"Partscaster" - Erfahrungen?

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Bierschinken
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"Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Bierschinken » Mo 5. Dez 2011, 21:22

Hallo,

mich würde interessieren, wer von euch Erfahrungen mit Part-Suppliern hat wie z.b. Göldo (Rockinger), Monster Relic, Warmoth, Mighty Mite & Co?

Wer bietet Parts, aus denen nachher eine richtig gute Gitarre werden kann?
Wo liegt die Schwierigkeit aus solchen Parts ein gut kligendes Instrument zusammen zu setzen?
Gibt es Kompatibilitätsprobleme bei Bodies/Hälsen von uterschiedlichen Herstellern?

Danke.

Grüße,
Swen

Schnabelrock

Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Schnabelrock » Mo 5. Dez 2011, 23:46

Liebster Bierschinken,

ich habe so eine Bastelcaster, siehe hier

http://www.guitarworld.de/gwpages/gear, ... ustom.html

Dort findest Du auch ein paar Beschreibungen, woraus das alles zusammengesetzt wurde. Inzwischen ist ein Rockinger PAFect am Steg. Zusammengeschaltet mit dem Mittel-SC ergibt der ein merkwürdig dünnes Klangbild, Problem Nr. 1, das mich aber nicht kratzt. Die Schalterstellung Bridge/Middle ist unbrauchbar, ich habe aber 4 gute Stellungen und mehr als 4 braucht ja kein Mensch ;) .

Der Halsfuss war zu schmal für den Fenderbody (kompatibel ist anders), woher der Hals kommt, habe ich nie herausfinden können. Weil er aber haptisch das Schmuckstück der Gitarre ist, hab ich einen schmalen Holzstreifen einlegen lassen. Jetzt geht das prima, wenngleich ich schon erheblich ausdauerndere Sustains gehört habe. Obs wohl daran liegt? Man weiss eben am Ende nie, was welchen Einfluss hat.

Mir geht es inzwischen wie echt vielen Bastlern. Man hatte so diese und jene Gitarre, auch ein paar hochwertige von Gibson, ESP und Fender. Aber am Ende liebt man diese Bastelmonster am meisten. Das ist ja auch keine selbstgebaute Gitarre, bloss selbst zusammengefügt, aber man mag sie halt.

Kobold

Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Kobold » Di 6. Dez 2011, 08:31

Moin!
Bei Warmoth Hälsen mußt du aufpassen, Standard ist bei denen Compound Radius, und normale Radien kosten Aufpreis. Bei Lieferung liegt dann ein kleiner Zettel bei, auf dem steht, daß der Hals noch einmal abgerichtet werden muß, also noch einmal Kosten auf einen zukommen, wenn man es nicht selbst erledigen kann. Compounds abrichten kann auch nicht jeder. Und das bei dem eh schon recht hohen Preis für diese Hälse. Ich habe für Kunden schon viele Warmoth Teile zusammen gebaut, und da mußte jeder Hals abgerichtet werden.

Das geht auch besser!

Generell muß man schon aufpassen was man kauft, da es manche Anbieter nicht so genau nehmen mit den richtigen Maßen, zb Halstaschentiefe (kann man kriegen von ca. 13mm bis über 18mm) und Halstaschenlänge. Wenn die Tiefe nicht paßt kann es Probleme geben, und wenn die Länge nicht stimmt, würde ich so einen Body gar nicht verwenden, weil er dann nicht mehr kompatibel ist zu anderen "passenden" Bodys und Necks.

Auch mit passenden Teilen kann man noch in manche Falle tappen, zb bei 22 Bund Hälsen mit überlappendem Griffbrett (und einer relativ tiefen Halstasche), ............. die Halsschrauben anziehen, und immer fester, und dann reißt es einem das Griffbrett oben runter, sieht richtig Scheisse aus dann! ;-)

Dazu kommt noch die Qualität der Teile in Bezug auf schwing-williges Holz, usw .......

(mein) Fazit: Ich habe viele Sachen ausprobiert, und bin viele male auf die Schnauze gefallen, mußte viele neue Hälse heftig abrichten weil beschissen bundiert, mußte viele male die Oberfräse anschmeissen um Halstaschen und überlappende Griffbretter zu korrigieren, habe schon total schlappe (Ton) Hälse bekommen, ....... - dh. unter dem Strich habe ich hier schon viel Kohle und Arbeit reingesteckt, aber dabei auch meine Erfahrungen mit verschiedenen Anbietern sammeln können, und kann nur dazu raten Teile nur dann zu kaufen, wenn man ein Rückgaberecht hat. Das funktioniert in der Regel zwar nicht mehr, wenn ein Hals angeschraubt wurde, aber man kann sich zumindest vorher die Teile genau anschauen, vermessen, und prüfen ob das auch ordentlich zusammenpaßt.

