Eines Tages muss man es einfach einsehen

Zakk_Wylde
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Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon Zakk_Wylde » Mo 7. Mär 2011, 22:00

Mr Knowitall hat geschrieben:Nachtrag: nur weil mich etwas beeindruckt, heißt das natürlich nicht, dass das hervorragend ist. Ich bin leicht zu beeindrucken, was Musik angeht.
Mich beendruckt es auch, wenn jemand Erotomania fehlerfrei spielen kann.


Nun entschuldige Dich doch nicht dafür, dass Du Steve Morse gut findest. Ich habe Steve M. früher rauf und runter gehört, allerdings nur die Solosachen. Auf den anderen Kram steh ich nicht so.

Er war nach der Reader´s Choice des American Guitarplayer mehrere Male "Guitar Player of the Year"



















(und Playmate des Jahrhunderts).


Bei mir ist es so, dass ich mich an Steve M. tot gehört habe. Ne Menge Wiederholungen halt.

Aber man muss es so sehen. Er ist stark von der Klassik inspiriert, ohne diese opernhafte Pseudo-Klassik alá Malmsteen anzubieten (wobei ich Malmsteen mag, es hat nur wenig mit Klassik zu tun, ausser ein paar Verzierungen und dem Verwenden bestimmter "typischer" Moll-Leitern und Akkordfolgen, dh. Moll-Kadenzen, ein paar verminderte ... ).

Mir gefällt seine Darbietung dieser Bachbearbeitung ganz gut. Der eine findets hölzern. Gut, so spielt er nun mal. Er spielt seine eigenen Stücke eigentlich so ähnlich. Werktreue und ähnliches gibet nicht.

Er hat auch son Ziegenmecker-Vibrato. Ist ein Trademark-Sound, dann immer noch die perkussiven Läufe, stark gedämpftes Alternate-Picking.

Er ist halt musikalisch gesehen ein starker Charakter. Ist wie im echten Leben. Die Grenze zwischen charaktervoller Persönlichkeit und Verschrobenheit verläuft fließend.

RocknRasgueado

Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon RocknRasgueado » Mo 7. Mär 2011, 22:05

Findst echt? :shock:
Ich find's furchtbar, von A-Z... schon alleine der Chorus, dann der stumpfe Ton und dann groovt er nicht mal in sich, is nur show-off: Seht her, was ich alles draufhab!
Aber ok, immer noch besser als seine Solos an der E: Ziegengeblök - Chroma - wieder Ziege - wieder Chromahuddel und dann wieder Ziege.

Aber er hat unter Gitarristen echt viele Fans, du bist ja nicht alleine! :tongue: :cuddle:

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Mr Knowitall
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Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon Mr Knowitall » Mo 7. Mär 2011, 22:28

Ich hab ihn früher auch nicht leiden können. Gerade wegen Blackmore, der ja einen viel besseren Ton hat(te) - ich glaub, wir haben da sogar mal drüber gesprochen. Hab vor vielen (12?) Jahren mal so ein neues Deep Purple Album gekauft, weil ich schon als kleiner Bub ein riesiger Purple Fan war (Anthology) und der Morse in der G&B war: Purpendicular hieß das. Ich wollte es mögen, aber ich habe es dennoch gehasst wie die Pest und irgendwann verkauft oder verschenkt. War ganz schrecklicher, langweiliger Altherrenrock ohne Blackmore und John Lord. Und scheiß Steve Morse Soli und so. ;-) Es lag aber nicht nur daran, dass Morse für mich bei Deep Purple ein Fremdkörper war, schon vom Sound her war das nix. Auch die Songs und der Gesang (Altsack Gillan, ein Schatten seiner selbst) waren öde. Keine Magie.
Kill the King finde ich aber auch nicht mehr so magisch. Is irgendwie vorbei. Rainbow is fett, aber nur 10 Minuten.

Hab mich dafür neuerdings mit Morses Zeug ein wenig angefreundet.
Aber nicht mit den neuen Deep Purple Alben. Das wird auch nie passieren.

