Moin, Moin!
Aaaaalso: ich unterrichte sowohl privat als auch an Musikschulen. Glaubst Du, ich mache hier wie dort unterschiedlichen Unterricht?
Grundsätzlich musst Du eher zwischen kommunalen/städtischen Musikschulen und Privatschulen unterscheiden. Die kommunalen haben normalerweise strengere Auflagen, was die Ausbildung ihrer Lehrer betrifft, bei Privatschulen kannst Du auch Studenten im 1.Semester oder sogar völlig unqualifizierte Hobbymusiker als Lehrer haben. Andererseits kann ein Student im 1. Semester durchaus ein besserer Lehrer sein als ein eingesessener Beamter, der nur Dienst nach Vorschrift macht.
Ich will damit sagen, dass es beim Unterricht doch auf ganz andere Dinge ankommt, und dass man so pauschal gar kein Urteil fällen kann. Für manche Schüler bin ich der tollste Lehrer der Welt, für andere bin ich ein notwendiges Übel. Die Chemie muss halt stimmen, tut sie aber nicht immer. Ist doch nur menschlich. Wir kriegen immer wieder anonyme Feedback-Bögen, wo die Schüler die Lehrer bewerten können. Wenn von 10 Schülern 5 mir auf einer Skala ein -3 (Minimum) geben, und 5 ein +3 (Maximum), bin ich genauso schlau wie vorher, weil ich offenbar bei den einen alles richtig mache, bei den anderen alles falsch. Da es anonym ist, weiss ich nicht, wer betroffen ist. Meine Art des Unterrichtens ist immer die gleiche. Also was jetzt...?
Darthies Punkt des "Disziplinübergreifenden" bezieht sich nach meinen Erfahrungen allerdings nur auf das Wartezimmer.

Da sitzen dann auch mal Nicht-Gitarristen, klar. Aber ansonsten ist auch an Privatschulen in der Regel Einzelunterricht angesagt. Viele Schulen bieten natürlich auch Ensemble-Spiel, instrumentübergreifende Workshops usw. an, aber das sind meistens nur so kleine Bonus-Peanuts.
Hoffe, Dir geholfen zu haben. In Bremen kenne ich mich nicht aus. Das riecht mir zu sehr nach Fisch dort...
