Musikgeschmack
Musikgeschmack
... und im Übrigen möchte ich anmerken, dass es so etwas wie Musikgeschmack gar nicht gibt. Was gemeinhin so genannt wird, ist das Zelebrieren eines Images:
- schnoddrig, abgebrüht, schnapsundzigarettencool
- originell, ironisch (und dennoch irgendwie auch bedeutend)
- intellektuell, fortgeschritten, künstlerisch
- konsensig-individualistisch, schwiegersohnig
zu jedem Image mag man sich eine Stilrichtung oder eine bestimmte Band denken.
Musikrezeption als Imagekonstitution, daher auch Öffentlichkeit der Musikrezeption (Erfindung des Walkmans = Möglichkeit das je eigene Musikhören aus der Abgeschiedenheit der vier Wände zu holen; Besuch von Konzerten, Sticker und Aufnäher, T-Shirts, Musiker-Foren).
Auch das Kreuz- und Querhören ist keine Lösung für die Imagisierung, das ist nur das Image des junggebliebenen Musiklehrers ("ich hör alles, ich bin tolerant, ich bin echt ein lässiger Typ, nicht so wie andere in meinem Alter, die du vielleicht kennst, ne, echt nicht, du")
Einzige Lösung:
Gar nicht über den eigenen Musikgeschmack reden. Verheimlichen, was man hört.
- schnoddrig, abgebrüht, schnapsundzigarettencool
- originell, ironisch (und dennoch irgendwie auch bedeutend)
- intellektuell, fortgeschritten, künstlerisch
- konsensig-individualistisch, schwiegersohnig
zu jedem Image mag man sich eine Stilrichtung oder eine bestimmte Band denken.
Musikrezeption als Imagekonstitution, daher auch Öffentlichkeit der Musikrezeption (Erfindung des Walkmans = Möglichkeit das je eigene Musikhören aus der Abgeschiedenheit der vier Wände zu holen; Besuch von Konzerten, Sticker und Aufnäher, T-Shirts, Musiker-Foren).
Auch das Kreuz- und Querhören ist keine Lösung für die Imagisierung, das ist nur das Image des junggebliebenen Musiklehrers ("ich hör alles, ich bin tolerant, ich bin echt ein lässiger Typ, nicht so wie andere in meinem Alter, die du vielleicht kennst, ne, echt nicht, du")
Einzige Lösung:
Gar nicht über den eigenen Musikgeschmack reden. Verheimlichen, was man hört.
- Mr Knowitall
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Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
@ Tortitch
Totaler Quatsch!
Totaler Quatsch!
Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
tortitch hat geschrieben:Gar nicht über den eigenen Musikgeschmack reden. Verheimlichen, was man hört.
Dieses gesartre, in ewigen Misstrauen verharrende ist pubertär.
Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
Spontane Abwehrreaktionen bestätigen These.
Überlegenheitsattitüde ist rhetorisches Dreckwerfen.
Überlegenheitsattitüde ist rhetorisches Dreckwerfen.
Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
Mr Knowitall hat geschrieben:@ Tortitch
Totaler Quatsch!
Echt?

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Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
Also ich gebe tortitch in gewisser Weise recht, insofern als heutzutage bei den meisten (nicht allen!) Ottonormalmusikhörern in der Tat das Image der/des Musikanten eine größere Rolle spielt als man glauben mag. Die Musik als solche, also das reine Schallereignis quasi, spielt eher eine untergeordnete Rolle. Wie sonst wären kommerzielle Erfolge von etwa Rammstein, Scooter, Heino erklärbar?
Bei mir ist das natürlich anders:
ich durchschaue die Mechanismen der Musikrezeption und entziehe mich diesen, indem ich nur noch Musik von vor 1600 höre.
Ätschibätsch!
Bei mir ist das natürlich anders:
ich durchschaue die Mechanismen der Musikrezeption und entziehe mich diesen, indem ich nur noch Musik von vor 1600 höre.
Ätschibätsch!
Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
Tom hat geschrieben:tortitch hat geschrieben:Gar nicht über den eigenen Musikgeschmack reden. Verheimlichen, was man hört.
Dieses gesartre, in ewigen Misstrauen verharrende ist pubertär.
Ja, ich bin pubertär und du bist gereift und weise. Da kann man denn wohl nichts machen.
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Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
Hehe... gereift isser, das stimmt. 

Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
Letzten Endes hat tortich ja recht, nur ob das negativ zu bewerten ist, ist ja ne ganz andere Frage. Natuerlich gibts es zwischen dem was ich bin/sein will/als was man mich sicht/als ich gesehen werden will und dem mit was ich mich beschaeftige, was ich lese/hoere/anschaue eine Verbindung. Wenn man seine Persoenlichkeit nur ueber den Musikgeschmack definiert ist das genauso oede wie wenn man jemanden anderen nur auf Grund seines Musikgeschmacks eine gewisse Persoenlichkeitsstruktur zuweisst. (Dream Theater wie immer die Ausnahme)
Ansonsten meiselt Toertchen wieder Thesen in Stein und benutzt Widerrede als Argument dafuer. Komische Art der Debatte. Zumindest fuer jemanden der so weltoffen, distinguiert, laessig und mit analytischem Scharfblick gesegnet ist wie ich. (Siehe meine Top Alben und meine Musikthreads, da bleiben keine Fragen offen)
Ansonsten meiselt Toertchen wieder Thesen in Stein und benutzt Widerrede als Argument dafuer. Komische Art der Debatte. Zumindest fuer jemanden der so weltoffen, distinguiert, laessig und mit analytischem Scharfblick gesegnet ist wie ich. (Siehe meine Top Alben und meine Musikthreads, da bleiben keine Fragen offen)
Zuletzt geändert von buttrock am Mo 5. Mär 2012, 10:06, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
btw : "Das reine Schallereignis" ihr seid mir so Voegel 

