Amateure und Komposition

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Miss Binster
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Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Miss Binster » Fr 22. Feb 2013, 17:13

Ich spüre hier so eine schöne Harmonie. Das gefällt mir sehr gut.
Ich mag euch alle sehr gern :flower:
Dieses Lied gefällt mir sehr gut:
http://www.youtube.com/watch?v=gcw9FE80BeM

Miss Binster

linus
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Re: Amateure und Komposition

Beitragvon linus » Fr 22. Feb 2013, 17:21

Wir machen uns alle hier viel zu viele Gedanken bzgl. Komposition/Songstruktur - denn was nutzt das, wenn das Gros der Zuhörer auf "Lieder" abfährt, die mich sprachlos machen. So geschehen zuletzt auf einer hiesigen Tanz/Saufveranstaltung, zu der ich mich hinreißen ließ, damit ich auch mal mit meiner Holden unterwegs bin (und nicht immer mit den Jungs der Band :oops: )
Die Musik war eh schon grenzwertig (Tower of Power der Hausfrauen-Musik, sprich Bon Jovi etc.) und dann kam irgendein Schlachtruf - und alles (ca. 850 Leute zwischen 16 und 60) rastet total aus, zieht sich die Schuhe aus, hebt diese über den Kopf und hüpft für die Dauer des Beitrags auf und nieder... :aah: :facepalm:
Was war es - ein Lied namens "Sie hatte nur noch Schuhe an" von einem Micky Krause.
Die Zutaten: der PC-übliche Ballermann-Einheits-Beat gepaart mit leicht verständlichem Text - Hauptsache gröhl-fähig :wallbash:

Wir machen uns alle viel zu viele Gedanken ... :twisted:

Tom

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Tom » Fr 22. Feb 2013, 17:25

tortitch hat geschrieben:Tom,
Kannst du das an einem Beispiel noch näher erläutern. Ganz kurz vielleicht? Ich würd mich so freuen.
Bitte. Außerdem hab ich noch was bei dir gut.


Gerne.
Aber nur, wenn du mich dann freigibst. :-)

Ich bin einmal hergegangen und hab Wayne Krantzens "Whipper Snapper" aufgelegt (auf two drinks minimum)
Ich hab mir die Abfolge der Teile aufgeschrieben und dazu vermerkt, welche Funktion der jeweilige Teil im Lied für mich hat
(Intro mit Kicks, nur Gitarre riffartig, Intro reprise mit Kicks, druckvolles Thema, medium Thema mit Halftime begleitung, wieder Intro mit Kicks, Solo etc. pp.)
und hab in diesem Ablauf dann mit ganz anderen Noten ein Stück geschrieben.

äquivalent nimmst du z.B. Yesterday von the Beatles (kennst du vielleicht? :laughter: )
her, schreibst die Abfolge von Teilen, die du darin ausmachst auf, beziehst den Text auf diese Abfolge der Teile und
schreibst dann einen Song genau in dieser Abfolge mit einem anderen Text und anderen Noten, auch in einem anderen Groove und einer anderen Stilistik ist ja möglich.

Oder?

Host mi? (bayr.: verstehst du mich?)
Na'an wari bfrim! (bayr.: dann wäre ich zufrieden)
Zuletzt geändert von Tom am Fr 22. Feb 2013, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.

Gamma

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Gamma » Fr 22. Feb 2013, 17:27

@ linus
Ja, wahrscheinlich! Ich weiss, dass ich ein guter Songwriter bin, auch wenn Matt das nicht so sieht, denn ich ruhe inzwischen genug in mir, dass mich negative Kritik, die ich selber ungerechtfertigt finde nicht mehr belastet! Ansonsten macht doch jeder von uns nach bestem Wissen und Gewissen Musik, ergo ist das Ergebnis Ausdruck der Persönlichkeit, wie die Handschrift! Haarig wird es nur, wenn jemand Prog-Rock machen möchte, aber keinen Bock hat zu üben, oder sich mit Harmonielehre zu beschäftigen!

tortitch

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon tortitch » Fr 22. Feb 2013, 17:34

Tom hat geschrieben:
tortitch hat geschrieben:Tom,
Kannst du das an einem Beispiel noch näher erläutern. Ganz kurz vielleicht? Ich würd mich so freuen.
Bitte. Außerdem hab ich noch was bei dir gut.


