Alters, dazu eine Squier Jazzmaster und eine Auswahl an Effekttretern.
Bassanlage: ich glaube ein Peavey Bass, dazu Orange Bass Terror und SVT, dazu eine Ampeg 4x10" Box. Junge, Junge, da kam was heraus!
Drums: Tama Silverstar, Zildjian Becken (u.a. A Custom Ride), BD abgenommen mit Mikro und Woofer (Lautsprecher in Trommel, strommäßig seitenverkehrt, d.h. der Lautsprecher nimmt auf, und zwar die Tiefbassfrequenzen am Resonanzfell. Eines kann ich versichern: die Bassdrum wird man hören
Close-miking plus Raummikro (eben in 5 m Höhe), Woofer und Stereo Gitarren. Aufnahme-Software + einige 19"-Geräte.
Ich bin froh, daß ich das miterleben durfte - und es ist ein würdiger Abschluß nach 35 Jahren, die meine Eltern das Haus hatten.
Die Jungs waren auch glücklich, konnten sie doch in anderer Umgebung sich ganz alleine der Produktion widmen.
Hört Euch auf Bandcamp mal die Band an. Es wird als Post-Punk beschrieben - und es ist gut.
Viele Grüße,
Frank