RocknRasgueado

Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon RocknRasgueado » Mo 7. Mär 2011, 22:57

Ja, das kann ich schon fast alles nachvollziehen, stimmt aber m.b.M.n. so eben auch nicht so richtig, nicht nur weil die Purpendicular mit Lord war.
Ich habe Purple mit Morse schon dreimal gesehen und sein Ziegenvibrato (sorry E-Bernie, ich weiß, ich überpointiere das seit Jahren etwas :flower: ) ertragen, weil er auf der Bühne und wahrscheinlich auch sonst echt sympathisch ist... und schon einen guten Rhythmussound und und völlig unbestritten natürlich Einiges drauf hat - aber zurück zu Purple:
Ich finde, dass Altherrenrock bisschen fies ist, weil die Konnotation zwar stimmt, die Herren aber dennoch rocken wie die Sau. Ich bin alter Gillanfan, das ist für mich einer der Größten überhaupt und an einem guten Tag immer noch der Hammer... und ich mag auch den Glover total gerne und auch musikalisch ist das doch nicht übel, auch die Purpendicular nicht, ich mag vor allem das hier, vor allem den Hook: dadadidi-dada-didi-dada-didi-dadada, trotz Morsebäbbi... coole ältere Herren :hearts: ...

http://www.youtube.com/watch?v=h7xF51AF ... re=related

Schnabelrock

Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon Schnabelrock » Mo 7. Mär 2011, 23:56

Ich könnte jetzt auch weit ausholen und viel palavern über Songwriting, Ton(e) und alles und jeden. Und dass ich Blackmore seit ich 14 bin und und und

Ich hab DP zwei mal mit Blackmore gesehen und zwei mal mit Morse. Und die beiden male mit Morse haben mir mehr Spass gemacht.

Ja, so einfach kann das sein.

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Reinhardt
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Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon Reinhardt » Di 8. Mär 2011, 10:06

Tom hat geschrieben:
Mr Knowitall hat geschrieben:Was hörst du denn?


Alter Hut - weißt du doch? Meine Gitarren-Phrasing Könige sind Sco, Ford, Beck, Holdsworth, auch May, Edward van H.
aber auch Frisell, Adrian Belew, und diese Blueser da von neulich. Also SRV schon geil und schon immer der Mund offen, aber irgendwie . . ding.
Bei der Tonwahl liebe ich Brecker (beide), Mintzer, Bill Evans, Cannonball Adderly, . . . . . . . . und so viele mehr die mir grad nicht einfallen.

Der Tapping Typ aus Australien den du mal neulich postetest-Helfrich oder so ist auch der Hammer tonmäßig.

Das Solo von Andy Summers auf der Studioversion von Driven to Tears find ich auch sehr gelungen.


Also da bin ich ganz bei Dir geschmacklich.
Ich war allerdings mal auf einem Workshop von Steve Morse, da ich selber als 80er-Geschädigter aus der Speedpickerecke komme und mich das interessierte, auch wenn ich heute ganz andere Musik mache mit viel weniger Tönen und muss sagen, der Typ ist menschlich voll in Ordnung und hat auch ein sehr profundes musikalisches Wissen sowie eine unfassbar saubere Technik, denn wenn man mal so ungeschminkt hört und sieht, was er macht, stellt man fest, dass da bestialische Zerre drauf ist, und die muss man ohne Nebengeräusche erstmal so beherrschen lernen bei der Plektrumtechnik. Das können außer ihm vielleicht nur noch Mathias 1A Eklundh (waren das genug h's?) und Paul Gilbert. Der übrigens, wenn er die Klassiknummer auspackt, bei mir auch immer gleich weitergezappt wird, auch wenn ich froh wäre, wenn ich es so könnte. Der andere, fettere Schwede, der hat ja im Vergleich gar nicht so viel Zerre drauf, das ist eher Retro für Metalgenre, würde ich sagen. Umso beeindruckender ist das aber technisch. Auch wenn mir die Arrangements durchweg auf den Sack gehen. Aber der Sound steht wie eine 1. Nur das Plektrumgekniedel auf der Konzertklampfe, das ist Tabuthema. Das muss bitte nicht, Herr Yngwie.

Nicknack

Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon Nicknack » Di 8. Mär 2011, 13:54

Ich sags ja:
"Lasst die Pedale weg."

Und bei dem Filmchen habe ich spontan das Bedürfnis, Herrn Morse mal zu meinem Friseur einzuladen.

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Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon Zakk_Wylde » Di 8. Mär 2011, 14:25

Nicknack hat geschrieben:Ich sags ja:
"Lasst die Pedale weg."

Und bei dem Filmchen habe ich spontan das Bedürfnis, Herrn Morse mal zu meinem Friseur einzuladen.


Wieso? Der ist geht auf die 60 zu. Schau Dir mal auf nem aktuellen Clip die Oberarme an. Sehnig-muskulös wie bei einem Free-Climber.

So gut sind in Schuss sind viele 30jährige nicht. Da passen die langen Haare immer noch gut.

Nicknack

Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon Nicknack » Di 8. Mär 2011, 14:32

Zakk_Wylde hat geschrieben:
Nicknack hat geschrieben:Ich sags ja:
"Lasst die Pedale weg."

