Das dieses auch noch das heißeste der letzten Zeit sein würde, konnte vorher keiner ahnen...:
Die Cover/Top40/Tanzmusik-Band der ich (noch) angehöre, war an 3 aufeinanderfolgenden Abenden Open-Air gebucht. "Beitragszeit" waren jeweils 5/6/5 Stunden; Aufbau/Soundcheck war Freitag Nachmittag; An die Bühne in der Ortsmitte konnte nur bedingt herangefahren werden, was eine endlose Schlepperei zur Folge hatte. Aufgrund der vorhandenen Menschenmenge war auch nicht möglich, das Equipment nach Gig-Ende abzubauen bzw. zu verstauen - es verblieb auf der Bühne... (O-Ton Veranstalter: "Dafür bezahlen wir der Security viel Geld, das hier nix wegkommt"...).
Bei den Temperaturen dieses Wochenendes zwischen 32 und 36 Grad Musik zu machen, die locker, grovig und mitreißend sein soll, gelangt man sehr schnell an die Leistungsgrenze: die Finger wirken wie Knetgummi, das Instrument ist heiß (!), das Wasser läuft permanent über den Unterarm am Git-Korpus runter und tropft auf den Boden - man erinnert sich sofort an die "großen" Bands, die nach 2 Stunden Konzert der Meinung sind, ausgepowert zu sein... - lächerlich

Irgendwann erinnert man sich daran, das man ja einen Röhrenamp hinter sich hat und schaut nach, wie es dem so geht: kochendheiß an der Oberseite - aber die Hitze interessiert ihn einfach nicht: auch nach 6 Stunden lautem Betrieb keine Schwankung in der Power/dem Klangbild - und das in seinem 18. Lebensjahr und in der so "niederträchtigen" Platinen-Bauweise... das sind Momente, wo ich richtig stolz auf ihn bin

Währenddessen hat der Keyboarder den zweiten System-Absturz und Bassist u. Mit-Gitarrist (die auf In-Ear und Simulations-Amps schwören) beklagen sich über erste Funktionsstörungen ihrer Klangerzeuger!
Einige Leute der Menge sind der Meinung, das unsere erste Pinkel-Pause nach 3 Stunden Durchspielen schon zuviel sei und bestärken mich so in meinem Entschluß, mit dieser Art des Musizierens aufzuhören: ich muß mir so einen Scheiß nicht mehr anhören

Ich teile der zugeschütteten Stulle mit, das wir leider kein MP-3 Player wären die endlos laufen, wir müssen leider pinkeln gehen


Die 3 Tage verlaufen insgesamt gut, körperlich ist bereits am Samstag Abend die Leistungsgrenze erreicht: aus jeder Pore trieft Wasser, das Gehirn muß den Fingern befehlen, wo sie hinmüssen: jegliche Automatismen sind mühsame Arbeit, die Lockerheit verfliegt mit jedem steigenden Grad Celsius. Erinnerungen an den Git.Unterricht tauchen auf: "wer gut vorbereitet ist, dem kann auf der Bühne nix passieren"! Nur, was macht man bei 36 Grad im Schatten

Fazit:
man hat es hinbekommen, die Leute hatten ihren Spaß, die Band geht auf dem Zahnfleisch, der Veranstalter ist zufrieden und hat sofort das nächste Jahr "klargemacht", ich habe ca. 3kg abgenommen (was bei einem Eigengewicht von 67 kg enorm ist und mir beim Sport nicht passiert !), ich liebe Fender-Amps, ich hasse die Generation der Frauen, wg. denen wir immer noch "Sexy" spielen müssen (was eins meiner TopTen-Haßlieder ist



Und so geht es noch 4 Wochenenden weiter - wobei alleine die Aussicht auf kühlere Temperaturen schon Glücksgefühle auslöst...!
Ich hoffe, Ihr hattet auch ein schönes Wochenende
