...ZappaTom hat geschrieben:Ein schöpferischer Geist richtet sich an Regeln auf und macht diese durch seine Persönlichkeit obsolet.
Bach, Mozart, Beethoven, Webern, Stockhausen
aber nicht Mahler, Brahms, Schönberg . . . .

...ZappaTom hat geschrieben:Ein schöpferischer Geist richtet sich an Regeln auf und macht diese durch seine Persönlichkeit obsolet.
Bach, Mozart, Beethoven, Webern, Stockhausen
aber nicht Mahler, Brahms, Schönberg . . . .
Tom hat geschrieben:@ Butt:
Ich will den Ursprung der Brucknerskala aus mir rausexorzieren, sonst würd ich gar nichts dazu schreiben.
Historisch gesehen ist "Klassik" sowieso als Gattung unhaltbar, genauso wie Jazz oder Indie. Selbe Prozedur.
Das hinterher bezeichnen ist Symptom der Macht, nicht zuletzt der ökonomischen.
Klassik oder andere Musik findet nur bei den hilflosen rational statt.
Ich hab das hinter mir. Es ist witzig, z.B. das sacre harmonisch zu analysieren (hab ich zumindest gefunden) meine Ohren sind trotzdem schneller als mein Hirn. Ich bin eh nicht so der Schnellchecker.
Drinnen ist draussen und am gefährlichsten.
Tom hat geschrieben:@ butt: ach das edle Einfalt, stille Größe ding.
Für mich zutiefst romantischer Geist. Rück besinnend und deshalb unvermeidlich reaktionär.
"Klassik" = Rezeption der Antike. "Früher war alles besser".
Der Wunsch nach dem Konfliktlosen, Eindeutigen. Geburt des Dogma. Papstmaschine.
"pupsig" von Kai verstand ich immer so.
Ich frag (aus eigenem Interesse) nach dem Wunsch, das Schöne objektiv begreifen zu wollen.
Wozu das? Weltformel = gleicher Geist.
Lieber freie Assoziation, Traumdenekn, Chaos, Fernwirkung, Verschränkung, Paralelluniversum. Auch wenn ich das nie richtig schreiben werd.
Tom hat geschrieben:
Lieber freie Assoziation, Traumdenekn, Chaos, Fernwirkung, Verschränkung, Paralelluniversum. Auch wenn ich das nie richtig schreiben werd.
Tom hat geschrieben: Rück besinnend und deshalb unvermeidlich reaktionär.
"Klassik" = Rezeption der Antike. "Früher war alles besser".
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buttrock hat geschrieben:
ich meinte mit "Klassik" nich eine Musikgattung sonder die aethetische Tradition die bis in die Antike zurueck reicht und die eine grossen Einfluss auf unser Kulturverstaendnis hat und da drinn seh ich den Wunsch das "Schoene" objektiv begreifen zu wollen.
buttrock hat geschrieben: Popmusik kann etwas anderes, naemlich schneller agieren, Kreativitaet freisetzen ohne dass die Leute ueber eine Ausbildung verfuegen muessen und tradionslos arbeiten.
tortitch hat geschrieben:Tom hat geschrieben:
Lieber freie Assoziation, Traumdenekn, Chaos, Fernwirkung, Verschränkung, Paralelluniversum. Auch wenn ich das nie richtig schreiben werd.
DAS ist (früh-)romantischer Geist.
Tom hat geschrieben:Und hier trennen sich unsere Wege.
Bei den von dir so herzlich vorgeschlagenen Damnunherrn suche ich und finde nichts. Liegt aber eineindeutig an MIR.
Als Teil von UNS.
tortitch hat geschrieben:buttrock hat geschrieben:
ich meinte mit "Klassik" nich eine Musikgattung sonder die aethetische Tradition die bis in die Antike zurueck reicht und die eine grossen Einfluss auf unser Kulturverstaendnis hat und da drinn seh ich den Wunsch das "Schoene" objektiv begreifen zu wollen.
