Aldaron hat geschrieben:...Woran erkennst du denn, dass der "Herr MetalL-Gitarrist" das nicht alles durchkalkuliert hatte?...
Daran, dass ich von all den Überlegeungen, die hier sofort kamen, in seiner Beschreibung der Situation nichts gelesen habe.
Daran, dass m.E. niemand eine menschlich wie musikalisch befriedigende oder gar tolle Band verlässt, nur weil auf
dem Wege, den "die Plattenlabels fordern" und/oder der Herr Metall-Gitarrist beschreibt, kein Geld damit zu verdienen ist.
... Hast du Butts Post gelesen? Den fand ich ziemlich gut und logisch.
Habe ich. Aber auch da sind eben bestimmte Optionen als Must-have gesetzt, die m.E. eben nur Optionen sind.
Guckstu:
... Der Punkt ist, dass man, wenn man sich in der Metalszenen umsieht, die ansprueche der Plattenlabels ziemlich hoch sind. Will sagen da muss man ne fette Produktion abliefern, die man erstmal selbst bezahlt, man muss regelmaessig Touren auch ohne dass man was verdient etc. ...
Und wozu braucht man diese Plattenlabels?
Ernsthafte Frage, was kann ein Plattenlabel heute noch, was ich selbst nicht kann?
Nichts. Die können oder wollen ja anscheinend nicht mal mehr Plattenproduktionen finanzieren
Was hat ein Plattenlabel, was ich nicht habe?
Das Einzige, was mir einfällt, ist das Renommée und damit die Chance auf mehr Aufmerksamkeit.
Keine Ahnung, wie das im Metal-Sektor aussieht, aber im Jazz beispielsweise ist es schon ein Pluspunkt, weil Qualitätsmerkmal, ein Album auf einem renommierten Label herausgebracht zu haben. Solche Bands oder Künstler gucken Veranstalter, Redakteure oder andere Multiplikatoren grundsätzlich anders an, nehmen sie ernster.
Aber gehen tut es natürlich auch ohne dies.
Und das Ganze ist schon mal gleich gar kein Argument dafür, dass man sich für die Fordrurngen des Plattenlabels verheizen lassen
muss.
Grass-roots-marketing ist langsamer und mühsamer, aber gerade im Kunst- und Kultursektor wesentlich erfolgversprechender als das, was beispielsweise die meisten Plattenlabels heute (scheinbar) noch anbieten.
In größerem Massstab wird dann vielleicht noch die Distribuion interessant - aber auch erst, wenn beispielsweise internationale Nachfrage besteht.
Erst mal muss man diese aber erzeugen, also international sicht und hörbar werden.
Aber da ist dank Internet huete eine Menge ohne "corporate sugar daddies" oder "industry fat cats" möglich.
... Wenn man sich jetzt ankuckt, dass Aeon zum Beispiel ne US Tour gespielt haben, auf der mindestens 8 Band auf dem Plakat standen und die Ticketpreise bei 36$ Dollar lagen kann man sich ja mal ueberlegen wie das auf die Bands aufgeteilt werden soll.
Es zwingt einen ja niemand im Sinne von nichts Faktisches, solche Touren zu spielen.
8 Bands an einem Abend - logistisch wie technisch (also meist auch klanglich) ein Albtraum, back to the Fifties, Tanzveranstaltung oder was?
Die Plattenlabels verlangen zum Teil eben ein Engagement, dass kaum ein zweites Standbein zulaesst ohne mehr versprechen zu koennen als dass wenn man das ne Weile durchsteht, man die Chance hat es zu schaffen. Oft bleiben da halt Bands auf der Strecke. So wie in diesem Fall.
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Und wieder:"Die Plattenlabels verlangen ..."
Aber was bieten sie dafür?
Meine Meinung: meist nichts Angemessenes.
Cheers,
Nick