Amateure und Komposition

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Markus
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Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Markus » Fr 22. Feb 2013, 11:33

Matt 66 hat geschrieben:In der Grundschule habe ich gelernt, dass die besten Songs von Songwriter-Tandems geschrieben werden.
Jagger/Richards, Lennon/McCartney, etc. usw.

(Hetfield/Ulrich) :twisted:

Ich bin entgegen Markus` Ansicht schon auch der Meinung, dass zu viele Köche den Brei verderben können. Bei Solo-Acts (Kate Bush, Tori Amos, Tom Waits, etc.) bin ich mir manchmal nicht sicher, ob ein gleichberechtigter Partner nicht zu noch größeren Ergebnissen führen könnte. Aber dafür haben die ja ihre Techniker und bisweilen Produzenten, die ein Wörtchen mitreden, auch wenn sie nicht gleich bei den Credits auftauchen.



Wie, Herr Matt ist nicht meiner Meinung? Ich beantrage den sofortigen und immer währenden Forums-Ausschluss dieses renitenten Wichts!! Abstimmung!!!! :bang:

Gamma

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Gamma » Fr 22. Feb 2013, 11:51

:nono: Matt!
Da sitzt Du aber einem Irrtum auf! In den 50's war es üblich, dass ein Songwriter-Team einen Song geschrieben hat, den dann so ziemlich jeder Künstler aufgenommen hat (z.B. Leiber/Stoller). Da bei war dann einer für die Musik und einer für den Text verantwortlich! In dieser Tradition fanden die Musiker der 60's es professioneller, wenn ein Songschreiber-Team unter dem Song steht. Faktisch haben aber weder Lennon/McCartney noch Jagger/Richards viele Songs zusammen geschrieben. Es standen nur immer beide zusammen drunter, obwohl die Songs von jeweils einem stammten! Zum Beispiel ist "Satisfaction" ein Richards-Song, "Sympathy for the devil" ein Jagger! "Yesterday" ist ein McCartney, "Happiness is a warm Gun" ein Lennon!

buttrock

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon buttrock » Fr 22. Feb 2013, 12:07

Oft steht und faellt ein Song auch schlicht und einfach mit dem Saenger. Phrasierung, Akzent etc sind da im Amateurbereich meistens so bescheiden, dass da komponiert und arrangiert werden kann wie man will. Ist meistens das erste was mir negativ auffaellt und das jenseits von meinen geschmacklichen Vorlieben. Merkt man recht deutlich wenn auch noch Covergespielt werden, die ja im besten Fall schon ordentlich komponiert wurden.

raana3800+

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon raana3800+ » Fr 22. Feb 2013, 12:14

Auch von Profibands gibts ab und an solche Songs:

http://www.youtube.com/watch?v=7zb-bwoeaWw


:zzz: :zzz: :zzz:

Gamma

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Gamma » Fr 22. Feb 2013, 12:16

Hihi! Wenn ich nur die Drums am Anfang höre, habe ich schon die Schnauze voll!

raana3800+

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon raana3800+ » Fr 22. Feb 2013, 12:19

Das wird noch unfassbar schlechter!

Gamma

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Gamma » Fr 22. Feb 2013, 12:21

Ne, lass' mal! Spätestens wenn der Gesang einsetzt fällt mir das Mittagessen wieder aus dem Gesicht!

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Markus
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Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Markus » Fr 22. Feb 2013, 12:22

raana3800+ hat geschrieben:Das wird noch unfassbar schlechter!



