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Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 11:51
von Tom
Ja ich weiß.

Trotzdem glaube ich, in meiner morgentlichen Projektion heute zum Kern dessen vorgedrungen zu sein, was das Abgründige an der Romantik (nur für mich?) ausmachen mag. Ein Satz etwa wie:

"Es muss wahrhaft groß sein (die Kunst, die Virtuosität, der Schwanz, die Vernichtung etc.), um etwas wert zu sein; ansonsten ist es NICHTS!"

Wobei die Betonung und die Absicht auf dem NICHTS liegt. Das Nichtige bis zur Vernichtung (ein wahrhaft große Vernichtung - Größe im Scheitern? Der sterbende Gallier?) ist möglicherweise der eigentliche Antrieb der problematischen Anteile in der Romantik.

Das ist nix Neues für euch, aber mir ist es irgendwie klarer geworden.

In die Musik übersetzt, besonders auf Begriffe wie "Virtuosität" und "Genie" (Paganini, Lizt etc) angewandt wirft es doch auch ein Licht auf den 80's Shredder mit ihren pikanten Artefakten wie etwa "Neoklassizismus in der Rock-Gitarre" - Malmsteen wäre überhöht formuliert dann ein Ritchie - Blackmore - Missverständnis (hey: nicht falsch verstehen, ich knie nieder vor dem alternate picking skills eines Malmsteen - best man ever, nur die Notenauswahl und die Gestik der Mundpartie dabei lässt mich Stirnrunzeln)

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 12:00
von Matt 66
Äh...

:dizzy:

:scratch:

:dontknow:

:violin: :?:

:oops:

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 12:04
von lady starlight
Matt 66 hat geschrieben:Äh...

:dizzy:

:scratch:

:dontknow:

:violin: :?:

:oops:


...da sieht man's wieder, einfach nicht dein Metier... :haha:

lgls

:mrgreen:

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 12:05
von raana3800+
Kein Bier vor 4, bitte :nono:

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 12:06
von buttrock
selbstverstaednlich nichts neues fuer mich :mrgreen:

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 13:49
von Han Solo
Tom hat geschrieben:"Es muss wahrhaft groß sein (die Kunst, die Virtuosität, der Schwanz, die Vernichtung etc.), um etwas wert zu sein; ansonsten ist es NICHTS!"


War im Barock in der Klassik und bei Hape Kerkeling auch schon so. Und trotzdem klingt das alles anders. Nö Romantik ist für mich was anderes als reines Streben nach Perfektion (Virtuosen gabs auch schon vor und nach Paganini und Liszt). Sonst wäre die Romantik ja seelenlos wie ne PRS oder Hamer.

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 13:51
von Großmutter
...Romantik ist ja auch der Aufbruch in die Innenwelt...deswegen sind die Gefühle auch so groß...alles muss raus!!!

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 13:55
von docL
Ich bekomme Angst!

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 14:13
von Al Burky
Die tun nix, die wollen nur spielen. Keine Angst.....

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 14:48
von Tom
docL hat geschrieben:Ich bekomme Angst!

das ist so beabsichtigt.

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 15:02
von Tom
Han Solo hat geschrieben:
Tom hat geschrieben:"Es muss wahrhaft groß sein (die Kunst, die Virtuosität, der Schwanz, die Vernichtung etc.), um etwas wert zu sein; ansonsten ist es NICHTS!"


War im Barock in der Klassik und bei Hape Kerkeling auch schon so. Und trotzdem klingt das alles anders. Nö Romantik ist für mich was anderes als reines Streben nach Perfektion (Virtuosen gabs auch schon vor und nach Paganini und Liszt). Sonst wäre die Romantik ja seelenlos wie ne PRS oder Hamer.


Das erlebe ich für mich anders, äh . . . . entschuldigung . . .
räusper . . . : so ein Schmarrn!
Die Romantik ist klar teilweise seelenlos. Doch warum, gerade die Epoche, die als seelenvoll verschrien ist?

Im Barock war Imitation sinn- und stilbildendes Element, auf der formalen und auf der musikalischen Detailebene. Bach wurde hinterher in der Rezeption zum Genie stilisiert. Klar war er für mich ein Genie, dennoch gabs diese Begrifflichkeit erst später - und darauf will ich hinaus.
In der Klassik begann - zumindest in der Deutung der Klassik als Vorläufer zur Romantik in Ihrer ebenso rückwärtsgewandten Idealisierung - durch die Mozart-, Schubertrezeption und durch L.a. Beethoven das Ideal des Genies zu reifen.
Hier für meine Begriffe noch ohne die Manierismen die sich dann später in der Romantik entfesselten und vieles so langatmig und langweilig machten.
"Ich brauch ganz viel Platz, riesige Formen, große Gesten, riesige Gebäude, großen Lebensraum im Osten."

