Was macht einen guten Gitarristen aus?
- Spanish Tony
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Da fallen so Stichworte wie übertriebenes Vibrato, präzise, pimmelige Lässigkeit, witzig, aufgeräumt.
Aber dabei geht es doch nur um die Technik, die Attitude...den Gitarristen
Aber was ist mit dem Song?
Er stellt doch einfach auf sehr dominante Art und Weise seine Persönlichkeit in den Vordergrund. Der Song ist ihm relativ egal. Und das finde ich eher unmusikalisch
Ich höre mir das an, finde die Technik beeindruckend aber der Song geht unter. Deshalb will ich es dann nicht noch mal hören
ST
Aber dabei geht es doch nur um die Technik, die Attitude...den Gitarristen
Aber was ist mit dem Song?
Er stellt doch einfach auf sehr dominante Art und Weise seine Persönlichkeit in den Vordergrund. Der Song ist ihm relativ egal. Und das finde ich eher unmusikalisch
Ich höre mir das an, finde die Technik beeindruckend aber der Song geht unter. Deshalb will ich es dann nicht noch mal hören
ST
- Matt 66
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Ist halt ein Blues. Und die Inge hat ihr eigenes Ding draus gemacht. So what...
Ob das nun Red House heißt oder Blue House oder Pippi Langstrumpf ist doch wurscht.
Ob das nun Red House heißt oder Blue House oder Pippi Langstrumpf ist doch wurscht.
Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Spanish Tony hat geschrieben:Aber was ist mit dem Song?
It#s the singer, not the song.
Hast DUUUUUUU gesagt.
Im Ernst, für mich Tanzmucker mit eingebauter Fusionromantik ist Red House ein Allerweltsblues.

Ich will jetzt damit niemanden Gefühle verletzen, sondern höchstens meinen Mangel an jenen in Sachen Red House bekunden.
- Spanish Tony
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Matt 66 hat geschrieben:Ist halt ein Blues. Und die Inge hat ihr eigenes Ding draus gemacht. So what...
Ob das nun Red House heißt oder Blue House oder Pippi Langstrumpf ist doch wurscht.
Genau das meine ich ja. Egal welcher Song es ist. Tante Inge macht ihn schon platt.
- Reinhardt
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Spanish Tony hat geschrieben:Matt 66 hat geschrieben:Ist halt ein Blues. Und die Inge hat ihr eigenes Ding draus gemacht. So what...
Ob das nun Red House heißt oder Blue House oder Pippi Langstrumpf ist doch wurscht.
Genau das meine ich ja. Egal welcher Song es ist. Tante Inge macht ihn schon platt.
das schaffen einige hauptamtliche Bluesrocker aber auch ganz gut.
- Spanish Tony
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Neben der Komposition ist für einen Song natürlich das Feel, welches die Musiker einbringen, wichtig. Eben dieser Faktor X, den man schwer in Worte fassen kann und überhaupt nicht ausnotieren kann. Aber Feel ist nicht gleichzusetzen mit technischer Virtuosität.
@Tom
Blues ist mir nicht heilig. War halt nur son Beispiel
ST
@Tom
Blues ist mir nicht heilig. War halt nur son Beispiel
ST
Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Was macht einen guten Gitarristen aus?
...das er/sie mal ruhig sein kann und sich nicht an solchen Threads beteiligt - au, verdammt jetzt habe ichs doch getan

Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Harry hat geschrieben:und sich nicht an solchen Threads beteiligt

