Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

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Markus
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Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Markus » Di 12. Mär 2013, 09:40

So trist, dass sogar der Boss schon depressiv ist!

http://www.t-online.de/unterhaltung/sta ... -dna-.html

Ich weiß, ich weiß, über diese Erkrankung macht man keine Witze - aber ein bisschen merkwürdig finde ich bei dieser Story doch, wie sehr Image und Realität (möglicherweise) auseinander klaffen!
Die Welt ist und bleibt ein Rätsel
findet immer wieder

Herr Markus

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Markus
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Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Markus » Di 12. Mär 2013, 09:41

Schön ist übrigens auch, dass die T-Online-Redakteure die Meldung in der Rubrik "Unterhaltung" geparkt haben! Das zeugt von großem Einfühlungsvermögen...

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Zakk
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Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Zakk » Di 12. Mär 2013, 10:01

Die Kommentare sind der Hammer....

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Markus
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Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Markus » Di 12. Mär 2013, 10:17

Zakk hat geschrieben:Die Kommentare sind der Hammer....



Meinst Du die Kommentare des Leser unter dem Text? Sowas darfst Du nicht lesen. Dagegen sind die Diskussion hier im Musikerforum intellektuelle Höhenflüge :-) Wen man die Kommentare zu solchen Meldungen Ernst nehmen würde, müsste man eigentlich heute noch von der Brücke springen, weil die Menschheit nicht mehr zu retten ist....

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Zakk
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Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Zakk » Di 12. Mär 2013, 10:35

Die meinte ich.

Nicknack

Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Nicknack » Di 12. Mär 2013, 10:49

Markus hat geschrieben:...
Ich weiß, ich weiß, über diese Erkrankung macht man keine Witze - aber ein bisschen merkwürdig finde ich bei dieser Story doch, wie sehr Image und Realität (möglicherweise) auseinander klaffen!...


Kannst ruhig Witze über Deüpressionen machen, wir Betroffenen kennen sowieso die besseren. ;-)

Sich allerdings darüber zu wundern, das Image und Realität des Lebens eines weltberühmten und steinreichen Rockmusikers auseinanderklaffen, ist witziger als der witzigste Depri-Witz, den ich kenne.
:laughter:

Und was die Kommentare der Leute angeht, so isses halt:
Stelll Dich nicht so an.
Der will ja bloß nicht arbeiten.
Indianerherz kennt keinen Schmerz.
Probleme haben wir doch alle.
et cetera usw. usf.

Mich wundert es jedenfalls nicht, dass sich meine Leidensgenossen (Frauen sind da ja etwas anders gestrickt) lieber mit Pillen und Alk vollhauen und wenn es garnicht mehr geht. mit der Karre vor 'ne Wand fahren, oder vor einen Zug springen aber bloß nicht darüber sprechen, wie es ihnen wirklich geht.

Cheers,

Nick

Josef K

Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Josef K » Di 12. Mär 2013, 11:06

Also das er darüber redet in allen Ehren, aber manches, was er da sagt (unheilbar, Gene) ist Quatsch. Der soll mal aufhören dieses scheiß Prozac zu fressen......

KennyXXL

Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon KennyXXL » Di 12. Mär 2013, 11:30

Ich gehe davon aus, dass das mit der DNA nicht wörtlich gemeint ist, sondern die zu wörtliche Übersetzung einer Floskel. Und das mit dem unheilbar drückt wohl eher seine Resignation angesichts der jahrzehntelangen Erfahrung aus.

Nicknack

Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Nicknack » Di 12. Mär 2013, 11:31

Josef K hat geschrieben:Also das er darüber redet in allen Ehren, aber manches, was er da sagt (unheilbar, Gene) ist Quatsch. Der soll mal aufhören dieses scheiß Prozac zu fressen......

Es gibt eine genetische Disposition für Depressionen.
Und so lange wie Springsteen schon offenbar untherapiert rumläuft, geht seine Heilungschance statistisch gesehen gegen Null.
Da hat er leider Pech gehabt - wie sehr viel Männer, die sich nicht beizeiten trauen, krank und damit schwach zu sein.

