Gibson schießt sich ab...

Han Solo

Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Han Solo » Fr 12. Sep 2014, 21:32

Proxmax hat geschrieben:das ist mittlerweile kein gerücht mehr...


Ernsthaft? Würde mich interessieren. Hast Du weitere Quellen?

Hab ne Flying V aus der faded Serie. Die ist schon ziemlich schlecht verarbeitet, klingt aber richtig gut.

Proxmax

Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Proxmax » Fr 12. Sep 2014, 22:10

es gab tatsächlich schon demos vor der NAMM, von denen ich bilder und interviews gesehen habe.
es ist davon nicht nur gibson betroffen, auch Fender, Ibanez... etc

Schnabelrock

Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Schnabelrock » Sa 13. Sep 2014, 13:14

Ich habe mir eben eine Heritage H-140 Goldtop angeschafft. Was Gibson macht oder nicht, ist mir seit 1992/1993 egal, als ich eine Deluxe, eine Standard und eine Studio in Folge hatte, von denen keine einzige mich irgendwie begeistern konnte.

linus
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Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon linus » Sa 13. Sep 2014, 14:26

Ich konnte nur darüber Lachen, als vor 3 Jahren plötzlich Gibson E-Gitarren auftauchten (Store/Thomann etc.), die weit (!) unter 1.000,- Euro lagen - und diese sollten dann auch noch "Made in USA" sein... :mrgreen:
Allein an der guten Qualität konnte man sehen, das dafür nur ein Produktionsort in Fernost in Frage kam ;-)

(Nur am Rande: warum kann VW/Opel/Ford kein Fahrzeug anbieten, was neu (!) aus Germany kommt und weit unter 10.000,- Euro kostet ? Das schafft überhaupt nur Dacia - und die lassen auf dem Balkan produzieren...).

Und die Jungs, die damals Heritage gegründet haben waren diejenigen, die keinen Bock auf einen Umzug hatten - abgesehen davon sind auch von der sog. alten Truppe längst alle in Ruhestand bzw. den Weg allen Irdischen gegangen !

Das die Gibson-Geschäftsleitung seit jeher einen an der Waffel hat, das ist auch nix Neues - erreicht aber in immer kürzeren Abständen immer unfaßbarere "Höhen": in der Preisgestaltung scheinen sie getreu der Mercedes/BMW/Audi - Prinzipien zu agieren, das der Kunde, dem das Label wichtig ist, blind kauft - egal was da angeboten wird... :twisted:
(wobei sie jedoch einen Vorteil haben: diese "klassischen" Les Pauls sind wertstabil, das haben sie der Auto-Zunft voraus...!)

Bedenklich finde ich die Lage für diejenigen, die eine "normale" Les Paul aus dem Hause Gibson nicht nur besitzen sondern diese auch live benutzen: die Brot u. Butter Paula, die ich ab und zu benutze, wird derart wahrgenommen, wie keine andere Gitarre, die ich auf der Bühne einsetze. Es fallen Kommentare wie "Wahnsinn, ne echte Les Paul" oder "die sind doch schweineteuer" sogar von Leuten, die definitiv keine Musiker sind - woher kommen die zu dieser Einschätzung ?!?

Der Rückzug von Gibson aus Deutschland (vertriebstechnisch gesehen) hat deren Exotik noch verstärkt: Music Store, Thomann u. ein paar andere Händler (vornehmlich Läden, die sich zu einem Einkaufsverbund zusammengeschlossen haben) führen überhaupt noch Gibsons - folglich ist die Legenden-Bildung immer größer.

Rein marketingtechnisch könnte man die neueste Entwicklung noch irgendwie nachvollziehen - aber wer zahlt diese Preise in Verbindung mit der nicht gestiegenen Qualität der Bauteile (u.a. gefakede Widerstände in der Schaltung, ABR1-Steg u. Tailpiece aus vergleichsweise billigem Material - von den Tonabnehmern ganz zu schweigen, von den Hölzern will ich gar nicht erst anfangen :twisted: ).

