Anekdote:
Ende der 80er hat mir mal ein Kommilitone, ein absoluter Spitzengitarrist sowohl elektrisch als auch Konzert, eine Cassette aufgenommen, damit ich mal auf den Jazztrip komme. Da war alles querbeet drauf von Metheny, Stern, Ritenour, Carlton, Gambale, Schnick und Schnuck; alles, was der Fusion- bis Bebopmarkt damals so hergab.
Ich habe die Cassette etwas lustlos angehört, ich konnte damals mit hartem "modernen" Jazz und Westcoast-Fusion-Gedudel nicht viel anfangen und es klang für mich auch alles ähnlich und irgendwie fleischlos und uninspiriert, auch wenn mich die musikalische Komplexität beeindruckte. Dann kam ein merkwürdiges Stück, das mich aufhorchen ließ. Keine Ahnung, wie es hieß, aber es klang anders. Die Intensität war anders, der Groove war intensiver, die Art zu spielen war irgendwie eckig und doch beeindruckend und einzigartig in der Phrasierung, kein Skalengedudel, trotzdem extrem jazzig vom Ansatz her, der Klang war dreckig, verzerrt, bluesig und irgendwie laut. Keine Ahnung mehr, welches Stück das war, aber ich habe die Hülle der Cassette geholt und nachgeschaut, wer das wohl ist, der da so völlig anders spielt als die anderen:
