Roger Waters über den Wert von Musik

buttrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon buttrock » Mo 11. Apr 2016, 07:41

das mit der Übellaunigkeit ist eine Unterstellung. :mrgreen: Der RK ist ja eine Universalwaffe gegen "wissenschaftlichkeit". Wobei die Studie doch gar keine absolute Wahrheit behauptet die man mit dem RK bezweifeln müsste. Wo der falsche Schluss ist versteh ich aber immer noch nicht.

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Matt 66
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Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Matt 66 » Mo 11. Apr 2016, 09:43

Als Nachschlag: ich habe kein Problem mit dem (angeblichen) Fehlen von Dominantseptakkorden. Mir sind die meisten aktuellen Songs schlichtweg zu einfallslos, billig, vorhersehbar... viel zuwenig "Schaffenskraft". Es wird keine "intellektuelle Auseinandersetzung" mehr erforderlich (Sowohl beim Hörer wie auch beim Erzeuger). Vom Text abgesehen schreibe ich solche Songs in weniger als 3 Minuten.

Jetzt werden einige wieder sagen: Ey, Alter, bei Musik geht`s nicht um den Intellekt. Spaß machen muss sie, ist wie Saufen und Ficken. Und dem halte ich - um im Bild zu bleiben - entgegen, dass man beim Konsum eines guten Rotweins doch auch nicht nur das reine Sauferlebnis zelebriert (dafür täte es auch eine Literflasche Lambrusco), sondern die Feinheiten des Aromas rausschmeckt, usw., eben auch die besondere Qualität genießt. Und in der Mainstream-Musik steckt eben immer weniger drin, was man rausschmecken könnte. Und das meinte ich in meiner mir ureigenen Polemik mit den triebgesteuerten Herdentieren. Die (v.a. junge) Masse hört nur noch Lambrusco.... oder so ähnlich...

sog i!

Meine Antwort zur Lösung des Problems wäre: Bildung! Und zwar musikalische! Wenn von jedem Schulabgänger verlangt würde, zur Abschlussprüfung auf einem Instrument seiner Wahl ein anspruchsvolles Stück zu spielen und harmonisch zu analysieren, sähe die Radiolandschaft völlig anders aus.

sog i!

buttrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon buttrock » Mo 11. Apr 2016, 09:47

Und wenn jeder Schulabgaenger einen vernuenftigen 3-Punkte Wurf, Korbleger und Bodenpass koennte, saehe auch die Basketball-Landschaft anders aus. Keine Frage

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Matt 66
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Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Matt 66 » Mo 11. Apr 2016, 09:51

Richtig! Gäbe es mehr Schulsport (statt immer weniger), hätten wir weniger Diabetiker und andere Belastungen des Gesundheitssystems. Will you marry me?

buttrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon buttrock » Mo 11. Apr 2016, 09:54

Fuer so Zeuch ist die Schule aber nicht da.

Tom

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Tom » Mo 11. Apr 2016, 10:25

buttrock hat geschrieben: Wo der falsche Schluss ist versteh ich aber immer noch nicht.

Ich hab doch mehrfach innerhalb deiner "Wissenschaftlichkeit" argumentiert.
"Nach dem statistischen Vorkommen des reinen Dominantseptakkordes zu fragen ist einfach viel zu kurz gegriffen und zeugt von einem grundlegendem Unverständnis.
Es wäre im postulierten Zusammenhang weit zielführender gewesen nach dem Vorkommen von Elementen mit kadenzierender
Wirkung zu suchen. Der Dominantseptakkord ist EINE Erscheinungsform einer kadenzierenden "Schlussfloskel" unter mehreren. Die Akkordfolge bVI - bVII - Im (z.B F-G-Am), auf der unendlich viele Popsongs beruhen und die ihren Ursprung in der Bluesharmonik hat basiert letztlich genauso auf einer kadenzierenden Wirkung (Schlusswirkung) wie ein Richard Rogers Schlager. Hier eine Verarmung hineinzuinterpretieren halte ich für im musikalischen Sinn reaktionär."
Und folgende.....
Zuletzt geändert von Tom am Mo 11. Apr 2016, 10:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Reinhardt
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Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Reinhardt » Mo 11. Apr 2016, 10:26

Genau!
Wer braucht schon einen musikalischen Bauingenieur mit einer Superdreipunktequote?

buttrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon buttrock » Mo 11. Apr 2016, 10:28

@Tom Den Schluss zieht doch die Studie nicht! Die sagen doch gar nichts von Verarmung. Und ob man "Bluestypische" oder an der europaeischen Musiktradition angelehnten Floskel benutzt kann man doch unterscheiden. Wenn am Ende raus kaeme es kommt nur noch
I-II-IV-V vor, dann waere an der Verarmung sogar was drann. Aber dass dem nicht so ist, arbeitet die Studie doch raus.

Tom

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Tom » Mo 11. Apr 2016, 10:48

Das ich mich nur auf das bezogen habe was ich von der Studie mitgekriegt habe hab ich doch auch schon viel weiter oben gesagt. Das mit der Verarmung war ja auch sowieso hier im Forum reingekommen. Ich bleibe aber dabei, daß eine statistische Untersuchung über harmonische Vielfalt keine Aussagekraft über die Qualität von Musik hat.
Zuletzt geändert von Tom am Di 12. Apr 2016, 06:19, insgesamt 1-mal geändert.

buttrock

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon buttrock » Mo 11. Apr 2016, 10:50

Nein selbstverstaendlich, es sagt was ueber die Harmonische Vielfalt von Musik was aus. Mehr nehmen die sich gar nicht raus. Der Matt als Beispiel beklagt ja einen Mangel an Qualitaet und begruendet das mit dem Rueckgang der Harmonischen Vielfalt, dagegen koennte man die Studie in Stellung bringen.
Ich seh Musik/Kultur ja auch sowieso anders.

Tom

Re: Roger Waters über den Wert von Musik

Beitragvon Tom » Mo 11. Apr 2016, 11:06

Und ich habe ursprünglich behauptet und vermutet, die harmonische Vielfalt wird in dieser Studie per se aus dem (stilistischen, sozialen etc.) Zusammenhang genommen, zu wenig im Detail gegliedert und greift so als Mittel, um z.B. historische Verläufe aufzuzeigen zu kurz.
Die Studie kenn ich aber nicht so genau wie du, buttrock. Interessiert mich aus den beschriebenen Gründen ehrlich gesagt auch nicht weiter.


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