Ich weiß gar nicht, was Ihr habt?!?! Auf dieser musikalischen Basis sind alle Kinderlieder dieser Welt komponiert :piano:

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Großmutter
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Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Großmutter » Fr 22. Feb 2013, 12:40

Gamma hat geschrieben:@ Torty
Durch Zuhören und analysieren! Aus welchen Teilen besteht ein guter Song? Wie oft werden die wiederholt? Viele Amateurbands machen erstmal eine Doppelstrophe, bevor der erste Chorus kommt! Gute Songschreiber machen das nicht! Dann ist wichtig, wie wird arrangiert! Jede Strophe muss sich in einem kleinen Arrangement-Detail von der vorherigen unterscheiden! Der normale Zuhörer nimmt sowas nicht bewusst wahr, aber unbewusst schon! Hört er immer das selbe schaltet er ab, und verliert das Interesse! Das sind halt Faktoren, neben der Tatsache, dass die Harmonien und Melodien in einem organischen Fluss sind, der manchmal harmonischer erscheint, als er ist! Ich habe Songs, die gehen durch drei Tonarten, aber man hört es nicht!


...ich persönlich lehne alle diese Regeln ab! ...zumindest teilweise ... :flower:

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Matt 66
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Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Matt 66 » Fr 22. Feb 2013, 13:34

Komponieren ist wie alles andere auch ein Handwerk, das man erlernen kann und durch "regelmäßige Anwendung" verbessert werden kann. Wobei Komponieren für mich noch nicht heißt, dass man einfach ein paar Akkorde aneinander reiht und einen Text darüber singt.

tortitch

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon tortitch » Fr 22. Feb 2013, 14:26

Läster Paul hat geschrieben:Ein Instrument spielen ist was anderes als komponieren, wenn das so einfach wäre, könnte ja jeder Streicher auch so komponieren wie die alten Meister. Dann kommt noch dazu, das eine Band auch aus anderem besteht als Musik, sollte man bedenken.


Ich verstehe die Anmerkung nicht. Sicher ist Instrumentspielen nicht dasselbe wie komponieren. Hast du das Gefühl, jemand unterstellt das irgendwo?
Wie auch immer. Tatsache ist doch, dass einige Bands ihr eigenes Material darbieten. Und ich nehme an, dass sie nicht dazu gezwungen werden. Sie machen sich also aus eigenem Entschluss ans Komponieren. Außerdem nehme ich an, dass sie, wenn sie es schon tun, nicht absichtlich den größten Mist darbieten.

tortitch

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon tortitch » Fr 22. Feb 2013, 14:31

Matt 66 hat geschrieben:Komponieren ist wie alles andere auch ein Handwerk, das man erlernen kann und durch "regelmäßige Anwendung" verbessert werden kann. Wobei Komponieren für mich noch nicht heißt, dass man einfach ein paar Akkorde aneinander reiht und einen Text darüber singt.


Ich bin heute wieder etwas langsam im Kopf.
Ist da noch ein Bezug zu meinen Ausgangsfragen?

Gamma

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Gamma » Fr 22. Feb 2013, 14:36

:laughter:

tortitch

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon tortitch » Fr 22. Feb 2013, 14:52

buttrock hat geschrieben:Oft steht und faellt ein Song auch schlicht und einfach mit dem Saenger. Phrasierung, Akzent etc sind da im Amateurbereich meistens so bescheiden, dass da komponiert und arrangiert werden kann wie man will. Ist meistens das erste was mir negativ auffaellt und das jenseits von meinen geschmacklichen Vorlieben. Merkt man recht deutlich wenn auch noch Covergespielt werden, die ja im besten Fall schon ordentlich komponiert wurden.


Guter Punkt. Interessant sind in dem Zusammenhang auch Bob Dylan, seine Songs und deren Interpretationen durch andere Künstler.

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Mr Knowitall
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Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Mr Knowitall » Fr 22. Feb 2013, 14:57

Matt 66 hat geschrieben:Komponieren ist wie alles andere auch ein Handwerk, das man erlernen kann und durch "regelmäßige Anwendung" verbessert werden kann. Wobei Komponieren für mich noch nicht heißt, dass man einfach ein paar Akkorde aneinander reiht und einen Text darüber singt.


