
Tristan
Re: Tristan
Ich habe mich in jungen Jahren durch ein Lehrbuch zu Harmonielehre, Pentatonik, dorisch, phrygisch usw. gespielt, aber irgendwann war dann die Musik stärker 

Re: Tristan
Für dich schliesst sich also der Gegenstand selbst und die aus Übereinkunft gewonnene Benennung des Gegenstandes aus?
Re: Tristan
Tom hat geschrieben:Für dich schliesst sich also der Gegenstand selbst und die aus Übereinkunft gewonnene Benennung des Gegenstandes aus?
Nee, gar nicht. Und meine Theorie-Defizite piesacken mich auch dann und wann. Auf der anderen Seite find ich sie nicht so schlimm wie wenn ich Musik im Kopf habe und sie nicht aufs Griffbrett will.
- Matt 66
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Re: Tristan
Multitone hat geschrieben:In der Sportstudio-Coda kommt immerhin ein Nuller-Akkord vor. Das ist quasi der Tristan des Swing.
Gewagte These!

Re: Tristan
Schnabelrock hat geschrieben:Tom hat geschrieben:Für dich schliesst sich also der Gegenstand selbst und die aus Übereinkunft gewonnene Benennung des Gegenstandes aus?
Nee, gar nicht. Und meine Theorie-Defizite piesacken mich auch dann und wann. Auf der anderen Seite find ich sie nicht so schlimm wie wenn ich Musik im Kopf habe und sie nicht aufs Griffbrett will.
Und das ist bei Menschen mit Theoriekenntnissen nicht so, daß sie Musik im Kopf haben?
Ums abzukürzen: Menschen mit Theoriewissen können nicht Musik einfach nach dem Gefühl, ganz ohne diese Theoriekenntnisse machen? Siehst du das so?
- Reinhardt
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Re: Tristan
Matt 66 hat geschrieben:Multitone hat geschrieben:In der Sportstudio-Coda kommt immerhin ein Nuller-Akkord vor. Das ist quasi der Tristan des Swing.
Gewagte These!
Je länger ich über meinen platten Gag nachdenke, desto ernster nehme ich ihn.

Das Prinzip bzw. Problem ist doch analog:
Eine Progression IIm7/Io7/I6 macht ja für sich genommen funktionsharmonisch wenig Sinn. Da wird doch nur ein Schuh draus, wenn ich den Zwischenakkord als Hinführung vom IIm7 zur Auflösung I6 betrachte?
Erst durch diesen chromatischen Aufstieg über einen Ganzton zweier Stimmen bei Durchhalten zweier anderer Stimmen entsteht ja diese Akkordfolge. Und diese Bewegung ist ja sogar so prägnant, dass sie der Zuhörer selbst dann wahrnimmt, wenn man völlig ungeeignete Akkordumkehrungen spielt, die die sich bewegenden Stimmen oktavweise springen lässt. Vielleicht auch einfach nur, weil jeder diesen Schluss kennt. Zugegeben.
Re: Tristan
Dein I07 ist doch eigentlich eine Umkehrung von dem aus der Bluesprogression, oder?
I7 .... (z.B. A7)
IV7 .. (z.B. D7)
bV07 (z.B. Eb07)
>> so lange umgekehrt bis daraus ein I07 geworden ist (im Beispiel A07)
Ich würd ihn entweder eher als Vorhalt aus der I.Stufe heraus sehen (oft in Bossas, Corcovado z.B.)
oder aus der IV. Stufe heraus erklären
oder aber als bI7b9, also als die Zwischendominante auf die IIIm7, was ja nichts anderes ist als der Tonikagegenklang.
Daß also anstatt die IIIm7 als Zielakkord die I(maj7) erklingt, bleibt sich fast wurscht.
Ist aber aus meiner Sicht auf jeden Fall etwas mühsam zu erklären, so ein I07.
Gibts noch andere Ideen?
I7 .... (z.B. A7)
IV7 .. (z.B. D7)
bV07 (z.B. Eb07)
>> so lange umgekehrt bis daraus ein I07 geworden ist (im Beispiel A07)
Ich würd ihn entweder eher als Vorhalt aus der I.Stufe heraus sehen (oft in Bossas, Corcovado z.B.)
oder aus der IV. Stufe heraus erklären
oder aber als bI7b9, also als die Zwischendominante auf die IIIm7, was ja nichts anderes ist als der Tonikagegenklang.
Daß also anstatt die IIIm7 als Zielakkord die I(maj7) erklingt, bleibt sich fast wurscht.
Ist aber aus meiner Sicht auf jeden Fall etwas mühsam zu erklären, so ein I07.
Gibts noch andere Ideen?
- Reinhardt
- Beiträge: 8029
- Registriert: Sa 30. Okt 2010, 10:47
Re: Tristan
interessant ...
ich stelle fest, dass ich früher den Nuller vom Psychoakustischen her eher als von der IV kommend interpretiert habe, heute nehme ich ihn eher als diese "Bossa-Vor-I" wahr. Ich sage bewusst wahrnehmen, denn rational sind glaube ich alle Erklärungsansätze gleichwertig. Also gleichwertig richtig und falsch.
De facto wird ein Feldwaldwiesenhörer diesen Akkord einfach als etwas fühlen, was die erwartete Progression so kurz und dissonant wie nötig, aber so lang und auflösend wie möglich aufhält.
Eine schöne Schrecksekunde eben.
So, wie man halt als Fünfzehnjähriger mit der schönen Nachbarstochter, die man sich nie traute anzusprechen, vor der Garage unerwartet zusammenstieß.
ich stelle fest, dass ich früher den Nuller vom Psychoakustischen her eher als von der IV kommend interpretiert habe, heute nehme ich ihn eher als diese "Bossa-Vor-I" wahr. Ich sage bewusst wahrnehmen, denn rational sind glaube ich alle Erklärungsansätze gleichwertig. Also gleichwertig richtig und falsch.
De facto wird ein Feldwaldwiesenhörer diesen Akkord einfach als etwas fühlen, was die erwartete Progression so kurz und dissonant wie nötig, aber so lang und auflösend wie möglich aufhält.
Eine schöne Schrecksekunde eben.
So, wie man halt als Fünfzehnjähriger mit der schönen Nachbarstochter, die man sich nie traute anzusprechen, vor der Garage unerwartet zusammenstieß.
Re: Tristan
Tom hat geschrieben:Ums abzukürzen: Menschen mit Theoriewissen können nicht Musik einfach nach dem Gefühl, ganz ohne diese Theoriekenntnisse machen? Siehst du das so?
Nö, gar nicht. Es gibt allein in D. sicher mindestens 5.000 Gitarristen, die mir beides voraus haben: Theorie und Praxis. Da mach ich mir nix vor. Ich bin auch nicht der Typ, der meint, wer theoretisch versiert ist, spielt langweilig, verkopft oder steril.
Also, ausser er benutzt eine PRS

Das einzige, was ich für mich in Anspruch nehme, ist ein ganz guter Songwriter zu sein, gitarristisch reicht es gerade mal dafür, nicht aus der Band entfernt zu werden.
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