Interessant finde ich, das vor allem Politiker u. Firmenchefs/Marketing-Leute etc. so gerne von "Nachhaltigkeit" reden - und gerade da schwillt mir bei diesen Fantasten der Kamm:
Das Auto, eines der größten Energiefresser u. Geldvernichter (auch ein Ferrari/Porsche verliert die Hälfte seines Kaufpreises - die paar Zossen der 50er/60er ausgenommen!) hat mittlerweile eine Verweildauer von 3 Jahren beim Kunden. Dann ist der Leasing-Vertrag (hier die 3-Wege-Finanzierung, die mittlerweile ca. 90% aller Privatkunden bevorzugen) ausgelaufen und das Fahrzeug wird zurückgegeben, um das nächste Neufahrzeug zu "leihen"...
Die Folge: es freut sich nur der Hersteller/Händler, weil das Lager drückt und die Produktion muß ja von irgendjemandem abgenommen werden... der Kunde ist konstant in der Hand der Leasing-Bank, die ihm natürlich gegen Aufpreis noch eine Versicherung aufdrückt, die im Falle von Krankheit/Arbeitslosigkeit dafür sorgt, nicht plötzlich ohne Fahrzeug dazustehen
Die Hersteller haben längst begriffen (anders als alle politischen Entscheider), das die meisten keine Rücklagen mehr bilden können, um nach 6 Jahren ein neues Auto kaufen zu können - also ist die Verschuldung (mit all den Goodies wie freie Inspektion, Garantie etc.) der optimale Weg - und somit wird das Auto zu einem Wegwerfartikel wie ein Smartphone, welches bereits im Jahrestakt abgelöst u. entsorgt wird...
Und die meisten machen das mit
In "meiner" Band sind wir 6 Mann, alle aus dem gleichen Jahrgang, haben sogar alle Abitur (was kein (!) Qualitätsbegriff ist !) und auch hier spielt sich der gleiche Wahnsinn ab:
Vier Mitmusiker tauschen im Jahrestakt ihr Smartphone aus, die Autos werden nicht älter als 4 Jahre, alle Bücher und CD`s (!!) haben die Wohnungen verlassen, da auf MP3 alles "viel einfacher und die Optik des Wohnzimmers weniger belastend ist... - intakte DVD-Player/CD-Player wurden schnellstens gegen Blue-Rays ausgetauscht, die funktionierenden, gut klingenden Stereo-Anlagen aus den gleichen o.a. Gründen gegen kleine Wutzedinger ausgetauscht, die alle irgendwie scheiße klingen aber das Zimmer "so entspannt aussehen lassen"
Will sagen: es ist ein Kampf gegen Windmühlen, da Deutschland nur funktioniert, wenn das ganze Zeug regelmäßig neu gekauft wird - und da die Autos in den letzten 15 Jahren richtig gut wurden, sprich länger halten, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Karren wieder richtig schlecht werden - da Haltbarkeit im Widerspruch zum Konsum steht !
Was ich da mache? Nun, ich fahre meine Zossen so lange, bis aufwendige Reparaturen anfangen - aber davon ist nach 11 Jahren und 275.000 km nix zu spüren (and I´m talking about an Opel ...!), mein DVD-Player ist von 2001 (D-Mark-Zeit...) und generell wurde ich so erzogen, das man erst dann etwas erneuert, wenn es irreparabel defekt ist.
Und mit dieser Methode konnte ich bis dato am meisten Geld sparen und hoffe, dieses auch meinen Kindern vermittelt zu haben.
Ich kann verstehen, das viele das anders sehen, gerne mit den "Insignien der Macht" durch die Gegend kutschieren (C-Klasse/3er BMW/Audi A6 etc.) aber ich stehe eben wirklich auf Nachhaltigkeit - das ist aber eine andere als die der Hersteller