Ich habe ein ganz anderese Gefühl: das sind alles Versuche, um eine ins Wanken geratende Firma wieder "neu" aufzustellen. Preiserhöhungen sind da immer das erste Mittel (bei gleichzeitigem "Drücken" der Materialpreise der Lieferanten...).

Würde ich heute noch eine Les Paul suchen, dann ginge mein Weg zu einem deutschen Gitarrenbauer (es gibt genügend!), der mir meine Paula bauen würde - aber er müßte mir ein Kopfplatten-Design anbieten, das zum Korpus paßt u. mir gefällt... und da haben mich bis dato die wenigsten Designs überzeugt ;-)

Proxmax

Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Proxmax » Sa 13. Sep 2014, 14:45

Schnabelrock hat geschrieben:Ich habe mir eben eine Heritage H-140 Goldtop angeschafft.

:bravo:

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Spanish Tony
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Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Spanish Tony » Sa 13. Sep 2014, 14:56

Mal wieder ein guter Beitrag von dir!
Eine neue Les Paul käme für mich auch aus Deutschland. Mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Tandler ;-)
Noch eine Sache zum Image
Ich nehme das auch so wahr, dass Gibson einen besonderen Ruf bei vielen Leuten hat. Die Strategie geht wohl auf. Ich finde es armselig und verwerflich
Ein entfernter Bekannter hat sich im vergangenen Jahr eine echte Gibson Les Paul in schwarz gekauft. Er hatte meine Pro immer bewundert, deshalb sollte es wohl schwarz sein. Er platzt fast vor Stolz, eine echte Gibson zu besitzen. Ich konnte ihm einfach nicht sagen, dass seine Gitarre nicht mehr ist als ein totes Stück Holz. Wahrscheinlich hätte er es mir auch nicht geglaubt und mich für überheblich gehalten. Eine echte Gibson ist gut Punkt! Wenn er damit glücklich ist...es gibt eh wichtigere Dinge im Leben :-)

With my Les Paul
I know I'm small
but I enjoy living anyway

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Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Läster Paul » Sa 13. Sep 2014, 16:46

Die Philosophie passt sich dem Kunden an, nicht umgekehrt.
Kopfplatte, 4Kg, Farbe.
Alles andere ist uninteressant.
Zuletzt geändert von Läster Paul am Sa 13. Sep 2014, 17:11, insgesamt 1-mal geändert.

Han Solo

Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Han Solo » Sa 13. Sep 2014, 16:53

Spanish Tony hat geschrieben:Noch eine Sache zum Image
Ich nehme das auch so wahr, dass Gibson einen besonderen Ruf bei vielen Leuten hat. Die Strategie geht wohl auf. Ich finde es armselig und verwerflich


Finde ich nicht. Die haben ihren Ruf schon aufgebaut. Da stecken auch richtige unternehmerische Entscheidungen und Investitionen drin. Wenn Gibson flächendeckend wirklich so scheiße wäre, würde kein Mensch sie kaufen und die Marke würde zu grunde gehen. Ist halt ähnlich wie Apple. Da würde einmal ein Mythos begründet, der ewig hält, egal wie mittelmäßig das Produkt ist.

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Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Läster Paul » Sa 13. Sep 2014, 17:20

Hat Henry nicht mal verkündet, aus der Marke ein Lifestyle Unternehmen zu machen?
Ist wie bei Turnschuhen: Mach aus einem Familienunternehmen, was nur an Sportler verkauft, eine AG und schmeiss dein Zeugs unter die Leute, dann steigt der Kurs von 11 auf 300 Euro (Puma). Und dann rechtzeitig aussteigen (Zeitz).
http://de.wikipedia.org/wiki/Puma_%28Un ... en_1990ern

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Reinhardt
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Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Reinhardt » Sa 13. Sep 2014, 17:49

Han Solo hat geschrieben:
Spanish Tony hat geschrieben:Noch eine Sache zum Image
Ich nehme das auch so wahr, dass Gibson einen besonderen Ruf bei vielen Leuten hat. Die Strategie geht wohl auf. Ich finde es armselig und verwerflich


Finde ich nicht. Die haben ihren Ruf schon aufgebaut. Da stecken auch richtige unternehmerische Entscheidungen und Investitionen drin. Wenn Gibson flächendeckend wirklich so scheiße wäre, würde kein Mensch sie kaufen und die Marke würde zu grunde gehen. Ist halt ähnlich wie Apple. Da würde einmal ein Mythos begründet, der ewig hält, egal wie mittelmäßig das Produkt ist.


