Gitarrist steigt aus Band aus, weil es ihm zu teuer wird

linus
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Re: Gitarrist steigt aus Band aus, weil es ihm zu teuer wird

Beitragvon linus » Sa 19. Okt 2013, 12:36

"Da sind dann eben nur echte Profis wie Tom am Werk. "


Eben nicht - denn die Truppe der ich angehöre hat in jeder Hinsicht Amateur-Status :oops:

Aber aufgrund der Zuschauer-Reaktion auf unsere Art der Musik werden uns diese Gagen gezahlt - und das empfinde ich eben als unverhältnismäßig. Der Veranstalter kann jedoch mit dem zu erwartenden Umsatz rechnen und deswegen wird das gezahlt...!

Tom

Re: Gitarrist steigt aus Band aus, weil es ihm zu teuer wird

Beitragvon Tom » Sa 19. Okt 2013, 12:46

echte Profis - was soll denn das genau sein?
In meinem Fall mach ich alles (wrklich alles, keine Schmerzgrenze), damit z.B. die Miete reinkommt - also das ist das Gegenteil von Künstler.
Schon klar oder?

Üben, sich austauschen in einem Forum den Macker mimen - alles Privatvergnügen.

Donna Lee könnte ich grad nicht spielen, und als ich es konnte klang es nicht so gut wie bei Zakk neulich - so schauts aus.

Läster Paul
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Re: Gitarrist steigt aus Band aus, weil es ihm zu teuer wird

Beitragvon Läster Paul » Sa 19. Okt 2013, 15:37

Ein Profi unterscheidet sich vom Laien dadurch, das er dessen Fehler nicht macht. Das ist erstmal eine Sache der realistischen Selbsteinschätzung.
linus hat geschrieben:"Da sind dann eben nur echte Profis wie Tom am Werk. "


Eben nicht - denn die Truppe der ich angehöre hat in jeder Hinsicht Amateur-Status :oops:

Aber aufgrund der Zuschauer-Reaktion auf unsere Art der Musik werden uns diese Gagen gezahlt - und das empfinde ich eben als unverhältnismäßig. Der Veranstalter kann jedoch mit dem zu erwartenden Umsatz rechnen und deswegen wird das gezahlt...!

Deine Band kenne ich nicht, deswegen kann ich auch nichts dazu sagen.
Aber ich kenne Bands, deren Erfolg, wenn man das überhaupt so nennen kann, analog zur Stadtfestwelle verlief. Die meinten, weil sie auf einem Stadtfest spielen, sind sie auch musikalisch gut. Das die Folgeauftritte nur durch Beziehungen zustande kamen hatten sie verdrängt. Mit dem Zurückfahren der Stadtfeste verschwanden auch genau diese Bands.

Tom hat geschrieben:echte Profis - was soll denn das genau sein?
In meinem Fall mach ich alles (wrklich alles, keine Schmerzgrenze), damit z.B. die Miete reinkommt - also das ist das Gegenteil von Künstler.
Schon klar oder?

Natürlich. Wie gesagt, meiner Ansicht nach eine Sache der Einstellung zu dem, was ich mache.

Nicknack

Re: Gitarrist steigt aus Band aus, weil es ihm zu teuer wird

Beitragvon Nicknack » Mo 21. Okt 2013, 16:38

Tom hat geschrieben:...
Zum Inhalt finde ich persönlich (der ich noch nie in einer überregional erfolgreichen Band mit eigenen Songs mitgewirkt habe),
daß vieles die Karierre betreffendes - ja das meiste - mit dem Material steht und fällt.
Sind die Songs gut, unverwechselbar, eigenwillig in Interpretation und von sich aus
dann kann vieles passieren, egal ob ganz groß oder eben als Nebenerwerb....


Ich bin zwar auch song-gläubig, halte also Songs ebenfalls für die Primär-Resource.
Aber es geht ja auch vieles mit Fremdkompositionen.
Als Beispiel "Der Familie Popolski", die schon dem eigenen Kunstgeschichtsverständnis nach gar keine eigenen Songs schreiben kann oder muss.
Da nämlich die gesamte Popmusik vom Großvater Pjotrek Popolski erfunden wurde - was und warum soll man denn da noch selbst schreiben?.

Wenn man sich aber nie selber hinterfragt, was denn an seiner eigenen Musik das Eigenständige ist,
also nie reflektiert und den Mut hat, Ungewohntes zu kombinieren,
neue Pfade zu beschreiten oder andere Wege zur eigenen Musik zu gehen, der hat von vornherein schon verloren.

So isses wohl.
Aber das mit dem Hinterfragen ist ja so eine Sache.
Viele Menschen scheuen es, in sich zugehen - aus Angst, wem oder was sie dort wohl begegnen würden.

Und diese Gefahr ist genre-intern besonders hoch, sei es Jazz (ganz schlimm), Metal oder Blues.
"Das ist nunmal im Metal/Jazz/Blues so" sagt nur die Muckerpolizei.

Genau, eben die Evangelisten es "Amtlichen Sounds".
:roll:

Nicknack

Re: Gitarrist steigt aus Band aus, weil es ihm zu teuer wird

Beitragvon Nicknack » Mo 21. Okt 2013, 16:44

Tom hat geschrieben:echte Profis - was soll denn das genau sein?...


Als bekanntlich materialistisch eingestellter Mensch sage ich mal:
Wer mehr als 50% seines Lebensunterhalts mit Musik (spielen und/oder schreiben und/oder unterrichten) verdient, ist Profimusiker.

Tom

Re: Gitarrist steigt aus Band aus, weil es ihm zu teuer wird

Beitragvon Tom » Mo 21. Okt 2013, 18:07

Nicknack hat geschrieben:
Tom hat geschrieben:echte Profis - was soll denn das genau sein?...


Als bekanntlich materialistisch eingestellter Mensch sage ich mal:
Wer mehr als 50% seines Lebensunterhalts mit Musik (spielen und/oder schreiben und/oder unterrichten) verdient, ist Profimusiker.


Jaja, aber es wird daraus völlig unzulässigerweise in so ziemlich disparaten Parametern eine Wertigkeit abgeleitet.
Schau dir den letzten soundcloud vom Zakk an. Ich wünschte ich krieg einmal so einen Sound hin.

Nicknack

Re: Gitarrist steigt aus Band aus, weil es ihm zu teuer wird

Beitragvon Nicknack » Mo 21. Okt 2013, 18:26

Tom hat geschrieben:...
Jaja, aber es wird daraus völlig unzulässigerweise in so ziemlich disparaten Parametern eine Wertigkeit abgeleitet. ...


Was meines Erachtens schlicht Quatsch bzw. sehr durchsichtigen Motiven geschuldet ist.
Vielleicht der Versuch, den eigenen Geschmack als Parameter für eine andere Qualität als "gefällt mir" zu setzen?
Oder der Versuch, bestimmte Kenntnisse oder Fertigkeiten als unabdingbar zu postulieren, um (die eigene) Leistung als professionell zu unterstreichen?

Wir hatten hier ja auch schon die Debatte um die "objektive Messbarkeit musikalischer Qualität".

Ab davon oder auch genau in dem Zusammenhang:
Magst Du mal in dieses reinhören (Achtung, "Jazz")?
Oder haste schon und fandest es keines Kommentars würdig?


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