Hier mal der Link zu der wichtigsten Warmoth Seite mit den Maßen:

http://www.warmoth.com/Guitar/Necks/faq2.aspx

Und noch etwas: Eine aus ausgesuchten sehr guten Teilen gebaute Guitar muß nicht schlechter sein als eine Xender Xasterbuilt oder sonst ein teures Teil mit besticktem Case!

Und bitte nachher "kein Fender Logo" drauf pappen, das muß doch nicht sein ...........

chili

Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon chili » Di 6. Dez 2011, 09:06

habe gerade so etwas gebaut: Bild

Kompatibilität kannst du nicht erwarten, es passt nichts richtig zusammen, man muss schon Geduld haben und ein wenig basteln. Ich hatte beispielsweise vier Hälse hier, drei davon waren nicht zu gebrauchen. Der jetzt drauf ist, kommt vom Kobold und ist prima, gibt die Höchstnote! Selbst die Brücke, die ich zuerst hatte (Wilkinson) war Kacke, die PU-Löcher waren nicht richtig bebohrt, der PU ging da partout nicht rein. Jetzt ist es eine Rockinger-Bridge (mit den Wilkinson-Reitern), die ist klasse. Den Body von Allparts habe ich geschliffen, etwas nachgearbeitet und gewachst/geölt (Hals passte natürlich nicht). Mechaniken sind Klusons, PU Mudcats von Leosounds, Pickguard kommt von ebay/USA.

Das ganze Teil lebt und singt, dass es eine wahre Freude ist, eine meiner absoluten Lieblingsgitarren. Aber ich war zwischendrin einige Male kurz davor, den ganzen Scheiß aus dem Fenster zu werfen. Habe noch eine alte Rockinger-Tele (auch selbst zusammengebastelt), die ist ebenfalls saugut.

Gruß
Jürgen

Al Burky

Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Al Burky » Di 6. Dez 2011, 09:34

Tolles Teil, Respekt & Glückwunsch! :bravo:

Tom

Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Tom » Di 6. Dez 2011, 09:35

Meine Tele hat einen Warmoth Hals und einen Warmoth Body; Gotoh Parts; Joe Barden Danny Gatton PU's.
Einfach drauflos gekauft mit der Einstllung: probier ma mal.
Mir hat das alles ein guter Freund und Hobbybastler zusammen geschraubt. Lackiert hat es ein Autolackierer in der Nachbarschaft - da kenn ich nix. :tongue:

Ich hab schon Teles in den Händen gehabt, die geschmeidiger zu spielen waren.
Für mich muss dieses Instrument aber vorallem Tele sein; ich muss sie nicht in einer Holdsworth-Coverband spielen.
Deshalb verträgt sich ihre gewisse "Widerspenstigkeit" mit meinem Anspruch an sie.

Die anderen, darunter Stefan Zirnbauer vom Munich Repair Shop, der Großmutters wunderbare Tele gebaut hat, waren aber eher überrascht, was für ein gutes Instrument dabei rausgekommen ist.
Oiso I bi bfrim. (Also ich bin zufrieden)

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lady starlight
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Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon lady starlight » Di 6. Dez 2011, 09:38

Tom hat geschrieben:Oiso I bi bfrim. (Also ich bin zufrieden)


...bfraua? (die Frau auch?)

:haha:

lgls

Tom

Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Tom » Di 6. Dez 2011, 09:39

noxchr.

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Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon lady starlight » Di 6. Dez 2011, 09:39

:mrgreen:

Al Burky

Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Al Burky » Di 6. Dez 2011, 09:46

Äh, südländische Grunzlaute? Habt ihr damit was gesagt oder war das einfach nur so? :mrgreen:

Schnabelrock

Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Schnabelrock » Di 6. Dez 2011, 09:51

da geht es vermutlich irgendwie um Paarung ...

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Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon lady starlight » Di 6. Dez 2011, 09:59

..seid froh, dass ihr wenigstens am Rande den Unterhaltungen hochstehender Kulturen lauschen könnt...