Gitarristen sind flächendeckend so scheiße, dass das kein Mensch merkt, ob die Gitarre was taugt.

;)

Han Solo

Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Han Solo » Sa 13. Sep 2014, 19:35

Multitone hat geschrieben:Gitarristen sind flächendeckend so scheiße, dass das kein Mensch merkt, ob die Gitarre was taugt.

;)


Das haben sie mit Smartphone Nutzern gemeinsam ;-)

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Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon schobbeschligger » So 14. Sep 2014, 13:24

Naja,
es gibt schon gute Gitarren von Gibson, man muß halt suchen und darf sich nicht die 1. Beste kaufen.
Für meine ES mußte ich ganz schön lange suchen und hatte da auch ein paar wirklich Leichen mit Verabeitungsfehlern in den Händen die ich niemals akzeptieren konnte. Eine ES hatte ein richtiges kleines Loch im Griffbrett;
was mir so auffällt ist das Gibson wirklich Schwierigkeiten hat gescheites Palisander zu bekommen. Meine ES hatte ein Griffbrett dass immer stumpf war und auch nicht unbedingt schön war. Gerade im vgl zu PRS oder Hamer sehen die Griffbretter der Gibson so sch**** aus.


Die Gitarre war wirklich ok, mußte aber letztendlich gehen da ich sie gegen etwas meiner Meinung nach Besserem tauschen konnte
(PRS JA 15).
Zufällig ist mir 2 Tage nach dem Tausch eine Ibanez EKM 100 über den Weg gelaufen die preislich bei der Hälfte aber qualitativ und im Sound weit vor der Gibson liegt.
Vor allem gibt es dort noch Ebenholzbretter die auch schön bearbeitet sind. Bei Gibson hatte ich das Gefühl dass Griffbretter schleifen von Endkunden gemacht werden muß.

Wenn ich eine Les Paul kaufen müßte würde ich Tandler, Schwartz oder PRS sagen.

Tandler Beauty und PRS SC 58 habe ich selbst, die Schwartz müßte ich erstmal spielen, aber was man so hört sollen die schon richtig gut sein.

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Zakk
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Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Zakk » So 14. Sep 2014, 16:48

Alle halbe Jahre der obligatorische G-Bashing-Thread.


Das Potential der Marke wird allein daran deutlich, dass sich so viele dran entzünden.

Ich würde viel öfter meine Standard spielen, wenn sie nicht an mir wie eine Kindergitarre aussehen würde :-(

PRS verwendet übrigens auch hohl gebohrte Korpusse. Und long Tenon gibt es bei denen auch nicht.

Wo ist das Problem?!

Wenn ich auf ne Jam gehe und meine Standard dabei habe, freuen sich immer alle. Keine Ahnung…. Ändert sich mit dem ersten Ton….. LOL

Kleiner Scherz am Rande.

Proxmax

Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Proxmax » So 14. Sep 2014, 16:58

ich hatte seinerzeit jörg tandler auf der hochzeit von peter diezel kennengelernt
und haben seither sporadischen kontakt.
seine paulas u.a. sind allererste sahne und gegen die "masterbuilt" geschichten
anderer hersteller gradezu ein schnäppchen.

Proxmax

Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Proxmax » So 14. Sep 2014, 17:10

Zakk hat geschrieben:Ich würde viel öfter meine Standard spielen, wenn sie nicht an mir wie eine Kindergitarre aussehen würde :-(

ich hab ein foto vom besuch big daddy's, auf dem er meine heritage spielt...

im fall dieses threads ist es gibson selbst, die für den zündstoff liefert.
ich hatte durchaus auch schon gute gibsons in der hand, allerdings selten.

schobbeschligger
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Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon schobbeschligger » So 14. Sep 2014, 19:03

kein Bashing, aber in vielen Dingen leider die Wahrheit.