- Reinhardt
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
So Herrschaften.
War am Samstag bei Joscho Stephan.
Nun, elektrisches Shredding? Was für Weicheier.
Man kann auch schön und schnell und akustisch spielen.
Meine Fresse. Und die pimmelige rheinische Lässigkeit hat er auch noch.
Die erste Nummer war das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=o2yXyYs5UkQ
Da waren die 12 EUR Eintritt nach 5 Minuten schon reingespielt, und das nur mit Downstrokes und ohne lydisches Tonmaterial und mit Spaß beim Spielen.
So was gehört verboten!! Wie, war ja schon mal?
War am Samstag bei Joscho Stephan.
Nun, elektrisches Shredding? Was für Weicheier.
Man kann auch schön und schnell und akustisch spielen.
Meine Fresse. Und die pimmelige rheinische Lässigkeit hat er auch noch.
Die erste Nummer war das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=o2yXyYs5UkQ
Da waren die 12 EUR Eintritt nach 5 Minuten schon reingespielt, und das nur mit Downstrokes und ohne lydisches Tonmaterial und mit Spaß beim Spielen.
So was gehört verboten!! Wie, war ja schon mal?
Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Rein technisch ist so was zu erwartbar und im Gypsysyle systemimmanent. Deswegen bin ich jetzt nicht überrascht.
.
Geschmacklich ist mir das zu Einbahnstrassenmäßig.
Hut ab, und ich interessiere mich für was Neues.
.
Geschmacklich ist mir das zu Einbahnstrassenmäßig.
Hut ab, und ich interessiere mich für was Neues.
- Reinhardt
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Tom hat geschrieben:Rein technisch ist so was zu erwartbar und im Gypsysyle systemimmanent. Deswegen bin ich jetzt nicht überrascht.
.
Geschmacklich ist mir das zu Einbahnstrassenmäßig.
Hut ab, und ich interessiere mich für was Neues.
wobei das das erste Stück zum Warmspielen war.

Gut, das trifft es, bestialische Technik ist im Gypsy in der Tat systemimmanent. Ich finde das Niveau in diesem Genre geradezu erschreckend, da kann man jeden achtährigen Sinti aus der Straßenbahn zerren und ihm meine Selmer in die Hand drücken, ich müsste sie ihm nach einer Kostprobe wohl eh aus schlechtem Gewissen schenken. Um dann festzustellen, dass er von seinem Patenonkel eh schon eine bessere und vor allem eingespieltere hat.
Wobei bei Joscho ja bemerkenswert ist, dass er ja eine völlig andere Biografie hat, also sowohl ethnisch als auch musikalisch. Der ist ja sozusagen ein Spätkontakter mit Django.
Was somit Vorhersehbarkeit angeht, muss man sagen, dass er von der Gypsypolizei ob seiner Progressivität aus deren Sicht ja wie mir scheint eher geschnitten wird. Vielleicht ist er einfach zu originell für ein aussterbendes Genre, das großteils nur noch die Asche weiterträgt, da wird ja zeitweise Latin, sogar Santana, oder Blues gespielt, ja pfui deibel.
http://www.youtube.com/watch?v=5Nf80VjVjSg
Ich finde Stephan übrigens in den Balladen noch um Klassen besser. Da kommt ein Phrasierungs- und Tonauswahltalent rüber, das in den Uptempo-Swings zum Teil wegen des Technikwahnsinns untergeht.
Ich empfehle mal das Studio-Medley aus den Schmonzetten "You Are so beautiful/Smoke Gets in Your Eyes". Das spielt man nicht mal eben so vor dem Fernseher, auch wenn da nur 10 % der Notenzahl benutzt wird. Oder gar den Chaplin-Klassiker "Smile". Das war für mich der Höhepunkt des Abends, hier auch sehr schön:
http://www.youtube.com/watch?v=NRHnG618iPI
- Matt 66
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Der Joscho (ich bin mit ihm per Du...
) ist schon ein Guter. Der hat in seiner Jugend halt viel Metal, Shred (Huch, da war das Wort wieder...) und Gniedel-Mucke gehört und gespielt, und dann irgendwann gemerkt, dass man die gleiche Sweeping Technik auch auf einer Akustischen anwenden kann. Nur dass da der Markt, sprich die Konkurrenz nicht so groß ist wie auf der Elektrischen. Ich meine, der spielt den türkischen Marsch als Zugabe. Was hat das noch mit der autochthonen Gypsy-Kultur zu tun?