Gerne.
Aber nur, wenn du mich dann freigibst. :-)

Ich bin einmal hergegangen und hab Wayne Krantzens "Whipper Snapper" aufgelegt (auf two drinks minimum)
Ich hab mir die Abfolge der Teile aufgeschrieben und dazu vermerkt, welche Funktion der jeweilige Teil im Lied für mich hat
(Intro mit Kicks, nur Gitarre riffartig, Intro reprise mit Kicks, druckvolles Thema, medium Thema mit Halftime begleitung, wieder Intro mit Kicks, Solo etc. pp.)
und hab in diesem Ablauf dann mit ganz anderen Noten ein Stück geschrieben.

äquivalent nimmst du z.B. Yesterday von the Beatles (kennst du vielleicht? :laughter: )
her, schreibst die Abfolge von Teilen, die du darin ausmachst auf, beziehst den Text auf diese Abfolge der Teile und
schreibst dann einen Song genau in dieser Abfolge mit einem anderen Text und anderen Noten, auch in einem anderen Groove und einer anderen Stilistik ist ja möglich.

Oder?

Host mi? (bayr.: verstehst du mich?)
Na'an wari bfrim! (bayr.: dann wäre ich zufrieden)


Gut, mein Krabat, ich geb dich frei.
Nu häbb ig dat begreepn (ndt.: Nun habe ich das begriffen)

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Mr Knowitall
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Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Mr Knowitall » Fr 22. Feb 2013, 17:39

linus hat geschrieben:Wir machen uns alle hier viel zu viele Gedanken bzgl. Komposition/Songstruktur - denn was nutzt das, wenn das Gros der Zuhörer auf "Lieder" abfährt, die mich sprachlos machen. So geschehen zuletzt auf einer hiesigen Tanz/Saufveranstaltung, zu der ich mich hinreißen ließ, damit ich auch mal mit meiner Holden unterwegs bin (und nicht immer mit den Jungs der Band :oops: )
Die Musik war eh schon grenzwertig (Tower of Power der Hausfrauen-Musik, sprich Bon Jovi etc.) und dann kam irgendein Schlachtruf - und alles (ca. 850 Leute zwischen 16 und 60) rastet total aus, zieht sich die Schuhe aus, hebt diese über den Kopf und hüpft für die Dauer des Beitrags auf und nieder... :aah: :facepalm:
Was war es - ein Lied namens "Sie hatte nur noch Schuhe an" von einem Micky Krause.
Die Zutaten: der PC-übliche Ballermann-Einheits-Beat gepaart mit leicht verständlichem Text - Hauptsache gröhl-fähig :wallbash:

Wir machen uns alle viel zu viele Gedanken ... :twisted:


Mickey Krause is cool: der weiß, dass alle Leute, die ihn hören, Deppen sind.

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Mr Knowitall
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Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Mr Knowitall » Fr 22. Feb 2013, 17:40

tortitch hat geschrieben:
Dann wird die meiste Musik ja gar nicht komponiert!

:?:[/quote]


Ich mache Musik, aber ich komponiere sie nicht. Ich reihe Teile aneinander und ein anderer Wahnsinniger singt dazu meist seine Texte.

Nicknack

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Nicknack » Fr 22. Feb 2013, 17:43

Gamma hat geschrieben:@ Nick
Was ist Deiner eigenen Einschätzung nach die wildeste, raueste, und anarchistischte Musik, die Du so hörst? Das ist keine Fangfrage, mich interessiert das, weil ich wissen möchte, mit wem ich es zu tun habe!


Na gut, sei's drum.
Die wüstesten Sachen habe ich (den limitierten musikalischen Fähigkeiten, zuviel Alkohol und/oder Adrenalin bzw. Lebensfreude oder -leid geschuldet) vermutlich selbst gespielt.
Wenn ich sowas posten würde, wüsstest Du:
Der Typ tickt nicht ganz richtig.

Der benutzt den Mikroständer als Slide (oh Gott ja, die Intonation wird nicht wirklich stimmen und die Bünde könnten leiden), hat PAFs ohne Kappen getötet, weil die hohe E-Saite so auslenkte, dass sie in der Spule landete (2 x), oder zerlegt Strat-Tremolos durch hart angesetze Dive-Bombs (gerissene Gußblöcke und Federn, ich bin nicht aus klanglichen Gründen zu Stahlblöcken gekommen, sondern primär wegen ihrer mechanischen Qualitäten).
Steckt 'ne Tele in einen Ampeg SVT mit 8x10er Box und spielt mit Endstufenverzerrung, weil er das geil findet.
Hat nie verstanden, was an Ted Nugents Verwendung einer Hollow Body an sehr lauten Röhrenamps so besonders sein soll, weil seine erste E-Gtarre auch eine Hollow-Body war, und das Feedback willkommener Ausgleich für das absolut bescheidene Sustain der Gitarre - da kannte ich Nugent überhaupt noch nicht.
Also, mit mir kann man auch ruppigeren Spaß haben.

