Es geht auch ohne Gitarre

Nicknack

Re: Es geht auch ohne Gitarre

Beitragvon Nicknack » Mi 16. Feb 2011, 15:54

Der sanfte Ribot hat geschrieben:@Nick
Kauf Dir "There and Back" von Jeff Beck, dort kann man oft nicht hören, ob nun Jan Hammer oder doch Beck spielt, ...


Ja, ich kenne und mag die Platte, habe sie mir aber nie gekauft, weil da noch so ungute "Jugendzentrums-Erinnerungen" dranhängen.
Ich sollte aber mittlerweile alt genug sein, diese abzuschütteln.

Jeff Beck ist wegen seiner Arbeit mit den Yardbirds und der ersten beiden Jeff Beck Group-Alben (Truth und Beck-O-La) einer meiner Gitarrenhelden.
"Crazy Legs", Becks Hommage an Gene Vincent und dessen Gitarristen Cliff Gallup, finde ich auch phantastisch.

(Nachtrag:
Check this feature.)

Or this.

Beck braucht eigentlich nur gute Songs und gute Vocals, dann kann m.E. nichts schiefgehen.)

Cheers,

Nick

Nicknack

Re: Es geht auch ohne Gitarre

Beitragvon Nicknack » Mi 16. Feb 2011, 16:44

@Zakk
Was den wahrnehmbaren Ausdruck von Leidenschaft und Emotionalität angeht, empfinden die Menschen verschieden.
Deshalb bin ich bei derlei gern etwas vorsichtig.

Ich habe zweimal in meinem Leben (mit 25 und 42 Jahren) nach einer Trennung meine Zuhause verlassen - die Frau ist dort geblieben, die Kinder sind dort geblieben, viele Dinge (Möbel, Hausrat etc., Geld natürlich auch) sind dort geblieben.
Und ich habe nur mit meiner ganz persönlichen Habe im Gepäck wieder "bei Null" angefangen (beim zweiten Mal sogar "unter Null").

Ich mochte "The Winner Takes It All" immer schon, bin eben ein Wortmensch und Stimmenliebhaber.

Aber ich höre da etwas anderes als eine leichte Popnummer
Im Gegenteil, gerade das vordergründig seichte Popbacking zu diesem Gesang plus Text konterkariert für mein Empfinden die in so einer Situation individuell als riesengroß empfundene Tragik, stellt das allfällige Bad in lauwarmem Selbstmitleid in Frage.

Das sagt mir: "Komm klar, Alter, passiert jeden Tag x-tausend mal. Das tut weh, es ist schlimm, heul' ruhig, ist okay. Aber man überlebt's."
Ziemlich subversiv, ziemlich clever, ziemlich reflektiert, wenn es so gedacht war (und die Entstehungsgeschichte des Songs legt dies nahe).

(Disclaimer: Nein, ich denke nicht, dass eine meiner Ex-Frauen die Gewinnerin und ich der Verlierer der jeweiligen Trennung war - keine Gefahr, mich als selbstmitleidigen Säufer am Tresen die allfälligen "Alles Schlampen"-Texte lallen zu hören. Ich wusste und weiss genau, was ich dort "verloren und gewonnen" habe.)

Cheers,

Nick

KennyXXL

Re: Es geht auch ohne Gitarre

Beitragvon KennyXXL » Mi 16. Feb 2011, 21:07

Matt 66 hat geschrieben:Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass ich meine Hörgewohnheiten vor euch rechtfertigen muss.



Nein, vor mir nicht. Ich bin nach jahrzehntelangem Verheimlichen solcher Leichen in meinem Keller zu der Überzeugung gelangt, dass man sich dafür nicht schämen braucht.

buttrock

Re: Es geht auch ohne Gitarre

Beitragvon buttrock » Do 17. Feb 2011, 08:43

so ne Sachen sind ja grade die Grundlage fuer Chillwave,Witchhouse und Hypnagogic Pop. Ganz interessant, dass viele Typen die ihre Teenie Tage in den 90ern mit grobem Krach befasst haben, aufeinmal die erinnerungsfetzen an Synthiesounds aus den 80ern aus dem Unterbewusstsein freischaufeln. Wie immer halt ne sehr grosse Hypemaschine die da laeuft aber auch Perlen dabei:

http://www.youtube.com/watch?v=jxiWjl9GPhM

http://www.youtube.com/watch?v=weDQIkGhEkY&playnext=1&list=PL1D5E7BE671CED928

http://www.youtube.com/watch?v=J0zYmPKAP18&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=9X_8IIkJhNc


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