Was für ein langweiliger Scheiß!!!
Und das soll eine der erfolgreichsten und wichtigsten Platten der Jazz-Geschichte sein? Die "Erfindung" von Jazz-Rock? Wo, bitte, ist in dieser Scheibe auch nur ein Fetzen Rock zu hören??? Ich kapier's nicht! Nur weil da jetzt plötzlich ein E-Piano, ein E-Bass und eine E-Gitarre zu hören sind, ist das doch noch lange kein Rock! Und dann dieses minutenlange, einschläfernde Rumreiten auf einem einzigen Akkord. Ich bin dreimal eingenickt beim Hören! Und es war gerade mal um die Mittagszeit. Delay-Effekte auf kurzen Trompeten-Furzen. Aha! Das Ganze über weite Strecken noch nicht mal ein durchgängiger Take, sondern nachträglich umfassend hin und her kopiert, geschnitten und gebastelt. Was ist daran noch Jazz?
Ich finde die Scheibe viel näher am Free Jazz seiner (vorangegangenen) Zeit und v.a. auch nur drogeninduziert zu gebrauchen. Ein paar Joints zuviel, alle Regler auf Vollanschlag, und ab geht's! So kann ich mir das noch irgendwie vorstellen. Passend zur damaligen Zeit. Hypnotisch-psychedelisch, okay, wer's mag. Aber Jazz-Rock / Fusion??? Also bitte...
Hab mir dann natürlich auch noch den Vorgänger "In a silent way" angehört, weil ich dachte, ich hätte irgendwas übersehen. Bis auf ein paar stimmungsvolle Intros aber im Grunde das gleiche Bild. Mehrere Minuten lang dasselbe Bassriff! Da flipp ich aus. Deswegen kann ich auch mit Funk so wenig anfangen. Weil harmonisch einfach nichts passiert. Aber da ist die Chose wenigstens nach 3:30 Minuten vorbei. Bei Miles Davis geht das dann halt schon mal an die 20-Minutengrenze... Das erträgt doch kein Mensch! Wenn wenigstens die Soli spannend wären, aber auch hier nur anstrengende Monotonie.
Natürlich muss man solche Sachen immer im Kontext ihrer Zeit sehen. Aber ich behaupte mal, ein geschultes Gehör und umfassendes musikgeschichtliches Wissen zu haben. Mit 50 Jahren Abstand zur Entstehungszeit kommt mir das nur wie ein riesiger Marketingerfolg vor. Die erste Hörergeneration hat das Album gekauft, weil Miles einfach angesagt war und weil sie (vermutlich) nicht vorher reingehört haben. Die nachfolgenden Generationen wurden dann nur noch vom Hype angesprochen, nach dem Motto: "wenn alle darüber reden, sollte ich es mir vielleicht auch mal kaufen." Und so kommt es dann zu den riesigen Verkaufszahlen. Aber ich möchte wetten, mindestens 2/3 der Käufer haben das Album nur ein einziges Mal angehört.

Wollte ich nur mal gesagt haben.