Dann wird die meiste Musik ja gar nicht komponiert!

buttrock

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon buttrock » Fr 22. Feb 2013, 15:02

je nach auslegung von "Komponieren" halt

tortitch

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon tortitch » Fr 22. Feb 2013, 15:02

Nicknack hat geschrieben:4. Heute wird Musik auch im professionellen Bereich oft nicht mehr komponiert, sondern produziert.
Phatte Sounds, coole Gimmicks, abgefahrene Effekte, atemberaubende Instrumentenbeherrschung, aufwändige Arrangements ersetzen das, was früher eben die Komposition und der Text gemacht haben.
Es hört sich neu und toll an, hat aber letztlich keine Substanz.
Ist mir arg aufgefallen, als in der letzten "X Factor"-Staffel H.P.Baxxter und Moses Pelham je einen Song von ihrem neuen Album vorgestellt haben. Sorry, aber für mein Ohr war da kein Song.
Und das dann kontrastiert mit Mrs. Greenbird, die "Too close", "Frozen" oder, wie hier neulich gepostet, "I was made for loving you" mit einer Gitarre und zwei Stimmen spielen.
:)

Naja, und wenn die großen Stars es so vormachen, warum sollten dann die kleinen Amateure die Latte höher hängen?


Das allerdings beschreibt doch genau den Tatbestand, dass eine kreativitäts- bzw. kompositionsfeindliche Kultur gepflegt wird. Kultur verstanden als die Summe von Gepflogenheiten, Vorbildern, Umständen, sozialen Kontexten, ökonomischen Bedingungen, echten und eingebildeten Zwängen.

tortitch

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon tortitch » Fr 22. Feb 2013, 15:04

Mr Knowitall hat geschrieben:
Matt 66 hat geschrieben:Komponieren ist wie alles andere auch ein Handwerk, das man erlernen kann und durch "regelmäßige Anwendung" verbessert werden kann. Wobei Komponieren für mich noch nicht heißt, dass man einfach ein paar Akkorde aneinander reiht und einen Text darüber singt.


Dann wird die meiste Musik ja gar nicht komponiert!

:?:

buttrock

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon buttrock » Fr 22. Feb 2013, 15:09

tortitch hat geschrieben:
Nicknack hat geschrieben:4. Heute wird Musik auch im professionellen Bereich oft nicht mehr komponiert, sondern produziert.
Phatte Sounds, coole Gimmicks, abgefahrene Effekte, atemberaubende Instrumentenbeherrschung, aufwändige Arrangements ersetzen das, was früher eben die Komposition und der Text gemacht haben.
Es hört sich neu und toll an, hat aber letztlich keine Substanz.
Ist mir arg aufgefallen, als in der letzten "X Factor"-Staffel H.P.Baxxter und Moses Pelham je einen Song von ihrem neuen Album vorgestellt haben. Sorry, aber für mein Ohr war da kein Song.
Und das dann kontrastiert mit Mrs. Greenbird, die "Too close", "Frozen" oder, wie hier neulich gepostet, "I was made for loving you" mit einer Gitarre und zwei Stimmen spielen.
:)

Naja, und wenn die großen Stars es so vormachen, warum sollten dann die kleinen Amateure die Latte höher hängen?


Das allerdings beschreibt doch genau den Tatbestand, dass eine kreativitäts- bzw. kompositionsfeindliche Kultur gepflegt wird. Kultur verstanden als die Summe von Gepflogenheiten, Vorbildern, Umständen, sozialen Kontexten, ökonomischen Bedingungen, echten und eingebildeten Zwängen.


Das ist wahrscheinlich wenn man einen gewissen Auschnitt des Musikschaffens ansieht genau so. Die Beispiele Nicknack geben nen Ausschnitt an, in dem Kreativitaet tatsaechlich nur eingeschraenkt stattfindet. Schein ja oekonomisch zu funktionieren.

Gamma

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Gamma » Fr 22. Feb 2013, 15:15

Fakt ist, 93,3 Prozent aller Menschen, die auf diesem Planeten rumlaufen sind Idioten! Die wollen auch Musik hören, deshalb gibt es den Wendler, Bon Jovi, und die Scorpions!


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