Und bei dem Filmchen habe ich spontan das Bedürfnis, Herrn Morse mal zu meinem Friseur einzuladen.


Wieso? Der ist geht auf die 60 zu. Schau Dir mal auf nem aktuellen Clip die Oberarme an. Sehnig-muskulös wie bei einem Free-Climber.

So gut sind in Schuss sind viele 30jährige nicht. Da passen die langen Haare immer noch gut.


Das hat für mich nichts mit Alter und physischer Verfassung zu tun.

Steve Morse ist mit Sicherheit ein phantastischer Gitarrist, augenscheinlich topfit und ein attraktiver Mann, aber diese Haare gehen für meinen Geschmack genauso wenig wie diese penetranten Modulationseffekt-Einsätze.

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Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon Honk04 » Mo 28. Mär 2011, 23:51

Mr Knowitall hat geschrieben:Den Piezo-Chorus-Sound brauch ich auch nicht, aber ich finds trotzdem beeindruckend, was der alles draufhat.


Yes.

Ansonsten ist dieses von ihm dargebotene Stückchen für mich (inkl. Text) das schönste Lied der Welt und soll auch auf meiner Beerdigung gespielt werden; hier mal komplett: http://www.youtube.com/watch?v=3Mn1ibFdXDU

vitale Grüße
Honk

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Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon lady starlight » Di 29. Mär 2011, 08:02

Honk04 hat geschrieben:...das schönste Lied der Welt und soll auch auf meiner Beerdigung gespielt werden; hier mal komplett: http://www.youtube.com/watch?v=3Mn1ibFdXDU

vitale Grüße
Honk



...hmmm, der Herr Harnoncourt schaut aber irgendwie gar nicht begeistert... :oops:


lgls

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Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon Honk04 » Di 29. Mär 2011, 12:16

lady starlight hat geschrieben: ...hmmm, der Herr Harnoncourt schaut aber irgendwie gar nicht begeistert... :oops: lgls


Nicht begeistert, werte Lady,
sondern mit Recht e r g r i f f e n schaut er.

Gruß
Honk

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Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon lady starlight » Di 29. Mär 2011, 12:50

Honk04 hat geschrieben:
lady starlight hat geschrieben: ...hmmm, der Herr Harnoncourt schaut aber irgendwie gar nicht begeistert... :oops: lgls


Nicht begeistert, werte Lady,
sondern mit Recht e r g r i f f e n schaut er.

Gruß
Honk



... :flower: ...magst recht haben, ich sing sowas ja auch für mein Leben gern...


lgls

Basslümmel

Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon Basslümmel » Di 29. Mär 2011, 13:36

Honk04 hat geschrieben:[Ansonsten ist dieses von ihm dargebotene Stückchen für mich (inkl. Text) das schönste Lied der Welt und soll auch auf meiner Beerdigung gespielt werden; hier mal komplett: http://www.youtube.com/watch?v=3Mn1ibFdXDU

vitale Grüße
Honk


Ist das nicht der Sweet Home Alabama Song für Beerdigunngen? Er ist mir in letzter Zeit öfter auf Beeredigungen begegnet, bei denen ich auch immer öfter Gast bin in letzter Zeit. :-(

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Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon Honk04 » Di 29. Mär 2011, 15:16

Basslümmel hat geschrieben: Ist das nicht der Sweet Home Alabama Song für Beerdigunngen?
Er ist mir in letzter Zeit öfter auf Beeredigungen begegnet, bei denen ich auch immer öfter Gast bin in letzter Zeit. :-(


In echt?!?!?
Was Du auch für tolle Leute kennst ... :aah: :worship:

Hier dudeln sie bei solchen Anlässen vorzugsweise "Time to say good bye" ... :dizzy:

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Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon lady starlight » Di 29. Mär 2011, 15:27

Honk04 hat geschrieben:Hier dudeln sie bei solchen Anlässen vorzugsweise "Time to say good bye" ... :dizzy:
:shock:

...schrecklich!


...wenn's dann bei mir soweit ist, hätt ich gern die deutsche Messe vom Schubertfranzl und "Näher mein Gott zu dir"...


lgls

Basslümmel

Re: Eines Tages muss man es einfach einsehen

Beitragvon Basslümmel » Di 29. Mär 2011, 15:31

Honk04 hat geschrieben:Hier dudeln sie bei solchen Anlässen vorzugsweise "Time to say good bye" ... :dizzy:




Time to say good bye....wird oft gespielt wenn irgendwelche Vorstandsvorsitzende verabschiedet (abgesägt?) werden, hier im Norden. :laughter:


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