Beatles White Album 2018

[Spanish Tony]

Das Album wurde neu abgemischt
Hammer!!! Das ist mal richtig fett, erdig und das Stereo ist nicht so isoliert
https://www.youtube.com/watch?v=nS5_EQgbuLc
oder das hier
https://www.youtube.com/watch?v=YFDg-pgE0Hk
Schon bestellt!

[Läster Paul]

DAS ist richtig fett:
https://www.youtube.com/watch?v=k5WEa489nxI

[Großmutter]

...ich fand schon diese "Sgt. Pepper ..."-Re-Edition nicht so toll. Die alte Mixe sind schon gut so wie sie sind. Ich halte generell nicht viel davon, die alten Klassiker in Richtung "Moderne" zu mischen, nur weil es möglich ist. Mir wäre es eher umgekehrt lieber ...

[Cat Carlo]

DAS ist richtig fett:
https://www.youtube.com/watch?v=k5WEa489nxI

Klingt für mich wie ein grölender Penner in Mittelwellen Qualität.

[Spanish Tony]

Natürlich möchte ich auf die alten Mixe nicht verzichten. Aber neue Mixe schaffen im besten Fall ein völlig neues Hörerlebnis. Und dann macht es wieder richtig Spaß. Das war bei den Led Zep Remasters so und auch bei den Stones in Mono

[Matt 66]

Ich weiss nicht... ich bin da eher beim Oma...
was ich mir eingehen lasse, ist ein neues Stereo Panorama. Wenn das Schlagzeug nur aus einer Box kommt, und das Klavier nur aus der anderen, okay, dann bitte gerne neu ausrichten. Aber sobald wirklich neu gemischt wird, also die Lautstärkeverhältnisse und/oder Kompression, Hall usw. sich ändern, dann mag ich das lieber nicht haben.

Platten sind für mich Zeitzeugnisse, nach dem Motto "So war das eben damals".

[Bassfuss]

...die ersten Remixe von beispielsweise Led Zeppelin waren ja eine Reaktion auf die ersten damals erhältlichen CD´s, die ja wohl furchtbar geklungen haben müssen im Vergleich zur LP. Und irgendwie kann ich die Neugier der Leute verstehen, denn auf den Bändern ist ja viel mehr drauf als man im ursprünglichen Erscheinungsjahr hörbar machen konnte.

Warum Herr Page jetzt ja nochmal alles remixt hat, bleibt mir allerdings auch verborgen.

Aber der Purist bin ich da auch nicht, denn um tatsächlich authentisch hören zu können, müßte man ja auch eine "HiFi-Anlage" aus den 60ern verwenden. Dann hört man pur. Die erste "Verfälschung" ist da doch schon die ganz moderne Stereoanlage, oder? Also, was ist noch erlaubt und was nicht? Was geht so gerade noch durch?

Das ist eben je nach Baujahr eines Menschen individuell. Wer ist mit welcher Technik aufgewachsen? Hab ich die Beatles mit einem Plattenspieler aus den 60ern zum ersten mal gehört oder erst 1998 mit einer guten und modernen Stereoanlage? Warum soll man also nicht mehr hörbar machen? Eben das, was auf den Bändern ja tatsächlich auch drauf ist. So ist es ja eingespielt worden, aber Teile davon konnte man für viele Jahre eben kaum hören.

[Cat Carlo]

Wenn es denn so ist. Bei mir ist es die Angst vor der Kompression, dem Würgegriff der modernen Technik. Und welchen Einfluß hatten damals die Musiker auf den Mix? Der ist ja wohl heute nicht mehr gegeben.

[Bassfuss]

...richtig. Kompression ist für Smartphone-Hörer. Aber das, was ich meine, ist ja eben, MEHR aus den Aufnahmen hörbar zu machen. Also eher MEHR DYNAMIK.

[Blues Bird]

Die Beatles waren die größte Band der Welt und der bedeutendste musikalische und popkulturelle Impuls des 20. Jahrhunderts. Daher ist es grundsätzlich gleichgültig, ob man ihre Musik als Kopie von der Kopie auf einem Tapedeck oder als 24bit/96kHz Master über eine 50.000 Euro Hifi Anlage hört - sie funktioniert immer. Gleichwohl sind alle Bestrebungen, den heutigen Hörern die Musik möglichst so zugänglich zu machen, wie die Beatles sie seinerzeit im Studio gehört haben, unbedingt zu begrüßen.

