


Matt 66 hat geschrieben:bei WYWH sind ja die Melodiebögen bei der 2.Strophe völlig anders (in bezug auf die Akkordprogression). Und DAS finde ich durchaus bemerkenswert, weil die Progression ja DIESELBE ist.
Er hätte den Text auch ganz anders unterbringen können, nämlich analog zur ersten Strophe. Hat er aber nicht. Der reine Text gibt hier mMn gar nichts vor hinsichtlich der Form.
Es wäre ja überhaupt nicht überraschend, wenn in der zweiten Strophe auch andere Harmonien kämen. Aber es ist eben genau die gleiche Folge nochmal, nur halt im Verhältnis zur Melodie "verschoben".
Matt 66 hat geschrieben:Frage 1: Wenn Du einen Song raushörst und ein Leadsheet erstellst - für Dich oder für den Unterricht -, schreibst Du dann einfach Akkord für Akkord, Takt für Takt runter, ohne Punkt und Komma?
Machst Du Dir keine Gedanken über a) grober Aufbau (Intro, Strophe 1, Refrain, Strophe 2, Refrain, Mittelteil, Refrain, usw.), b) Aufbau der Strophe, Aufbau des Refrains etc, c) Anzahl Takte der Strophe, läßt sich die Strophe noch mal in sich zweiteilen oder gar vierteilen.
Strukturierst Du das nicht im Kopf? Gehst Du wirklich nur vom Text aus und merkst Dir die TEXTSTELLE, bei der ein Akkordwechsel stattfindet?
Frage 2: Was ist mit Instrumentalmusik? Kann man nicht auch bei einer kleinen Melodie wie "Freude schöner Götterfunken" feststellen, dass da eine gewisse Struktur drin ist? Geradzahlige Anzahl von Takten, Viererblöcke, etc.
Frage 3: Können wir uns darauf einigen, dass "Stille Nacht" eine sehr regelmäßige Form hat? Und dass diese nicht mit Blick auf die Charts so entstanden ist?
Frage 4: Ist es nicht so, dass Schülerbands im Proberaum erst mal nur Riffs (oder Akkordfolgen) aneinanderhängen, nach dem Motto: 2 mal Riff 1, 2 mal Riff 2, 4 mal Riff 3, dann wieder 2 mal Riff 1, usw.? Spielt da nicht auch die Zahl 4 immer eine große Rolle?
Frage 5: Findest Du wirklich, dass Billy Joel, Elton John etc. Beispiele für krumme Songabläufe sind? Ich bemerke da auch ganz regelmäßige Formen, 4er-, 8er-Blöcke.
Frage 6: Hast Du WYWH mal wirklich genau angeschaut?
Schreib`s mal auf. Takt für Takt!
Ich sage es nochmal: was da bei WYWH passiert, ist für mich alles andere als der Regelfall in einem "normalen" Popsong.
[/quote]Mir geht`s hier um objektive "Statistik" (Du kennst meinen Background...): Nimm die 1000 populärsten Popsongs aller Zeiten und analysiere die Form. Gibt es mehr krumme oder mehr gleichmäßig strukturierte Songs? Und wie passt da WYWH hinein?
Darum geht`s mir.
Tom hat geschrieben:Wie kommst du denn drauf, daß ich zur Formenlehre keinen Zugang habe?
Matt 66 hat geschrieben:Weil Du es selbst geschrieben hast. Meiner Meinung nach kann man sich ein Bild über Formen in der Popmusik nur machen, wenn man möglichst viele Songs auch dahingehend untersucht. Du schrubtest "ist nicht mein Zugang".
Tom hat geschrieben:Und seit es Dr. Schnabel gibt, weiß ich sogar um die ideale Popo-Form.
Tom hat geschrieben:Bleeedsinn.
Deine empirische Sammelwut ist nicht mein Zugang. Lies halt gscheit.
Ich kenne einen Haufen Songs in und auswendig um mir über Pop-Formen ein Bild zu machen.
Matt 66 hat geschrieben:Ich sage dagegen: um allgemeine Aussagen zu musikalischen Formen machen zu können, braucht es Empirie, eine hohe Zahl von Rohdaten. Induktion halt.
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