Paganini und Lizt wurden der Masse als Virtuosen verkauft und ihre Musik wurde zu großen Teilen (den späten Lizt mal ausgenommen) unter virtuosen Gesichtspunkten geplant. Diesen Umstand meine ich mit den romantischen Manierismen. Die Gestaltung der Musik unterliegt und erliegt der Virtuosität. Die Musik wird zum Mittel zum Zweck.
Weil wir aber seit Zakky W. wissen, daß der Künstler die Gesetzmäßigkeiten transzendiert, kann ich die Kunst, die hier der Sklave des Könnens ist nicht genießen.

stopjaisjagut. find ich halt. ich hinterfrag mich bei dem ganzen ja vorallem selbst.

Auch geht es mir um die Romantik ins rezeptionsgeschichtlicher Hinsicht. Die Überhöhung des Ideals usw.

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 15:24
von Firebird
Tom hat geschrieben:Malmsteen wäre überhöht formuliert dann ein Ritchie - Blackmore - Missverständnis


Das sehe ich anders, das ist einfach der verzweifelte Versuch Malmsteens seinem seelenlosen Gedudel, bei dem es nur darum geht, durch Geschwindigkeit zu beeindrucken, etwas Wiedererkennungswert zu geben. Hinter den Reaktionen des Publikums auf solche Passagen sehe ich eher Dankbarkeit für die Abwechselung zu seinen Technikdemonstrationen als das Erkennen eines geschichtlichen Hintergrundes.
:violin2:

Außerdem, ist Ritchie nicht eher im Mittelalter unterwegs :dontknow:

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 17:32
von Han Solo
Tom hat geschrieben:Die Romantik ist klar teilweise seelenlos.


Teilweise ist jede Epoche seelenlos. Langweiler gibt's immer.

Tom hat geschrieben:Hier für meine Begriffe noch ohne die Manierismen die sich dann später in der Romantik entfesselten und vieles so langatmig und langweilig


Du hörst eindeutig die falschen Romantikmucker. Brahms ist cool.

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 18:15
von Tom
Han Solo hat geschrieben:Brahms ist cool.


Nö! Mahler nervt genauso!

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 18:15
von Josef K
In der Literatur trifft kaum eine Erzählung die Romantik so gut, wie "Die Bergwerke zu Falun"

Hinter dem 'Hoffmannschen kleinen Glück' lauert das Grauen........

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 20:25
von Han Solo
Tom hat geschrieben: Diesen Umstand meine ich mit den romantischen Manierismen. Die Gestaltung der Musik unterliegt und erliegt der Virtuosität. Die Musik wird zum Mittel zum Zweck.


Malmsteen ist Mittel zum Zweck. Paganini ist große Kunst in das Abendkleid der Virtuosität gehüllt.

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 20:35
von docL
Ääääähm....
das ist mir zu hoch hier.
Ich weiß nichts...
Ich bin UNWÜRDIG!
:worship:

Habt Mitleid! :flower:

Ich schmeiß mich hintern Zug.....

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 20:45
von Tom
Han Solo hat geschrieben:Paganini ist große Kunst in das Abendkleid der Virtuosität gehüllt.


Kommt bei mir definitiv bis jetzt nicht an. Wenn du, den ich schätze das sagst sollte ich aber nochmal nachhören.
Hättest du einen Tipp?

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 20:46
von Tom
docL hat geschrieben:Ääääähm....
das ist mir zu hoch hier.
Ich weiß nichts...
Ich bin UNWÜRDIG!
:worship:

Habt Mitleid! :flower:

Ich schmeiß mich hintern Zug.....


Du bist auch so vollkommen und ein Meister unter Meistern.
Bleib!

Re: Romantik

Verfasst: Di 25. Okt 2011, 20:55
von Han Solo
Tom hat geschrieben:
Han Solo hat geschrieben:Paganini ist große Kunst in das Abendkleid der Virtuosität gehüllt.


Kommt bei mir definitiv bis jetzt nicht an. Wenn du, den ich schätze das sagst sollte ich aber nochmal nachhören.
Hättest du einen Tipp?


Ich meine durchaus die 24 Capriccen. Natürlich hat Paganini die Grenzen des Machbaren ausgelotet. Aber das blieb immer für mich zumindest musikalisch nachvollziehbar. Ok die Nr. 5 ist schon ziemliches Gefrickel (natürlich wird die Nr. 5 deshalb bevorzugt von seelenlosen Shreddern zitiert), aber der Rest ist tolle Musik.