Bevor ich hier diese großen Töne spucke, hatte ich mir das Weiße Album 2018 und das 2015 Remaster in einem akustisch optimierten Raum über ATC Studio Monitore angehört. Der Unterschied ist signifikant.

[Spanish Tony]

Und welchen Mix bevorzugst du?

[Großmutter]

"Hatte ich mir das Weiße Album 2018 und das 2015 Remaster in einem akustisch optimierten Raum über ATC Studio Monitore angehört. Der Unterschied ist signifikant." - aber genau diese Möglichkeit hat ja auch so gut wie niemand. Und war der "signifikante" Unterschied jetzt auch wirklich dem Kunstgenuss zuträglich? Oder eben einfach nur der Audiophilie, die ich für schwer überschätzt halte. Ich habe keine Ahnung, ob ich jetzt wirklich alle Details z.B. des "White Albums" hören kann, wenn ich meine alte(n) Vinyl-Scheibe(n) über meinen alten Dual-Plattenspieler und den dazugehörigen Dual-Röhrenverstärker höre, aber genau so habe ich diese Musik kennen- und liebengelernt. Ich kann mir z.B. überhaupt keine Re-Masters meiner liebsten Blues-Aufnahmen aus den 30er- und 40er-Jahren vorstellen. Weil es Zeitdokumente sind, Inhalt, Attitude etc. ist da halt der künstlerische Kern - in diesem Fall dann halt auch die "mangelhafte" Soundqualität. Authentizität? Discuss. Ich bin ja auch totaler Sucker in Sachen alter (Horror-)Filme und diese Ästhetik ist eben auch deshalb so "perfekt", weil sie mit quasi vorsintflutlichen Mitteln (z.B in Schwarzweiß) entstanden sind. Das erste The Velvet Underground-Album z.B. klingt von Standpunkt des Audiophilen ziemlich grausig, aber genau so MUSS es auch klingen. Kunst definiert sich nicht über Kunsthandwerk, sondern über seine künstlerische Wirkungskraft und "Vision". Mind over matter. Der Rezipient ist gefordert. Wenn alles nur noch super klingt oder super aussieht wird es eben auch super oberflächlich. Dieser ästhetische Leistungsdruck, in diesem Fall in Sachen audiophiler "Perfektion" führt meiner Meinung nach eben komplett in die Irre ...nun denn ...

[Spanish Tony]

Dem würde ich nicht komplett widersprechen wollen, aber es bringt tierischen Spaß, die Platte zu hören

[Großmutter]

...ja klar, da sei Dir unbenommen. Ich bin halt so ignorant drauf, dass ich das in diesem Fall gar nicht hören will/muss, weil ich den Original-Sound eben genau so schätze wie ich ihn eben kenne. Die Sound-Moderne, die ich schätze hatte auch immer was mit den damals aktuellen technologischen Möglichkeiten z.B. der 90er-Jahre zu tun, in denen die Technologie auch die künstlerische Form mitgeprägt hat. Also eher elektronische Avantgardisten wie Aphex Twin, Propellerheads oder Massive Attack. Aber die Art und Weise wie heutzutage eigentilch ziemlich straighte Rockbands klingen, also dieses Pseudo-Retrozeugs lässt mich dann eher frustriert zurück. Ist aber eigentlich gar nicht so wichtig ...

[Bassfuss]

...ja klar, da sei Dir unbenommen. Ich bin halt so ignorant drauf, dass ich das in diesem Fall gar nicht hören will/muss, weil ich den Original-Sound eben genau so schätze wie ich ihn eben kenne. Die Sound-Moderne, die ich schätze hatte auch immer was mit den damals aktuellen technologischen Möglichkeiten z.B. der 90er-Jahre zu tun, in denen die Technologie auch die künstlerische Form mitgeprägt hat. Also eher elektronische Avantgardisten wie Aphex Twin, Propellerheads oder Massive Attack. Aber die Art und Weise wie heutzutage eigentilch ziemlich straighte Rockbands klingen, also dieses Pseudo-Retrozeugs lässt mich dann eher frustriert zurück. Ist aber eigentlich gar nicht so wichtig ...