Der Boss wird schon fähige Ärzte haben und sicherlich keinen Bock, dieses Zeug zu fressen, wenn es ncht sein muss.
Wenn seine Ärzte ihm also sagen, er soll mal lieber Medikamente nehmen, bevor er den Cobain macht, dann wird das schon seine Richtigkeit haben.
Mit halbgaren Ferndiagnosen würde ich mich da jedenfalls sehr zurückhalten.

Josef K

Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Josef K » Di 12. Mär 2013, 11:53

Das mit der genetischen Disposition ist eine Annahme. Aber genau darauf setzt die Pharmaindustrie. Ich hielt Pillen auch für einen Segen. Die neuere Forschung sieht das aber inzwischen anders. Der Film hier ist sehenswert:

http://mediathek.daserste.de/themen/134 ... denprofite

linus
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Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon linus » Di 12. Mär 2013, 12:00

Josef K hat geschrieben:Also das er darüber redet in allen Ehren, aber manches, was er da sagt (unheilbar, Gene) ist Quatsch. Der soll mal aufhören dieses scheiß Prozac zu fressen......


Komisch Josef, zumeist hast Du ja vor Deinen Internet-Beiträgen ausgiebig recherchiert bevor Du Dich zu einem klassischen Zweizeiler hinabläßt ... :scratch:
Dieses Buch ist nicht von Springsteen sondern über (!) Springsteen - big difference !

Das er depressive Schübe hat, wurde bereits Anfang der 90er von ihm kurz thematisiert - von der Presse damals aber nicht aufgegriffen (im Rolling Stone-Interview wurde das kurz thematisiert) - herrliche Zeiten vor dem Internet :twisted:

Und das Du die Thematik Depression/Gene/Unheilbarkeit negierst hätte ich Dir am allerwenigsten zugetraut :sick:
(Ich habe noch keinen Arzt sagen hören, das an Depressionen erkrankte Menschen insofern davon gesunden können, das sie ein solcher Schub - durch was auch immer ausgelöst - nie wieder überfällt !)

Und würde der gute Bruce diese Menge an Prozac "fressen", die der handelsübliche Drugstore vor Ort verkauft, dann wäre er zu der Leistung der letzten 20 Jahre in kreativer und körperlicher Hinsicht (Welttournee, Songschreiben etc.) gar nicht mehr fähig gewesen.

Und das müßtest Du eigentlich wissen !

Josef K

Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Josef K » Di 12. Mär 2013, 12:32

linus hat geschrieben:Ich habe noch keinen Arzt sagen hören, das an Depressionen erkrankte Menschen insofern davon gesunden können, das sie ein solcher Schub - durch was auch immer ausgelöst - nie wieder überfällt !



Ach was heißt denn 'nie', natürlich kann das keiner sagen. Aber man kann das Leben so ausrichten, dass man rechtzeitig erkennt und gegensteuert.

Der an Depression erkrankte Psychiater hier in diesem Film macht sehr deutlich, was der Fall ist:

http://mediathek.daserste.de/themen/134 ... gegen-eine

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Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Deichgraf » Di 12. Mär 2013, 13:51

Nicknack hat geschrieben:
Kannst ruhig Witze über Deüpressionen machen, wir Betroffenen kennen sowieso die besseren. ;-)

Sich allerdings darüber zu wundern, das Image und Realität des Lebens eines weltberühmten und steinreichen Rockmusikers auseinanderklaffen, ist witziger als der witzigste Depri-Witz, den ich kenne.
:laughter:

Und was die Kommentare der Leute angeht, so isses halt:
Stelll Dich nicht so an.
Der will ja bloß nicht arbeiten.
Indianerherz kennt keinen Schmerz.
Probleme haben wir doch alle.
et cetera usw. usf.

Cheers,

Nick


Vor allem, wenn solche Kommentare aus den eigenen Reihen kommen, dann ist so etwas immer besonders aufbauend...
die kennen sich ja alle soooo gut aus damit.. :-(

Nicknack

Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Nicknack » Di 12. Mär 2013, 17:44

Deichgraf hat geschrieben:...Vor allem, wenn solche Kommentare aus den eigenen Reihen kommen, dann ist so etwas immer besonders aufbauend...