- Reinhardt
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Matt 66 hat geschrieben:Der Joscho (ich bin mit ihm per Du...) ist schon ein Guter. Der hat in seiner Jugend halt viel Metal, Shred (Huch, da war das Wort wieder...) und Gniedel-Mucke gehört und gespielt, und dann irgendwann gemerkt, dass man die gleiche Sweeping Technik auch auf einer Akustischen anwenden kann. Nur dass da der Markt, sprich die Konkurrenz nicht so groß ist wie auf der Elektrischen. Ich meine, der spielt den türkischen Marsch als Zugabe. Was hat das noch mit der autochthonen Gypsy-Kultur zu tun?
Am Samstag hat er sogar Edvard Grieg gespielt. Das war künstlerisch der Höhepunkt des Abends, wenn man da nochmal einen herausheben soll. Tja, da ist halt die Frage, was ist beim Joschi noch Gypsy-Kultur? Die Frage haben sich vor 70 Jahren die Manouche-Polizisten bei Django R. auch gestellt. Der war damals davon aber deutlich weiter weg als Stephan von dem, was die seitherige Gypsy-Kultur dafür hält, das ist das Schizophrene, schließlich hat sie ihre Identität zu 80% in die Hände von Django gelegt. Und da fand aber in den letzten Jahrzehnten eine na sagen wir mal sehr zaghafte Weiterentwicklung statt. Ich meine, schaun wir uns doch mal die Setlisten einer beliebigen Handvoll Sinti-Kapellen an, und ich möchte wetten, ohne sie zu kennen bekommen wir 80 % des zweistündigen Repertoires zusammen, oder?
Ansonsten bin ich ganz bei Carl Verheyen, dass nur in die Shredding-Wertung eingeht, was jemand auch ohne Gain spielen kann. Da bleibt bei Gesellen wie ihm oder dem Joscherl aber wohl deutlich mehr übrig als bei diversen Mehrkanaler-Endorsern, die sich auf der Musikmesse einen harmonischen Moll-Wolf schrubben. Das ist bei den Cleanen alles ohne Netz und doppelten Boden.
- Matt 66
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
To be honest, ich bin mit dem ganzen Gypsy Zeug nicht wirklich vertraut. Ich habe den Joscho 2 mal live erlebt, das war`s. Habe keine einzige Gypsy CD von irgendwem im Regal. Aber ich kenne Minor Swing.
Davon abgesehen stellt sich halt wieder die Frage, wie man Shred definiert. Meine Definition habe ich ja oben beschrieben. Joscho ist für mich demnach auch kein Shred.


Davon abgesehen stellt sich halt wieder die Frage, wie man Shred definiert. Meine Definition habe ich ja oben beschrieben. Joscho ist für mich demnach auch kein Shred.
- Bassfuss
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Zakk_Wylde hat geschrieben:Hää?
Nee, eben auf dem Fahrrad ist mir noch ein Gedanke gekommen.
Und zwar ist es so, dass zB. beim Lesen das Gehirn eigentlich nur auf markante Silben schaut. Der Rest ist egal.
...Du meinst das:
Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Spanish Tony hat geschrieben:D... Aber was ist mit dem Song?
Er stellt doch einfach auf sehr dominante Art und Weise seine Persönlichkeit in den Vordergrund. Der Song ist ihm relativ egal. Und das finde ich eher unmusikalisch
Ich höre mir das an, finde die Technik beeindruckend aber der Song geht unter. Deshalb will ich es dann nicht noch mal hören

Ohne das akute Beispiel gehört zu haben:
Genau das macht ein m.M.n. guter Gitarrist bzw. guter Musiker eben nicht.
Es sei denn, er spielt einen Workshop oder sowas und benutzt einen Song zur Demonstation von irgendwas.
@Tom
"The Singer not the Song" befasst sich textlich mit dem Umstand, dass, wenn zwei das Gleiche tun, es eben nicht das Selbe ist bzw. sich nicht gleich anfühlt.
Was m.E. schlicht wahr ist.
Ich glaube nicht, dass ausgerechnet Jagger/Richards damit ein Plädoyer für "Scheiss auf den Song, nimm ihn, fick ihn und stell Deine Tolligkeit zur Schau." abgeben wollten.
Cheers,
Nick
Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
Harry hat geschrieben:Was macht einen guten Gitarristen aus?
...das er/sie mal ruhig sein kann und sich nicht an solchen Threads beteiligt - au, verdammt jetzt habe ichs doch getan
Neben der edlen Kunst, Dinge zu verrichten,
gibt es die edle Kunst, Dinge unverrichtet zu lassen.
(chinesisch)
- Großmutter
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Re: Was macht einen guten Gitarristen aus?
...auch eine interessante These. Ein guter Gitarrist folgt also der Lehre des Tao und und beherrscht die Kunst des Wu Wei. Ich stimme dem zu! 

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