...das meinte ich ja. Mit welcher Technik hat man zum ersten Male gewisse Aufnahmen, die viel älter waren, gehört. Und ich meine eben nicht neue Remixe, die auf einmal etwas in den Hintergrund mischen, sondern nur die Sachen, die auch aufgenommen wurden - die aber vielleicht nicht zu dem Zeitpunkt hörbar waren. Das ist kein Verbrechen an der Kunst. Man macht ja nur hörbar, was da ist - und schon immer da war. Experimente à la "was kann man heute daraus machen" finde ich auch eher unspannend. Denn das ist es nicht, was die Band mal ausmachte - oder die Aufnahme.

[Blues Bird]

Und welchen Mix bevorzugst du?

Den neuen. Wobei es ja ja nicht wirklich ein neuer Mix im künstlerischen Sinn ist, sondern eher das behutsame Nachempfinden der alten Mixe auf dem heutigen Stand der Technik und in Stereo. (Das weiße Album war ja das letzte Album mit in Mono von den Beatles abgesegneten Mixen).

[Spanish Tony]

Ja, so kann man es sagen. Klingt ja nicht komplett anders. Einfach nur besser, fetter und deutlicher. I love it

[Blues Bird]

...ja klar, da sei Dir unbenommen. Ich bin halt so ignorant drauf, dass ich das in diesem Fall gar nicht hören will/muss, weil ich den Original-Sound eben genau so schätze wie ich ihn eben kenne. Die Sound-Moderne, die ich schätze hatte auch immer was mit den damals aktuellen technologischen Möglichkeiten z.B. der 90er-Jahre zu tun, in denen die Technologie auch die künstlerische Form mitgeprägt hat. Also eher elektronische Avantgardisten wie Aphex Twin, Propellerheads oder Massive Attack. Aber die Art und Weise wie heutzutage eigentilch ziemlich straighte Rockbands klingen, also dieses Pseudo-Retrozeugs lässt mich dann eher frustriert zurück. Ist aber eigentlich gar nicht so wichtig ...

Verstehe mich nicht falsch. Den audiophilen Kult, den manche betreiben, meine ich nicht. Auch habe ich kein audiophiles Wohnzimmer mit High End Anlage, Rotwein und Zigarren, sondern habe den Vergleich in einem Tonstudio angestellt.

"Atemlos durch die Nacht" wird immer Kunstgewerbe-Musik bleiben, egal in welcher Qualität die Musik vorliegt und in welcher man sie abhört. Aber bei Musik, bei der es sich lohnt, wie hoffentlich wohl unstrittig bei den Beatles, sind die neuen technischen Möglichkeiten ein Gewinn. Nimm z.B. den Bass von McCartney: Er hat immer gejammert, das sein Bass nicht so klingt , wie auf den alten Motown Aufnahmen. Das hatten die Techniker in der Abbey Road damals einfach nicht so hinbekommen, wie die Amis. Und jetzt (ok. seit den beiden Box- Sets) kann man richtig hören, was für ein einfallsreicher und melodiöser Basisst Macca war. Der Bass hat ein ganz andere Energie jetzt. Das ist doch super. Und so gibt viele Kleinigkeiten neu zu entdecken. Wie z.B. die High hat bei "While my guitar gently weeps". Die klingt jetzt so, als könntest Du die Hand ausstrecken und sie anfassen und treibt den Song ganz anders an.

Klar gibt es natürlich auch einen kommerziellen Aspekt bei der Sache für die Plattenfirma, aber das ist ja im Grunde immer so.

[Spanish Tony]

[Cat Carlo]

Mal 'ne Frage: Was wird ds eigentlich neu gemischt? Was ist an Ausgangsmaterial vorhanden? Damals hatte man noch keine 16-Spur Bänder (glaub ich zumindest). Die Bänder wären auch 50 Jahre alt! Da gibt es dann übersprechen zwischen den einzelnen Lagen. Oder nix mit gemischt spndern nur Equalizer und Kompressor? Hat jemand aus der erlauchten Runde vielleicht ein paar Fakten?