Aber ok, offizielle Referenzen:
Die Troggs hast Du ja schon genannt.
Kinks, Pretty Things, Sex Pistols, Yardbirds (teilweise genialer Gruppenkrach), The Who "Live at Leeds" und die frühen Who (laut Townshend "die Band mit dem eingebauten Hass"), Hendrix "Band of Gypsies" oder sein "Star-spangled Banner" bei Woodstock, Clash, frühe Motörhead (ich finde, irgendwann hat es sich einfach nur wiederholt) und irgendwelche obskuren Blues-Opas und -Omas, die mit Blech- oder Zigarrenkistengitarren Stammesrituale zelebrieren, gegen die manche Punkband einfach blass klingt.
Oh ja und natürlich The Big Balls, Trio, die Beatles 1962 und Jerry Lee Lewis live im Star Club, um es mal nach unten, in gemäßigtere Gefilde zu öffnen.

Aber all das ändert eben nichts daran, dass ich auch "Mandy" von Barry Manilow gern spiele, oder Barry White höre, Gloria Gaynor, Bee Gees, Abba, Bonnie Tyler, Mit-Siebziger-Rod Stewart, Smokie, James Blunt.
Oder Brubeck, Getz, Dizzy Gillespie, Duke Ellington, Glenn Miller, Count Basie, Sinatra(!!), Dean Martin, Sammy Davis Jr., Nina Simone, alten Miles Davis, Oscar Peterson.
Oder eben Bachs Solosuiten für Violoncello, Schuberts "Winterreise".
Oder Scott Joplins Piano-Rags.
Oder oder oder.
Weil, ... ich finde, das ist gute Musik.

Und - spielste jetzt wieder mit mir?

Nick

Gamma

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Gamma » Fr 22. Feb 2013, 17:51

@ Nick
Ich weiss noch nicht! Ich glaube, Du bist einer von den Leuten, die wenn man sagt, "heute ist Freitag", erstmal anfangen darüber rumzudiskutieren, um der Debatte willen!

Nicknack

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Nicknack » Fr 22. Feb 2013, 17:55

Basslümmel hat geschrieben:Wenn Nick am Bass ist wird jeder Song anarchistisch :laughter: :up: :clap:

http://www.youtube.com/watch?v=f55StiSpd1g


Ach komm, das geht doch ohne Weiteres als songdienliches Spiel durch.
Zu laut bin ich auch nicht gewesen.
Da hätte es von dem Abend illustrierendere Ausschnitte gegeben, ich erinnere, das "Junior's Wailing" irgendwie speziell war.

Wobei mir einfällt, dass Du mir noch eine der DVDs von dem Abend schuldest!

Cheers,

Nick

Nicknack

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Nicknack » Fr 22. Feb 2013, 17:55

Gamma hat geschrieben:@ Nick
Ich weiss noch nicht! Ich glaube, Du bist einer von den Leuten, die wenn man sagt, "heute ist Freitag", erstmal anfangen darüber rumzudiskutieren, um der Debatte willen!

Des Menschen Glaube ist sein Himmelreich.

Tom

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Tom » Fr 22. Feb 2013, 17:56

tortitch hat geschrieben:Gut, mein Krabat, ich geb dich frei.
Nu häbb ig dat begreepn (ndt.: Nun habe ich das begriffen)


Wenn du mein Meister warst, ist dann Miss Binster meine Kantorka?

tortitch

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon tortitch » Fr 22. Feb 2013, 17:59

Tom hat geschrieben:
tortitch hat geschrieben:Gut, mein Krabat, ich geb dich frei.
Nu häbb ig dat begreepn (ndt.: Nun habe ich das begriffen)


Wenn du mein Meister warst, ist dann Miss Binster meine Kantorka?


Tja, da wärst du wohl lieber in der Mühle geblieben, was!

Basslümmel

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Basslümmel » Fr 22. Feb 2013, 18:05

Nicknack hat geschrieben:[Da hätte es von dem Abend illustrierendere Ausschnitte gegeben, ich erinnere, das "Junior's Wailing" irgendwie speziell war.