Ohne Konkretisierung kann ich mir dabei GAR NICHTS denken.
buttrock hat geschrieben: Popmusik kann etwas anderes, naemlich schneller agieren, Kreativitaet freisetzen ohne dass die Leute ueber eine Ausbildung verfuegen muessen und tradionslos arbeiten.
Leute, die nichts von der Tradition wissen, sind nicht tradtionslos. Vielmehr würde ich sagen, dass sie IN der Tradition stehen. Vor allem würde ich Tradition nicht als Hindernis für Kreativität sehen, sondern als deren Nährboden. Das Genie überrragt den Durchschnitt so sehr, weil es auf den Schultern von Riesen steht (man mag mir das metaphorische Schwadronieren nachsehen).
buttrock hat geschrieben:Ich versteh unter dieser antiken Traditionslinie, die Annahme, dass Kunst Schoenheit nur in Nachahmung und Ueberhoehung der Natur finden kann. Dass es ein fundamentales Gesetz von Schoenheit gibt, dass sich praezise spezifizieren laesst und keinen Widerspruch duldet: Goldener Schnitt etc oder in unserem Fall die westliche Harmonielehre usw.
Diese Haltung ist im wesentlichen ueberholt. Es ist aber nicht so dass der Kontrapunkt deswegen weniger gut klingt, sondern darum auch andere Moeglichkeiten zu akzeptieren.
gorch hat geschrieben:
Wie steht's mit Brian May? Eigenständiger Sound eigenständige Melodien und eigenständige Gitarre mit Serienverdrahtung der Pickups.
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tortitch hat geschrieben:buttrock hat geschrieben:Ich versteh unter dieser antiken Traditionslinie, die Annahme, dass Kunst Schoenheit nur in Nachahmung und Ueberhoehung der Natur finden kann. Dass es ein fundamentales Gesetz von Schoenheit gibt, dass sich praezise spezifizieren laesst und keinen Widerspruch duldet: Goldener Schnitt etc oder in unserem Fall die westliche Harmonielehre usw.
Diese Haltung ist im wesentlichen ueberholt. Es ist aber nicht so dass der Kontrapunkt deswegen weniger gut klingt, sondern darum auch andere Moeglichkeiten zu akzeptieren.
Das Konzept der Nachahmung ist sicher schon recht alt. In der aristotelischen Poetik findet sich der Begriff der mimesis, den man vielleicht (ich bin kein Graecist) mit Nachahmung übersetzen könnte. Bei Aristoteles geht es aber nicht so sehr um die Nachahmung der Natur, sondern des Gesellschaftswesens Mensch und seines Handelns.
Abgesehen davon ist das Nachahmungskonzept gerade in der Musik nicht so ganz unproblematisch. Ferner ist der Natur-Begiff ja ein allerhöchst schillernder, mithin kann Naturnachahmung sehr Verschiedenes meinen. Das kann vom Fotorealismus bis zu einem abstrakten Formalismus reichen (zum Beispiel wenn man "Natur" nicht im naiv-gegenständlichen Sinn auffasst, sondern als eine dem Erfahrbaren innewohnende Struktur, eine mathematische Ordnung, die Sphärenklänge meinetwegen). Für die Klassik auf jeden Fall finde ich es spezifisch, dass sie sich vom Präskript der Naturnachahmung löst (Kunstautonomie), anderseits aber auch (noch) Kunst und Literatur als "moralische Anstalt" auffasst (Lessings und Schillers Vorstellungen von der Erziehung des Mensch durch das Theater).
Was du beschreibst, würde ich als das Spannungsverhältnis zwischen Tradition (und kanonisierter Kunst) und Avantgarde bezeichnen. Und du bist auf der Seite der liberalen Avantgarde. So etwa?
Gruß
T.
buttrock hat geschrieben: Diese Regeln sind aber GEMACHT, sie sind nicht gegeben sondern, deshalb ist eine "Regelverletzung" nicht automatisch abzulehnen.
buttrock hat geschrieben:Ich bin nicht der Meinung das ein 14jaehriger erstmal 4 Jahre ordentlich uebt und lernt bis er "raus" darf. Die Leute sollen Bands gruenden und Alben machen.
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