:dontknow:

:mrgreen:

lgls

Basslümmel

Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Basslümmel » Di 6. Dez 2011, 10:31

lady starlight hat geschrieben:..seid froh, dass ihr wenigstens am Rande den Unterhaltungen hochstehender Kulturen lauschen könnt...

:dontknow:

:mrgreen:

lgls



Dat geiht mi nix an, ik bünn Hamborger :applaus:

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Capridriver
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Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Capridriver » Di 6. Dez 2011, 10:54

Schnabelrock hat geschrieben: Inzwischen ist ein Rockinger PAFect am Steg. Zusammengeschaltet mit dem Mittel-SC ergibt der ein merkwürdig dünnes Klangbild, Problem Nr. 1, das mich aber nicht kratzt. Die Schalterstellung Bridge/Middle ist unbrauchbar, ich habe aber 4 gute Stellungen und mehr als 4 braucht ja kein Mensch ;) .


Moin Uwe,

sach ma, kann's sein, dass der genannte Sound Bridge/Middle out of phase läuft? Dann müsstest Du ja nur die beiden (zwei?vier?) Kabel vom HB tauschen, also hot und Masse. Oder Alternativ die von beiden Single-Coils (wenn nur von der Mitte, klingt ja die Kombi Hals/Mite wieder out of phase).
Grüße vom Alex.

Al Burky

Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Al Burky » Di 6. Dez 2011, 11:09

lady starlight hat geschrieben:..seid froh, dass ihr wenigstens am Rande den Unterhaltungen hochstehender Kulturen lauschen könnt...

:dontknow:

:mrgreen:

lgls


Nicht das Du hochliegend (Alpenland) mit hochstehend verwechselst, meine liebe... :tongue:

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Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Keef » Di 6. Dez 2011, 11:15

Ich könnt einen empfehlen der sich auch eine Tele zusammengebaut hat. Custom-Shop Quali für Squier-Geld... der kennt sich sowas von aus mit Telebauen.
Aber ich denke der gute is nit soooo gut auf uns zu sprechen :fyou:

Schnabelrock

Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Schnabelrock » Di 6. Dez 2011, 11:35

Hey, Capridriver, ja, das dürfte das Problem sein, ich hatte bloss nach all dem Gefrickel keinen Bock mehr, das noch zu korrigieren. Wenn ich mich erholt habe, bringe ich das i. O., Deine Diagnose dürfte stimmen!

Darthie

Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Darthie » Di 6. Dez 2011, 11:40

Schnabelrock hat geschrieben:da geht es vermutlich irgendwie um Paarung ...


Oder den zurückliegenden Konsum von kohlesäurehaltigen Getränken...

gurkenpflücker

Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon gurkenpflücker » Di 6. Dez 2011, 15:16

Also, ich spiele mittlerweile fast nur noch Teilegitarren. Alles schön auf Ebay oder so zusammengekauft.

Meine Beiden Hauptbühnengitarren sind:
-Tele mit gechambertem Erlekorpus (USA noname) und USAGC maple Neck (shortscale), Leosounds Mudcats ... alles ganz ohne Lack
-Tele mit gechambertem Swampash Body, trans white (USACG) und fender Mexico Thinline Maple Neck, auch mudcats

weiterhin: Jazzmaster aus unlackiertem USA noname Body (ultra leicht ... könnte swamp ash oder paulownia sein) mit Warmoth Hals (Dunkles Griffbrett ... aber kein Pali oder Ebenholz). duncan antiquity pickups.

Ne Cabronita Tele mit Erle korpus (Noname USA) und Hals von Axesrus ist in Arbeit.

Die Qualität der Teile ist durch die Bank sehr hoch. Ich spiele regelmäßig andere Teles an und nur einige wenige Spitzenteile (LSL, Nick Page ... ) konnten mir den Mund wässrig machen. Wenn ich aber bedenke, dass meine Klampfen alle so 400-600€ gekostet haben, kann ich mich eigentlich sehr glücklich schätzen.

Gruß
.Gurki

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Aldaron
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Re: "Partscaster" - Erfahrungen?

Beitragvon Aldaron » Di 6. Dez 2011, 15:46

Für nen passend geschneiderten Hals würde der Flo gar nicht mal viel Geld verlangen. Ich wage zu behaupten, dass Warmoth und Co da preislich nicht drunter sind. Und du kriegst halt genau das, was du dir vorstellst.


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