- Mr Knowitall
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Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
Slayer hat geschrieben:Also ich gebe tortitch in gewisser Weise recht, insofern als heutzutage bei den meisten (nicht allen!) Ottonormalmusikhörern in der Tat das Image der/des Musikanten eine größere Rolle spielt als man glauben mag. Die Musik als solche, also das reine Schallereignis quasi, spielt eher eine untergeordnete Rolle. Wie sonst wären kommerzielle Erfolge von etwa Rammstein, Scooter, Heino erklärbar?
Bei mir ist das natürlich anders:
ich durchschaue die Mechanismen der Musikrezeption und entziehe mich diesen, indem ich nur noch Musik von vor 1600 höre.
Ätschibätsch!
Ja, natürlich trifft das auf viele Leute zu, aber nicht auf alle!
Ich höre Hendrix und Deep Purple seit der Grundschule. Das wusste ich noch nicht einmal, was Rockmusik angeblich alles sein soll, und wer die Typen überhaupt waren. Das Einzige, was mich begeistert hat, war der Klang. Man verschone mich also mit diesen schlaubischlumpfigen soziologischen Analysen.
Heino ist ein netter Typ und sieht auch super aus, aber die Musik finde ich nicht so gut...
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Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
Ich verschone hier überhaupt gar niemanden!
- Mr Knowitall
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Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
buttrock hat geschrieben:Letzten Endes hat tortich ja recht,
Hat er nicht. Ich höre Musik wegen des Schallereignisses. Auch andere tun das. Ich weiß es! Ich kann nicht sagen, auf wie viele Menschen das zutrifft, aber diese Menschen existieren. Es gibt auch Leute, die Bier trinken, weil es ihnen schmeckt. Viele reden sich das freilich nur ein. Auch klar.
Zuletzt geändert von Mr Knowitall am Mo 5. Mär 2012, 10:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
@ Mister nochmal:
irgendwie musst Du aber dazu gekommen sein, das erste Mal sowas zu hören. Die Scheiben sind ja sicher nicht aus heiterem Himmel in Deiner Anlage gelandet.
irgendwie musst Du aber dazu gekommen sein, das erste Mal sowas zu hören. Die Scheiben sind ja sicher nicht aus heiterem Himmel in Deiner Anlage gelandet.
Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
@knowi
ihr seid ja auch die loebliche Ausnahme
ihr seid ja auch die loebliche Ausnahme
- Mr Knowitall
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Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
Ich habe nach dem Zufallsprinzip Kassetten aus der Schublade meines Vaters gezogen! The Monkees und The Kinks hab ich auch gehört. Und Aretha Franklin.
Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
buttrock hat geschrieben:Letzten Endes hat tortich ja recht, nur ob das negativ zu bewerten ist, ist ja ne ganz andere Frage. Natuerlich gibts es zwischen dem was ich bin/sein will/als was man mich sicht/als ich gesehen werden will und dem mit was ich mich beschaeftige, was ich lese/hoere/anschaue eine Verbindung. Wenn man seine Persoenlichkeit nur ueber den Musikgeschmack definiert ist das genauso oede wie wenn man jemanden anderen nur auf Grund seines Musikgeschmacks eine gewisse Persoenlichkeitsstruktur zuweisst. (Dream Theater wie immer die Ausnahme)
Ansonsten meiselt Toertchen wieder Thesen in Stein und benutzt Widerrede als Argument dafuer. Komische Art der Debatte. Zumindest fuer jemanden der so weltoffen, distinguiert, laessig und mit analytischem Scharfblick gesegnet ist wie ich. (Siehe meine Top Alben und meine Musikthreads, da bleiben keine Fragen offen)
Genau, eine Bewertung dessen ist noch eine andere Sache. Was das In-Stein-Meißeln betrifft: Das darfst du nicht so ernst nehmen. Das ist nur So-tun-als-Ob.
Und schließlich zu meinen Reaktionen auf die "Widerreden": Die Reaktionen sind einfach nur ein Zurückweisen der dargebotenen Äußerungen. Oder wie würdest du darauf reagieren?
Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
tortitch hat geschrieben:Ja, ich bin pubertär und du bist gereift und weise.
Nein, Null! Und ich bin stolz drauf!
"Pubertär" steht für mich relativ wertfrei im quantenmechanischen Gebinde.
Ich habe behauptet, daß das von dir beschriebene Nichtauseinandersetzen mit den Geschmäckern anderer im Grunde Trotz ist.
Und was ist Trotz? Ambivalenz. Oder?
Und on topic: es geht doch drum sich über den Musikgeschmack mal anders kennenzulernen.
Quasi ein Forums-Speed-dating.
Ich fand das nett.
- Mr Knowitall
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Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
Ricky King hat eine Band!
Re: Die essentiellen Alben der Lieblingsbands der Forumsuser
@ Tortich
a) ich nehm das ja auch nicht Ernst.
b) ich reagiere dann meistens mit einem "please elaborate" und schreite dann zur Dekonstruktion, sollte etwas dabei herauskommen, was es wert ist sich weiter damit zu beschaeftigen. Aber die Widerrede gleich als bestaetigung meiner These zu verwenden, ist mir ein zu simpler Kniff.
a) ich nehm das ja auch nicht Ernst.
b) ich reagiere dann meistens mit einem "please elaborate" und schreite dann zur Dekonstruktion, sollte etwas dabei herauskommen, was es wert ist sich weiter damit zu beschaeftigen. Aber die Widerrede gleich als bestaetigung meiner These zu verwenden, ist mir ein zu simpler Kniff.
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