Ich habe mich mit dem Grandler über den Long tenon unterhalten . Prinzipiell ist der Long tenon super, aber leider wie ihn Gibson baut nicht unbedingt optimal. Bei Gibson wird das Griffbrett auf den Hals geleimt und der Hals dann auf den Korpus. Falls man Pech hat wird der Hals nur vom überlappenden Griffbrett am Body gehalten , der Longtenon hat überhaupt keinen Kontakt zum Bodyholz, der Leim hat die Aufgabe eines Shims zu übernehmen. Dementsprechend klingt das auch. Pappig , mittig und oftmals tod. Wenn man Pech hat hat sich der bundierte Hals auch verzogen und wird dann trotzdem auf den Body geleimt.
Der Tandler leimt den Hals in den Korpus ein läßt die Chose trocknen und leimt dann erst das Griffbrett auf. Der Hals hat eine viel größere Leimfläche als der Long Tenon und hält auch mir ganz wenig Leim. Erst nachdem alles getrocknet ist wird das Griffbrett nachgeschliffen und dann bundiert.

Ich durfte auch beim Rainer Tausch mal eine Halsfräsung ansehen. Der Hals hielt ohne Leim so fest; die Fräsung und der Hals wurden passgenau gearbeitet .
Ob dies bei Industrieller Fertigung so möglich ist, kann ich nicht beurteilen. Der Zeitaufwand eine saubere Fräsung zu fertigen sollte wohl drin sein, ich denke aber dass es an dem Willen des Managements liegt etwas ändern zu wollen.
Wobei vielleicht kommt ja 2019 die perfekte 59 Kopie zu 10000 Euro:-))
Ich habe Ohren und kann schon sagen welche Gitarre gut und nicht klingt. Da fallen leider ein paar der Modelle von Gibson aus meinem Beuteschema raus. Aktuelles Beispiel, meine ES 335 und die Ibanez EKM. Ich sage es nicht gerne aber die Ibanez ist die wesentlich bessere Gitarre!
Ne Schwarze Custom oder ne Goldtop sehen schon geil aus!

Josef K

Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Josef K » So 14. Sep 2014, 20:00

Wer ne Les Paul sucht, hier auch mal schauen:

http://www.ruokangas.com/wp/?page_id=7& ... 0000-1-1-1

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Aldaron
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Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Aldaron » So 14. Sep 2014, 20:35

schobbeschligger hat geschrieben:Ich durfte auch beim Rainer Tausch mal eine Halsfräsung ansehen. Der Hals hielt ohne Leim so fest; die Fräsung und der Hals wurden passgenau gearbeitet .


Ich durfte mir bisher zwei Gitarren (eine noch in Arbeit) und einen Hals vom Flo bauen lassen und er macht es auch so. :up:

Proxmax

Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Proxmax » So 14. Sep 2014, 20:39

ruokangas ist superedel, leider auch superteuer.
der junge beschreitet auch gerne mal neue wege, zb. in der holzauswahl.
die qualität ist durch die bank beispielhaft.
allerdings hört für mich bei 8700€ der spaß auf und ich würde einen neukauf ausschließen.
(ergebnis des sehr geilen konfigurators auf der web site)
Zuletzt geändert von Proxmax am So 14. Sep 2014, 21:24, insgesamt 1-mal geändert.

Tom

Re: Gibson schießt sich ab...

Beitragvon Tom » So 14. Sep 2014, 21:06

Aldaron hat geschrieben:
schobbeschligger hat geschrieben:Ich durfte auch beim Rainer Tausch mal eine Halsfräsung ansehen. Der Hals hielt ohne Leim so fest; die Fräsung und der Hals wurden passgenau gearbeitet .


Ich durfte mir bisher zwei Gitarren (eine noch in Arbeit) und einen Hals vom Flo bauen lassen und er macht es auch so. :up:


So ist es, bei meiner war es ebenso.


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