also ich möchte mal nicht so streng sein wie Tom, daher erstmal Kompliment, man merkt der Nummer an, dass viel Arbeit drin steckt. Man merkt auch diesen Robben-Ford-Instrumental-Approach.
Aber um diesen zu intensivieren, würde ich aus meiner Sicht auch über Folgendes nachdenken:
1. Technik/Produktion:
Ich finde auch den Ton der Leads etwas zu giftig in der Zerre. Ein etwas weicherer, cleanerer Ton würde der Nummer sehr gut stehen, da man dann auch in der Dynamik noch Luft nach oben und unten hat (s. 2.)
Die Rhythmusgitarre ist von ihren Pattern und ihrer Dynamik her etwas zu statisch, evtl. auch, wie Tom beschreibt, die Orgel. Gerade die Rhythmusarbeit ist ja das Sahnehäubchen auf Robben-Ford-Nummern. Ich würde geistig die Rhythmusgitarre(n) eher als eine zweite Lead-Stimme sehen.
Ich würde evtl. sogar drüber nachdenken, diese ganz wegzulassen und die Rhythmuspatterns als Fills in der Leadarbeit einzugliedern. Das ist natürlich könnenstechnisch sehr anspruchsvoll, aber ich würde mal sagen, dass Du dem gewachsen sein müsstest.

Denn Ford oder auch John Mayer, Hendrix und andere Monsterkandidaten machen dies auch so und haben ansehenstechnisch davon profitiert. Man wird durch Recording oft dazu verführt, Musik nicht organisch, also als Liveprodukt, sondern analytisch als Addition von Teilen zu sehen und das hört man vielen Produktionen auch an, die sehr "studiodominant" aufgesetzt wurden. Nicht jeder ist Steely Dan oder Alan Parsons.
2. Musik:
Ich finde die beiden Themensegmente, also sagen wir mal Motive, hübsch und eingängig. Da sie aber recht kurz sind, sind mir die Wiederholungen in der ersten Vorstellung bereits zu häufig. Dort könnte man bereits Variationen wie Oktavierung oder notfalls Dopplung (aber bitte keine drei weiteren Twin-Guitar-Leads, ich meine eher den Bass oder die Orgel) einführen. Bei der "zweiten Runde" würde ich das Thema bereits bearbeiten und noch stärker variieren.
Insgesamt könnte die Nummer in den Soli und auch beim Zitieren von Themensegmenten viel mehr Dynamik vertragen, sowohl zum Leisen hin als auch zum Lauten als auch vom tacet bestimmter Rhythmusinstrumente (also auch Drums) her. Man tendiert im Homerecording dazu, das sein zu lassen, da das exponentiell mehr Arbeit bedeutet, weshalb die Nummern meist dazu tendieren, in einem Pegel und in statischem Arrangement durchzuplätschern wie ein rauschender Wasserhahn, was ihnen dann den Touch eines Backing-Tracks gibt. Was wir aber wollen, ist eine Wildwasserfahrt von der Quelle zum Meer, oder? An die Arbeit! Ich find's nämlich geil. Das wird eine Supernummer.