Da war ich ja auch noch nüchtern :dr01:

Wobei mir einfällt, dass Du mir noch eine der DVDs von dem Abend schuldest!


Noch eine DVD? Beim letzten Geburtstagsbesuch bei Dir, in Begleitung von Rebekka, habe ich Dir eine geschenkt. Sollst aber eine bekommen, wenn Du das Verlangen spürst, mich jung und schön zu erleben :mrgreen:

buttrock

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon buttrock » Fr 22. Feb 2013, 18:05

Tom hat geschrieben:
buttrock hat geschrieben:@Tom: Kommt halt drauf an wo man hin will. Wenn die Intention ist nen Rocksong zu schreiben, dann gibts da schon "Regeln" oder "Kniffe" wie ein "Guter" Rocksong drauss wird. Wenn mir das zu oede wird kann ich die "Regeln" mehr oder weniger bewusst unterlaufen und was neues schaffen. Aber darum gehts denk ich hier nicht. Im Prinzip hast du recht. Wenn du dich aber mit ner lahmen Middle-of-the-road-Rock Nummer um nen Kneipengig bemuehst dann gibts halt Erwartungen die man gut/weniger gut erfuellen kann.


Das ich Regeln wahrnehme und auch für beachtenswert halte hab ich doch versucht zu sagen.

Es geht doch auch darum, daß so mancher in eine lahme Middle-of-the-road-Rock Nummer sein ganzes Herzblut reingelegt hat und wirklich begeistert davon ist. Wer kann, darf und soll ihm dann noch den Spaß verderben?
Und um was als Spaß und Erfüllung geht es bei Musik eigentlich?

Und: Struktur.
Ich persönlich hab für mich sehr sehr viel profitiert, einfach Stücke anders als früher von der Struktur her anzugehen.
Ich hab mir einfach eine Struktur, einen formalen Ablauf festgelegt und mich dann ohne mich sklavisch dran zu halten da drin einen Song "ausgefüllt" bzw. zusammengesetzt (also komponiert).
Einmal hab ich auch einfach eine Struktur abgeschrieben und einen ganz anderes Lied ist dran draus geworden.

Ich glaube, über die Struktur (nahe verwandt zum Text!) kann man viel mehr kreativ sein als bisher angenommen ;)

Du wertest nicht gerne nich wahr ;-) Ich schon, ich scheiter dabei ab und an und muss revidieren, aber das macht mir Spass.

Nicknack

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Nicknack » Fr 22. Feb 2013, 18:08

Basslümmel hat geschrieben:
Nicknack hat geschrieben:[Da hätte es von dem Abend illustrierendere Ausschnitte gegeben, ich erinnere, das "Junior's Wailing" irgendwie speziell war.


Da war ich ja auch noch nüchtern :dr01:

Aber ich nicht :twisted:

Noch eine DVD? Beim letzten Geburtstagsbesuch bei Dir, in Begleitung von Rebekka, habe ich Dir eine geschenkt. Sollst aber eine bekommen, wenn Du das Verlangen spürst, mich jung und schön zu erleben :mrgreen:

Das waren doch aber mehrere DVDs?
Du sagtest damals, dass eine fehlt, weil Du keine Rohlinge mehr hattest (außer Dir selbst, aber Du passt ja nicht in's Laufwerk und speicherst schon gar nicht 3,8 GB in annehmbarer zeit :mrgreen: )

Ich schau noch mal und melde mich.
So, ihr Süssen, und jetzt gehe ich mich fertigmachen für eine Session.
:guitar4:

Cheers,

Nick

Tom

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Tom » Fr 22. Feb 2013, 18:14

buttrock hat geschrieben:Du wertest nicht gerne nich wahr ;-)

Ich versuche mich beim Bewerten zu beobachten. DAS macht Spaß!

buttrock

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon buttrock » Fr 22. Feb 2013, 18:17

Oder so

Basslümmel

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon Basslümmel » Fr 22. Feb 2013, 19:04

Brauchen wir überhaupt eine Bewertungsskala nach der wir Musik als richtig und gut definieren können, oder sollten?

buttrock

Re: Amateure und Komposition

Beitragvon buttrock » Fr 22. Feb 2013, 19:13

Ne Skala sichernicht, aber wenn man drüber sprechen will muss man halt manchmal erkären was man meint grade wenn die Leute einen recht unterschiedlichen Background haben wie hier.


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