Wen meinst Du denn mit "die eigenen Reihen"?

... die kennen sich ja alle soooo gut aus damit.. :-(

Naja, da lob ich mir mal den Chefarzt der Neurologie/Psychatire, wo ich war.
Der sagte mir: "ich habe zwar jede Menge über Depressionen gelesen, gelernt, geforscht und gelehrt, aber vorstellen kann ich mir das glücklicherweise immer noch nicht wirklich."
;)

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Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Mr Knowitall » Di 12. Mär 2013, 17:57

David Foster Wallace war ein Genie und hat es trotz allem nicht geschafft.

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Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Deichgraf » Di 12. Mär 2013, 17:59

Hi Nick,
mit den eigenen Reihen meine ich Verwandte und Bekannte.....

Naja, da lob ich mir mal den Chefarzt der Neurologie/Psychatire, wo ich war.
Der sagte mir: "ich habe zwar jede Menge über Depressionen gelesen, gelernt, geforscht und gelehrt, aber vorstellen kann ich mir das glücklicherweise immer noch nicht wirklich."

Da ist etwass wahres dran. Wer damit nichts zu tun hat kann es sich wirklich schwer vorstellen, das sagte meine Therapeutin auch.

Nicknack

Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Nicknack » Di 12. Mär 2013, 18:08

Mr Knowitall hat geschrieben:David Foster Wallace war ein Genie und hat es trotz allem nicht geschafft.


Was hat der nicht geschafft?

@Deichgraf
Verwandtschaft ist und bleibt eben angeleimt, nicht ausgesucht.

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Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Mr Knowitall » Di 12. Mär 2013, 18:10

Die Depression zu überleben.

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Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Deichgraf » Di 12. Mär 2013, 18:28

@Deichgraf
Verwandtschaft ist und bleibt eben angeleimt, nicht ausgesucht.


Das ist wohl wahr, Verwandte kann man sich nicht aussuchen....
Aber viele Bekannte sind genau so doll..... :-(
Die sollen doch einfach die Klappe halten und nicht dumm rumnölen, wenn sie sich mit dem Thema nicht auskennen... Aber wie das so ist: "Dabei sein ist alles"

Nicknack

Re: Der Alltag als Rock-Ikone ist trist

Beitragvon Nicknack » Mi 13. Mär 2013, 12:32

Deichgraf hat geschrieben:
@Deichgraf
Verwandtschaft ist und bleibt eben angeleimt, nicht ausgesucht.


Das ist wohl wahr, Verwandte kann man sich nicht aussuchen....
Aber viele Bekannte sind genau so doll..... :-(
Die sollen doch einfach die Klappe halten und nicht dumm rumnölen, wenn sie sich mit dem Thema nicht auskennen... Aber wie das so ist: "Dabei sein ist alles"


Hm.
Meine Idee dazu:
Erstens kann sich niemand, der damit nichts zu tun hat(te), wirklich vorstellen, wie eine Depression funktioniert und sich anfühlt (zum Glück).
Zweitens ahnen oder wissen die meisten, das die Depression salopp gesagt jeden erwischen kann.
Nun hat es Dich erwischt.
Dich kennen und mögen sie.
Wissen, dass Du ein ganz normaler Mann bist, wissen, was Du im Leben so alles erreicht und gemacht hast.
Und denken:
"Der ist doch gar nicht so viel anders als ich, verdammt ... wieso ist der krank?"
Dann kriegen sie Angst. Und suchen krampfhaft nach irgendwas, was Du anders als sie, nämlich "falsch" gemacht hast oder machst.
Sie versuchen, sich abzugrenzen, zu schützen.
Daher dann diese doofen Sprüche.

Darüber hinaus ist es eben so, das eine Depression und eine Therapie Dich verändert.
Da fallen dann eben Menschen weg (potentiell viele) und neue kommen hinzu (meist weniger, aber für Dich wertvollere).
Auch das ist Teil von "die Krise als Chance begreifen".

Alles Gute, Deichgraf!

Nick


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